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0070 - Die Brücke ins Jenseits

0070 - Die Brücke ins Jenseits

Titel: 0070 - Die Brücke ins Jenseits
Autoren: A.F. Morland
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Bande angerückt gekommen, um über Zamorra herzufallen.
    Deshalb verhielt er sich mucksmäuschenstill, obwohl ihn die Aufregung in allen Gliedern juckte. Endlich machte der Türke auf seinen Stiefelabsätzen kehrt.
    Er ging mit zögernden Schritten zu den anderen zurück, setzte sich wieder. Die Kampfgefährten bezogen ihn sofort in ihr lautstark geführtes Gespräch mit ein.
    Er nickte in die Runde, tat seine Meinung kund, vergaß sein Mißtrauen und dachte nicht mehr an die Geräusche, die ihn vorhin hochgetrieben hatten.
    Zamorra legte acht Meter auf dem Bauch zurück.
    Erst dann erhob er sich wieder. Schweiß glänzte auf seiner Stirn.
    Die Spannung von vorhin hatte ihm das Wasser aus den Poren getrieben.
    In einiger Entfernung sah er zwei Zelte.
    Sie standen dicht beisammen. Zamorra konnte sich erinnern, daß er in dem einen untergebracht gewesen war. Und im Zelt nebenan hatte ein Mädchen herzzerreißend gejammert und gestöhnt.
    Geduckt beschrieb Zamorra einen kleinen Bogen.
    So kam er von hinten an das Zelt heran. Er lauschte und vernahm wieder das leise Wimmern des Mädchens. Behutsam arbeitete sich der Parapsychologe an das Zelt heran.
    Es war Omar Namsis Zelt.
    Für Zamorra stand nun unwahrscheinlich viel auf dem Spiel. Eigentlich alles. Schaffte er es nicht, Namsi zu überwältigen, ihn sich Untertan zu machen, ihn vernichtend zu besiegen, dann war er verloren.
    Und wenn Zamorra verloren war, dann war auch Wien verloren.
    Seine Finger betasteten den Stoffrand des Zelts. Er lag auf dem Boden und hob den Stoff so weit hoch, um in das Zelt hineinlugen zu können.
    Niemand schien da zu sein.
    Und doch hörte er nun ganz deutlich dieses mitleiderregende Seufzen und Weinen. Langsam glitt er näher an die Öffnung heran.
    Gleich einer Schlange schob er zuerst den Kopf, dann den Oberkörper in das Zelt hinein.
    An den Zeltstangen hingen mehrere Waffen.
    Zamorra richtete sich hinter einem Lederhocker langsam auf. Und dann sah er sie. Nackt lag sie auf dem Boden. Sein Herz krampfte sich unwillkürlich bei ihrem Anblick zusammen.
    Die bläulich züngelnden Flammen quälten sie ohne Unterlaß.
    Sie wand sich und zuckte wie in Krämpfen. Tränen rollten über ihre bleichen Wangen. Und das Feuer hörte nicht auf, sie zu foltern.
    An manchen Körperstellen hatte das Mädchen häßliche Brandblasen.
    Ein seltsames Feuer war das.
    Es schien zu leben. Zamorra wußte sofort, was es mit diesen bläulichen Flammen auf sich hatte. Das war ein magisches Feuer. Dämonenflammen waren das.
    Sie folterten das Mädchen.
    Ein anderes Feuer hätte die Nackte längst getötet. Doch das Teufelsfeuer verstand es, die Qualen so zu dosieren, daß das Mädchen höchstens bis knapp an die Ohnmacht getrieben, aber nicht in diese entlassen wurde.
    Bewußtlosigkeit wäre für Selima eine Erleichterung gewesen.
    Die wurde ihr jedoch von den blauen Flammen nicht gewährt. Angewidert von soviel Gemeinheit riß Professor Zamorra seinen silbernen Talisman vom Hals.
    Er warf sich neben dem Mädchen auf die Knie.
    Sie starrte ihn mit großen, erschrockenen Augen an. Die Flammen wollten das Mädchen nicht freigeben. Sie verteidigten ihr Opfer mit einem feindseligen Zischen.
    Ihre blauen Zungen schlugen wütend nach Zamorra.
    Doch der Parapsychologe wich vor ihnen keinen Millimeter zurück. Wie gefährliche Giftschlangen stießen die Flammen immer wieder blitzschnell nach Zamorras Händen.
    Das brannte höllisch.
    Aber der Professor biß die Zähne zusammen und führte sein Rettungswerk, weiter. Mit dem Amulett berührte er jeden Zentimeter des nackten Mädchenkörpers.
    Da, wo das Silber sich auf die Haut, legte, war ein lautes Zischen zu hören, so als hätte Zamorra Wasser ins Feuer gegossen. Nach und nach vertrieb Zamorra die Flammen von Selimas bebendem Leib.
    Erfreut stellte er dabei fest, daß sein Amulett die ursprüngliche Kraft schon beinahe wiedererlangt hatte. Die letzte Flamme. Dann hatten Selimas Qualen ein Ende.
    Sie schloß die Augen und lag ganz still.
    Wie lange hatte sie dies schon nicht mehr tun können. Seit Namsi sie mit dieser grausamen Strafe bedacht hatte, hatte sie keine Ruhe mehr gefunden.
    Selima konnte nicht begreifen, daß ein Mensch Namsis Feuer zu besiegen vermochte. Zamorra heilte mit seinem Amulett die Brandblasen. Gewöhnliche Blasen hätte er nicht heilen können. Diese aber waren von Dämonenkräften hervorgerufen worden.
    Das Mädchen wollte sich aufrichten.
    Die magischen Fesseln hinderten sie daran. Zamorra
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