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0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
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damals im Haupt-Office am Broadway«, sagte er lächelnd zu seinem Chef. Dann wurde er wieder ernst und geschäftsmäßig.
    »Mr. Loland war heute Morgen gegen halb zehn bei uns und hat von seinem Girokonto tausend Dollar abgehoben und davon sechshundert auf sein Sparkonto eingezahlt. Diese Mitteilungen sind natürlich streng vertraulich«, fügte er überflüssigerweise hinzu.
    »Dachten Sie, wir wollten das im Herald veröffentlichen?«, fragte Phil.
    »Hat Mr. Loland junior ein Konto bei dieser Filiale?«, fragte ich dazwischen.
    »Nein. Er hat ein Konto bei der Bank, das er von jeder Filiale aus in Anspruch nehmen kann. Das ist das Übliche bei uns. Darüber hinaus besitzt er noch ein Sparkonto.«
    »Mit welcher Einlage?«
    Der Kassierer blickte unsicher zu seinem Boss hinüber, aber der gab ihm ein Zeichen.
    »Zurzeit zwölftausend Dollar.«
    »Ist das viel für einen jungen Mann aus seinen Kreisen?«, fragte Phil lächelnd.
    »Kaum«, sagte der Bankvorsteher. »Die meisten seiner Alters- und Standesgenossen haben wesentlich mehr auf ihren Konten. Aber vielleicht spart er zur Hause oder er gibt es schnell aus. Vielleicht«, dabei lächelte er ein bisschen, »wird er auch von seinem Vater strenger gehalten. Mr. Loland ist als sparsamer Mann bekannt!«
    Er verabschiedete den Kassierer mit einer Handbewegung. Der Mann nickte uns zu und verschwand.
    »Claridge Loland müsste also von dieser Bank falsches Geld ausgezahlt bekommen haben?«, meinte ich.
    Die Miene des Bankvorstehers verdüsterte sich.
    »Das klingt sehr hart, aber es muss wohl wahr sein. Anders lässt es sich nicht erklären. Bedenken Sie aber bitte, dass diese Noten so gut nachgemacht worden sind, dass wir ohne die Reagenzflüssigkeit keinen Unterschied feststellen konnten.«
    »Natürlich. Worauf reagiert das Wässerchen denn eigentlich?«
    »Auf das Papier. Es ist nicht das echte Papier, wenn man es auch auf gewöhnliche Art und Weise kaum vom echten unterscheiden kann. Entschuldigen Sie…«
    Das Telefon klingelte. Er griff zum Hörer und horchte angestrengt hinein. Dann sagte er hastig: »Ja, sofort. Das trifft sich ganz ausgezeichnet. Sofort!«
    Er hängte ein und wandte sich eifrig an uns.
    »Der Kassierer ruft mich gerade aus dem Schalterraum an. Er hat einen! Ich meine - kommen Sie schnell, er hat einen Kunden mit einem falschen Hunderter erwischt!«
    Er zog uns ganz aufgeregt in den Gang vor seinem Zimmer und zu einer Tür, von wo aus wir den ganzen Raum überblicken konnten.
    Der Kassierer stand an seinem Pult, und ich erkannte davor einen mittelgroßen, älteren Mann in weißem Hemd und bunter Krawatte, die schlecht zu seinem ungepflegten Aussehen passten.
    »Der ist es!«, flüsterte der Bankbeamte.
    Wir nickten.
    »Bedienen Sie ihn ruhig zu Ende, aber geben Sie ihm die falsche Note mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück. Wir schnappen ihn uns schon noch!«
    Phil blieb zurück, während ich hinaus zu meinem Wagen ging. Die Bank hatte für das Publikum nur einen Ausgang, den ich gut im Auge behalten konnte. Nach kurzer Zeit kam Phil ebenfalls heraus und ließ sich neben mir in die Polster fallen.
    »Der Bursche wird gleich kommen. Es scheint ihn nicht sehr getroffen zu haben.«
    »Der Kassierer, dieser Armstrong, hat ihm die Note zurückgegeben, nicht wahr?«
    Phil nickte und hob gleichzeitig die Hand. Unser Kunde kam aus der Bank, sah sich kurz nach allen Seiten um und stieg dann in einen älteren Chevrolet.
    Ich ließ den Motor an und legte den Gang ein, um sofort starten zu können. Aber der alte Chevrolet wurde erst noch ein paarmal vor- und zurückgesetzt, ehe er davonrollte.
    »Wir lassen ihn in eine ruhigere Gegend, ehe wir ihn stoppen«, sagte ich und folgte ihm.
    ***
    Die Fahrt ging hinüber zur Atlantic Avenue, und ich dachte schon, er wollte auf die Rampe zur Brooklyn Bridge, aber kurz davor bog er wieder nach rechts ab und fuhr zum East River hinunter. Kurz vor der Manhattan Bridge gab ich Gas und ließ den Jaguar an dem ältlichen Gefährt vorüberschießen, ich setzte mich dicht davor und zwang ihn durch sanftes Beidrehen zum Halten. Phil und ich sprangen zur gleichen Zeit hinaus auf die Straße.
    »Verdammt nochmal, was soll das?«, krähte der Besitzer des gestoppten Chevrolet aus seinem Fenster.
    »FBI. Ihre Papiere, bitte!«, forderte Phil und zauberte seinen Ausweis aus der Tasche.
    Zuerst schien der Alte ein bisschen fassungslos, dann reichte er uns seinen Führerschein aus dem Fenster.
    Phil ließ mich hinsehen: »Ted
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