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0073 - Der Satansfjord

0073 - Der Satansfjord

Titel: 0073 - Der Satansfjord
Autoren: Richard Wunderer
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dem schlammigen Untergrund wies auf das schauerliche Erlebnis hin.
    »Gehen wir in unsere Unterkunft«, schlug ich den beiden Offizieren vor. »Wissen Sie, was die übrigen Untoten gestohlen haben?«
    Farraer schüttelte den Kopf, rief jedoch einen anderen Offizier zu sich und erteilte ihm eine Reihe von Befehlen. Danach folgte er uns zusammen mit Gulbranson.
    ***
    Ich erteilte den beiden Offizieren einen Schnellkursus über Dämonen, den Schwarzen Tod, Myxin, den Magier, und deren Heerscharen von Untoten, Werwölfen und was sie sonst noch gegeneinander ins Feld führten. Suko riß ein paar meiner früheren Fälle an, und die beiden Offiziere gaben sich Mühe, ihren Unglauben zu verbergen. Offen zu widersprechen, wagten sie nicht, da sie vorhin die vier Untoten gesehen und die Auflösung der einen Leiche miterlebt hatten.
    »Ich habe noch keine Ahnung, wer hinter den Vorfällen an Ihrer Küste steckt«, schloß ich meinen kurzen Bericht, »aber möglicherweise sind die NORGE und Ihre Leute in die Kämpfe zwischen den Mächten der Finsternis geraten.«
    Wir wurden unterbrochen, weil ein Offizier kam und eine Liste mit den gestohlenen Gegenständen überreichte. Farraer runzelte die Stirn.
    »Merkwürdig«, murmelte der Captain. »Es handelt sich um wertvolle Instrumente, vor allem optische Geräte.«
    »Es wären also lauter Gegenstände, die auch von gewöhnlichen Dieben entwendet würden?« fragte Suko.
    Der Captain nickte. »Diese… diese seltsamen Männer haben sich nur Dinge ausgesucht, die auf dem Schwarzmarkt horrende Preise erzielen.«
    »Eine kriminelle Tat, ausgeführt von lebenden Leichen.« Ich überlegte kurz, kam jedoch zu keinem Schluß. »Etwas anderes, Captain! In dem letzten Funkspruch Ihrer Leute war von Rentierherden die Rede. Und Hester Vine, der bei uns in London auftauchte, hatte ein Rentiergeweih in der Brust stecken. Wer kennt sich mit Rentieren besonders gut aus?«
    »Rentier-Joe«, platzte Gulbranson sofort heraus.
    »Richtig«, bestätigte sein Vorgesetzter. »Sie werden vermutlich in ganz Norwegen keinen geeigneteren Mann finden… falls Sie ihn finden.«
    »Was soll denn das schon wieder heißen?« fragte Suko gereizt. »Können Sie nicht Klartext sprechen? Wir haben einiges hinter uns und sind müde.«
    »Niemand weiß, wie dieser Mann wirklich heißt«, erklärte der Captain. »Er taucht überall im Land auf, mal hier und mal dort. Immer sieht man ihn inmitten einer unübersehbaren Herde von Rentieren. Aber keiner hat mit ihm gesprochen, und niemand weiß, wo dieser Mann lebt. Er verschwindet mit seiner Herde genau so schnell, wie er auftaucht. Wenn jemand über die Wanderungen und Gewohnheiten von Rentieren Bescheid weiß, ist es Rentier-Joe.«
    »Sehr schön!« Ich nagte intensiv an meinen Fingerknöcheln, als würde mir auf diese Weise die rettende Idee kommen. Als ich es merkte, ließ ich es sein. So schön war das auch nicht. »Wo hat man diesen Rentier-Joe zuletzt gesehen?«
    Farraer und Gulbranson sahen einander ziemlich überrascht an.
    »Ganz in der Nähe«, erwiderte der Lieutenant. »Ein paar Meilen von unserem Lager entfernt. Das war vor einer Woche.«
    Suko und meine Blicke trafen sich. Mein chinesischer Freund und ich hatten eines gemeinsam.
    Wir glaubten beide nicht so recht an solche sonderbaren Zufälle.
    »Was hältst du von der Sache, John?« erkundigte sich Suko, nachdem die Offiziere unsere Unterkunft verlassen hatten.
    »Merkwürdig! Ich habe schon immer eine Schwäche für plötzlich auftauchende und verschwindende Leute gehabt.«
    »Wir sollten uns die Küste ansehen«, schlug er vor. »Und vor allem keine Zeit verlieren.«
    »Werden wir auch nicht. Ich bin nicht müde. Und du?«
    Suko zog in gespieltem Erstaunen die Augenbrauen hoch. »War ich schon jemals müde?«
    »Dann los!«
    Wir traten aus der Baracke, bis an die Zähne mit unseren Spezialwaffen ausgerüstet, Farraer ließ uns freie Hand. So lange wir nicht gegen militärische Interessen verstießen, konnten wir tun, was wir wollten.
    Wir gingen an den Marinehafen hinunter, der eigentlich nur eine kleine, windgeschützte Bucht mit zwei in das Wasser hinausgebauten Molen war. Die Wachen waren nach dem mysteriösen Überfall durch die Untoten verstärkt worden. Ich sprach kurz mit dem Unteroffizier, der für den Hafen zuständig war, und fünf Minuten später saßen Suko und ich in einem Boot des gleichen Typs wie die FX 212. Die Tanks waren voll. Auf dem Bug war ein starker Suchscheinwerfer montiert.
    Es
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