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0069 - Der unheimliche Bogenschütze

0069 - Der unheimliche Bogenschütze

Titel: 0069 - Der unheimliche Bogenschütze
Autoren: Jason Dark
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zu, wie der Bogenschütze seine Waffe über den Kopf streifte.
    Es war ein armbrustähnlicher Bogen…
    Mehrere Pfeilschäfte ragten aus einem am Rücken festgeschnallten Köcher. Der rechte Arm des Monsters bewegte sich. Lange Finger holten einen Pfeil hervor, legten ihn auf den Bogen.
    Spider wußte, was kam. Er schüttelte den Kopf. »Nein!« keuchte er. »Ich will nicht… Bitte…«
    Der Unheimliche spannte den Bogen, korrigierte die Zielrichtung um eine Winzigkeit…
    »Neiinnn! Neiinnn!« heulte Spider. »Nicht. Ich will nicht sterben. Bitte…«
    Der Bogenschütze schoß.
    Pfffiii… Ein pfeifendes Geräusch ertönte, als der Pfeil durch die Luft schnitt.
    Er fand mit tödlicher Präzision sein Ziel.
    Spider brach zusammen. Er spürte den glühenden Schmerz, der seine Brust zu zerreißen drohte. Doch dann näherten sich die Schwingen des Todes und deckten ihn zu.
    Spider, der Waldarbeiter, war tot.
    Er lag auf dem Rücken, und der Pfeil ragte aus seiner Brust.
    Der unheimliche Bogenschütze aber drehte sich um, ohne dem Toten noch einen Blick zu gönnen. Lautlos, wie er gekommen war, verschwand er wieder im Wald.
    Zurück ließ er Opfer Nummer zwei.
    Und weitere sollten folgen…
    ***
    Bill Conollys Anruf erreichte mich kurz vor Feierabend. Ich hatte einen harten Nachmittag hinter mir, denn eine Schulklasse aus Germany war auf ihrer London-Tour zu einer Besichtigung ins Yard Building gekommen.
    Was die Sechzehnjährigen alles für Fragen hatten! Sagenhaft. Sie verwechselten mich mit James Bond und wollten gar nicht glauben, daß der normale Alltag eines Polizeibeamten nur wenig Sensationelles bot.
    Bei mir war es oft anders, doch das rührte daher, daß ich mich mit Fällen beschäftigte, die den Bereich des normalen Polizeirahmens sprengten.
    Davon hatte ich den Schülern natürlich nichts gesagt.
    Nach dem Besuch ging ich rüber zu Glenda Perkins. Sie ist meine Sekretärin und ein Girl, nach dem man sich schon die Finger lecken kann. Schwarzhaarig, gut gebaut und in allem perfekt. Auch im Kaffeekochen.
    »Jetzt können Sie eine Tasse vertragen, John – oder?« fragte sie mich.
    »Und wie.«
    Glenda hatte die Maschine schon angestellt. Sie stand auf und schenkte mir eine Tasse ein. Dabei wandte sie mir den Rücken zu, und ich hatte Zeit, ihre Figur zu bewundern.
    Glenda trug einen der geschlitzten Röcke, wie sie jetzt wieder modern waren. Die türkisfarbene Bluse lag eng um ihren Oberkörper, und darunter zeichnete sich deutlich der Verschluß des schmalen BH ab. Glenda hatte eine Wespentaille und Beine, die einen Kenner mit der Zunge schnalzen ließen.
    Meine Sekretärin war ein Prachtgirl. Nach dem Abenteuer mit der Teufelssekte hatte sie sich wieder gut erholt. Es war für alle ein harter Fall gewesen. Ich hatte Glenda im letzten Augenblick das Leben gerettet, indem ich sie vor einem Sturz von einem achtstöckigen Haus bewahrte. [1]
    Glenda drehte sich um und schritt mit der Tasse Kaffee auf mich zu. Ihre dunklen Augen blitzten, die Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Woran haben Sie soeben gedacht, John?«
    Ich nahm ihr die Tasse ab, probierte einen Schluck, nickte anerkennend und erwiderte: »An Sie, Glenda.«
    Sie wurde rot.
    Klar, Glenda war ein wenig verliebt in mich. Und wenn es da nicht eine blondhaarige Privatdetektivin namens Jane Collins gegeben hätte, wer weiß, ob ich dann bei Glenda immer so cool geblieben wäre.
    »Und warum haben Sie an mich gedacht?« fragte sie.
    Ich ging mit der Tasse Kaffee zurück in mein Büro, und Glenda schritt neben mir her. Bevor ich mir jedoch eine Antwort zurechtlegen konnte, klingelte das Telefon, und Bill Conolly war am Apparat. Er wählte immer direkt durch.
    »Hallo, Tiger!« rief er in den Hörer. Seiner Stimme war anzuhören, daß er gute Laune hatte.
    »Höchstens Bürotiger«, gab ich zurück. »Was gibt’s?«
    »Hast du heute abend Zeit?«
    »Ja. Außer den Ohren lieg nichts an.«
    »Okay, dann schwing dich nach Feierabend in deinen Silbergrauen, und komm rüber.«
    Ich lachte. »Ist das eine private Einladung, oder steckt wieder etwas dahinter?«
    »Natürlich privat. Aus alter Freundschaft.« Bill brachte die Antwort so überzeugend, daß ich ihm nicht glaubte. Schließlich kannte ich das alte Schlitzohr lange genug.
    »Rück schon raus, Dicker«, sagte ich.
    »Wir müssen mal wegen des Wochenendes sprechen, John. Deshalb sollst du kommen.«
    »Okay, ich bin dann in einer Stunde bei dir.«
    »Fein. Und bring Hunger mit.«
    »Worauf du dich
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