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0072 - Das Höllentor

0072 - Das Höllentor

Titel: 0072 - Das Höllentor
Autoren: Richard Wunderer
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schwören!« rief Angel Pollock, und die anderen stimmten mit ein.
    »Dann tretet einzeln vor!« befahl der Schwarze Dämon. »Sprecht mir nach!«
    Angel Pollock wankte ein paar Schritte vorwärts.
    »Halt, nein!« schrie ich. »Pollock, das dürfen Sie nicht!«
    Niemand hörte auf mich. Pollock sprach die Worte nach, die ihm der Schwarze Tod vorsagte. Er war verloren!
    Eben wollte der Dämon den nächsten unter Eid nehmen, als ich die Insel erreichte. Schlagartig veränderte sich für mich die Umgebung. Anstelle des Grauens der Schattenwelt erblickte ich alles, wovon ich je in meinem Leben geträumt hatte.
    Der Schwarze Tod gaukelte jedem die Erfüllung aller Wünsche vor, der diesen Bereich betrat.
    »Hört auf mich, das ist alles Lug und Trug!« schrie ich die zehn Männer an, die noch zu retten waren.
    Sie nahmen sofort eine drohende Haltung gegen mich ein.
    »Verschwinden Sie hier!« schrie mich ein bulliger, untersetzter Mann an. »Wir lassen uns von Ihnen nicht daran hindern, daß wir…«
    Ich ließ ihn nicht aussprechen, sondern packte die Gnostische Gemme fester mit der rechten Hand. Mit der linken zückte ich das silberne Kreuz.
    Mit diesen beiden mächtigen Waffen des Guten warf ich mich auf den bulligen Kerl und preßte ihm beides gegen die Stirn. Er brüllte auf, doch ich war schon beim nächsten. Der Manne konnte mir nicht ausweichen. Kaum kam er in Kontakt mit meinen Waffen, als er entsetzt zu schreien begann.
    So machte ich es mit allen zehn verbliebenen Männern. Sie schlugen die Hände vor die Augen oder hielten sich die Ohren zu. Angstschweiß glitzerte auf ihren Gesichtern.
    Jetzt erkannten sie die Wahrheit. Diese zehn wollten nicht mehr schwören!
    Nur Angel Pollock war bereits verloren. Er wich vor mir zurück, als ich mit Gemme und Kreuz auf ihn zuging.
    »Sinclair!« Das war die Stimme des Schwarzen Todes. »Du hast mir zehn Diener geraubt. Du wirst mir nicht auch noch den elften entreißen.«
    Unter Pollock öffnete sich der Boden. Mit einem grauenhaften Aufschrei riß er die Arme hoch und versank in der Höllenglut eines gewaltigen Feuers. Der Boden schloß sich wieder.
    Ich riß mich zusammen und schüttelte das Entsetzen ab.
    »Mir nach!« schrie ich den zehn übriggebliebenen Männern zu und rannte denselben Weg zurück, den ich gekommen war. Als ich mich einmal umwandte, sah ich, daß sie mir dicht folgten.
    Ich zog die Pistole und verschoß nach allen Seiten die Bolzen, wenn sich mir Ungeheuer in den Weg stellten. Ich schlug mit Gemme und Kreuz nach den Bestien und kämpfte mir den Weg mit dem silbernen Dolch frei.
    Plötzlich wurde es still um mich herum. Ich hörte nur noch das Keuchen der zehn Männer.
    Wir standen wieder in der Höhle, in der ich meine Wanderung durch die Schattenwelt begonnen hatte. Und Sekunden später fanden wir uns mitten im verschneiten Lager der gescheiterten Expedition wieder.
    »John!« Jane warf sich an meinen Hals. »Ich hatte solche Angst um dich!«
    Ich drückte sie erleichtert grinsend an mich.
    »Es war nichts weiter, Jane«, murmelte ich beruhigend und nickte auch Suko zu, der Bill Athering inzwischen ins Lager geschafft hatte. »Ich mußte mich nur durch das Schattenreich kämpfen, dem Schwarzen Tod zehn Männer entreißen und sie heil zurückbringen.«
    Suko grinste erleichtert. Er deutete auf die zehn Männer, die verstört herumstanden. »Die sind wohl geheilt, wie?«
    »Ich glaube schon«, sagte ich und wandte mich an den Bulligen.
    Er nickte hastig. »So hatten wir uns das nicht vorgestellt!« versicherte er. »Und als wir auf Miß Collins geschossen haben, da standen wir unter Pollocks Einfluß!«
    »Ach ja!« Ich wandte mich an Jane und Suko. »Angel Pollock ist…«
    »Wissen wir«, sagte Suko und winkte ab.
    Ich stutzte, aber dann fiel mir etwas anderes ein. Ich wandte mich noch einmal an den Bulligen. »Kennen Sie den Mann, der in London eine Bombe in meine Wohnung gebracht hat?«
    Er nickte. »Er nennt sich Serapho. Sobald wir in London sind, führe ich Sie zu ihm!«
    »Gut!« Ich spürte, wie sich meine Kehle zuschnürte. Ich hatte den Moment der Wahrheit hinauszögern wollen. Nun war er gekommen. Ich sah Jane an. »Myxin, der Magier, hat verlangt, daß ich alle Dämonensucher daran hindere, in die Dienste des Schwarzen Todes zu treten. Das habe ich nicht geschafft. Pollock ist zu ihm übergelaufen und dabei umgekommen. Myxin hat auch verlangt, daß ich das Höllentor schließe.«
    »Moment!« fiel Suko ein. »Nachdem du da drinnen so
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