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0074 - Ich flog in die Hölle

0074 - Ich flog in die Hölle

Titel: 0074 - Ich flog in die Hölle
Autoren: Ich flog in die Hölle
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meine Finger legen würde. In diesem Augenblick hörte ich ein fernes Motorengeräusch, eindeutig das Gebrumm eines Flugzeugmotors. Mich packte eisiger Schreck. War die Maschine schon wieder gestartet? Eigentlich unwahrscheinlich. Sie war ja vor kaum mehr als einer Viertelstunde gelandet. - Wie würde jetzt Hopkins handeln? Würde er trotzdem angreifen?
    Schrill gellte der Pfiff, Hopkins Angriffssignal. - Mochte die Maschine gestartet sein oder nicht, mir blieb keine Wahl.
    Eben verhielt der Mestize seinen Schritt, aber noch bevor er sich umdrehen konnte, um nach der Ursache des Pfiffes zu sehen, war ich über ihm. Ich riss ihn mit der ganzen Wucht meines Körpers zu Boden. Ich wusste nicht ganz genau, wie viel ich meinen Kräften noch Zutrauen konnte, aber es war mehr, als ich geglaubt hatte.
    Er brach widerstandslos zusammen. Ich richtete mich auf den Knien auf, ließ zu, dass er sich herumwälzte, und als sein Gesicht frei vor mir lag, schlug ich kurz, aber sehr hart, zu. Er streckte sich sofort und schloss die Augen.
    Ich riss seine Pistolen aus dem Gürtel, aber dann erstarrte ich, denn gellend peitschte ein Schuss, gefolgt von dem Schrei eines Menschen.
    Ich stieß einen Fluch aus, löste mit fliegenden Händen die Gürtelschnalle des Niedergeschlagenen, nahm den Patronengurt, raffte das Gewehr vom Boden und sprang auf.
    Die Gefangenen standen wie eine Mauer.
    »Macht Platz!«, schrie ich. »Los! Schnell!«
    Das Flugzeuggeräusch war lauter geworden, fast dröhnend. Die Maschine musste sich ziemlich unmittelbar über unseren Köpfen in geringer Höhe befinden.
    Ich zwängte mich durch meine Mitgefangenen. Der Dschungelweg war schmal. Ich stieß in die Büsche, was mir im Wege stand. Dann sah ich Hopkins, der ebenfalls bereits Gewehr und Pistolen eines Wächters an sich genommen hatte. Der zweite Wächter läg ausgestreckt und hatte ein Loch in der Stirn.
    Carter stand am Rand und zitterte.
    »Ich musste schießen«, erklärte Hopkins hastig. »Beinahe wäre es schiefgegangen. Carter griff nicht mit an. Ich konnte den zweiten Wächter gerade noch erledigen, bevor er seinerseits die Pistole zog.«
    »Ich dachte, es wäre sinnlos, einzugreifen, nachdem das Flugzeug schon wieder gestartet war«, stammelte Carter mit blassen Lippen.
    »Reden wir später darüber«, fauchte ich. »Nehmen Sie jetzt wenigstens die Waffen.«
    »Geben Sie sie mir«, mischte sich Snewman, der Ingenieur ein, der mir nachgekommen war. »Ich bin ein guter Schütze!«
    »Meinetwegen!«
    »Was jetzt?«, fragte Hopkins. »Der Schuss muss sie alarmiert haben.«
    »Wir greifen dennoch an. Es bleibt uns keine andere Wahl!«
    »Was ist mit dem Flugzeug? Ist es wirklich gestartet?«
    Das Motorengeräusch hatte sich entfernt, war aber noch zu hören.
    »Ich weiß nicht. Für uns ist es jetzt einerlei!«
    Ich wandte mich an die Gefangenen.
    »Ihr bleibt hier!«, rief ich. »Wir werden versuchen, Cullighan und seine Bande zu erledigen. Kommt nicht zu den Häusern. Es wird geschossen werden.«
    »Gebt uns von euren Waffen!«, rief einer. »Ihr habt genug. Wir wollen mitmachen, wenn es Cullighan an den Kragen geht.«
    Ich sah Hopkins zweifelnd an. Er schüttelte energisch den Kopf.
    »Es hat keinen Zweck, wenn wir die Pistolen und Gewehre verteilen. Wahrscheinlich können nur wir richtig damit umgehen, und wir haben nicht sehr viel Munition.«
    »Geht in den Dschungel!«, rief ich meinen Kameraden zu. »Wir versuchen, es für euch zu erledigen.«
    Es sah so aus, als würden sie vernünftig sein, und Hopkins, Snewman und ich hielten uns nicht mehr länger auf, sondern preschten den Dschungelpfad entlang, zurück zu den Häusern.
    An eine Überraschung war nicht mehr zu denken. Cullighan und seine Leute mussten den Schuss gehört haben.
    Der Pfad verlief nicht gerade, sondern in Windungen. Als ich im Laufschritt eine dieser Windungen nahm, sah ich in zwanzig Schritt Entfernung zwei Mestizen. Jeder hatte einen Hund bei sich.
    Vielleicht hatte das Verhalten der Hunde sie vorzeitig gewarnt, denn sie hielten die Pistolen in den Händen und drückten sofort ab, als sie mich sahen. Mir blieb gerade noch Zeit, mich nach rechts in die Büsche zu werfen. Zweige und Dornen rissen mir die Haut von den Händen und Fetzen aus meinem ohnedies schon lumpig gewordenen Hemd.
    Ein paar Schritte hinter mir krachten die Sträucher. Auf die gleiche Weise wie ich hatte sich Hopkins aus der Schusslinie gebracht.
    Snewman hingegen schien erwischt worden zu sein, denn ich hörte
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