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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis
Autoren: Unbekannt
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Sumpfplaneten.
    Währenddessen versuchte ich, die TOSOMA anzurufen. Es gelang auf Anhieb. Die schwachen Impulse meines Helmsenders konnten von den hochwertigen Spezialgeräten des Flaggschiffes noch empfangen und millionenfach verstärkt werden.
    „An Bord alles wohl", kam Tarts von Störgeräuschen unterbrochene Antwort aus dem Helmlautsprecher.
    „Ich fliege nur Ausweichkurven und schlage gelegentlich zu. Wie weit bist du?"
    „Wir steigen eben ein. Vorsicht, die Insel scheint abzusinken. Wir registrieren heftige Beben."
    „Der ganze Planet spielt verrückt. Im Großen Westozean steigt ein neues Land aus den Fluten. Die Achsenstellung dieser Welt verändert sich. Es wird zu großräumigen Überschwemmungen kommen, Ende."
    Als ich die druckfeste Kuppel des flachen Gleiters schloß, wurden wir von den gischtenden Wellen aus dem Bunker gespült. Für einige Augenblicke tanzte der Gleiter auf dem von heftigen Beben aufgewühlten Element. Dabei deutete Cunor schweigend nach Osten.
    Ich unterdrückte einen Ruf des Entsetzens, als ich die mächtige Relativfront sah. Sie mochte eine Geschwindigkeit von mehr als zehntausend Kilometern pro Stunde haben. Erkenntlich wurde sie durch das eigenartige Flimmern in der Luft und das erlöschende Sonnenlicht. Da erst fiel mir ein, daß wir durch eine rätselhafte Zeitverschiebung neun Tage verloren hatten. Es mußte mittlerweile zu der befürchteten Vollopposition der Planeten zwei und drei gekommen sein. Das Unheil kam lautlos auf uns zu. Das war eine typische Überlappungszone, die kein Leben verschonte.
    Cunor zog den Stufenschalter des gravomechanischen Schirmfeldes nach unten. Das Wasser wurde sofort vom Bootskörper zurückgedrängt. Es entstand eine freie, luftleere Zone, die wie ein Schutzpolster zwischen dem dünnen Material des Bootes und dem pressenden Wasser wirkte.
    Die Fluttanks liefen voll. Wir sanken ab wie ein Stein. Erst fünfzig Meter unterhalb der Wasseroberfläche wurde das Wüten etwas gemäßigter. Dennoch kamen so starke Unterwasserdruckwellen durch, daß ich um die Stabilität unseres Schirmes bangte.
    Die Infra-Scheinwerfer leuchteten auf. Wir suchten die von Feltifs Spezialisten errichtete Grundkuppel, die etwa hundert Meter unter der Oberfläche liegen mußte. Ich war nur einmal dort gewesen, wobei meine Körperschwingungen vom Impulsdetektor des steuernden Robotgehirns aufgenommen worden waren.
    Ich wußte, daß in dieser Tiefe ein großes, unterirdisches Plateau begann, dessen massiver Fels bis zum Grund des Ozeans reichte. Darin hatten wir die Fundamente verankert. Die Kuppel hielt jeden nur denkbaren Wasserdruck aus, da sie notfalls von Abstoßschirmen verstärkt werden konnte. Das Plateau war aber nicht mehr zu finden! Cunors Gesicht verfärbte sich so rasch, daß ich seine Gedanken deutlich erraten konnte. Die Grundbeben hatten auch unsere Zufluchtsstätte mit in die Tiefe gerissen.
    „Runter", befahl ich rauh, „noch tiefer gehen. Sie kann nicht zerstört werden. Die Verankerungen sind mit Arkonstahl im Thermal-Spritzgußverfahren gebaut worden. Ich möchte die Naturgewalt sehen, die damit fertig wird!"
    Cunor nickte ergeben. Dabei dachte ich verzweifelt an die Männer der TOSOMA, die nunmehr in einer schrecklichen Lage sein mußten. Ich gab meinen letzten inneren Widerstand auf und rief über Unterwasserfunk die Robotstation an. Die Steuermaschine meldete sich sofort.
    Wir wurden von der Fernlenkkontrolle erfaßt und in sausender Fahrt nach unten gerissen. Als endlich die Konturen des bläulich schimmernden, am Grund einhundertzwanzig Meter durchmessenden Stützpunktes auftauchten, waren wir schon elfhundert Meter tief. Der Meeresboden sank und sank.
    Die Identifizierungskontrolle durch das kleine Robotsystem erfolgte durch den vorgeschriebenen Hirnfrequenz-Test. Ich legte die Taster über den Schädel und schaltete den Sender ein.
    „Eintritt erlaubt, Erhabener", kam Sekunden später die blecherne Automatenstimme über Funk.
    Wir wurden von einem Traktorstrahl erfaßt und mit atemberaubender Geschwindigkeit in die aufgleitende Hochdruckschleuse gezerrt. Ungeduldig lauschte ich auf das hohe Summen der Pumpen. Als die Kammer leer war und die Luft einströmte, wies ich Cunor hastig an: „Warte hier. Ich gebe den Programmierungsimpuls, damit sich die Tore auf jeden normalen Kodespruch öffnen. Wir müssen dann nochmals nach oben um die TOSOMA anzurufen. Aus dieser Tiefe ist es nicht mehr möglich. Die Kuppel besitzt keinen Hypersender."
    Ein
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