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0064 - Sieben standen gegen uns

0064 - Sieben standen gegen uns

Titel: 0064 - Sieben standen gegen uns
Autoren: Sieben standen gegen uns
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nicht ein einziges Mal um, ob sie ihm wohl auch folgten. Aber er brauchte es auch nicht, denn die drei jungen Arbeiter folgten ihm ergeben. Der Name Collins hatte ausreichendes Gewicht bei den eingeweihten Kreisen, das heißt also in der Unterwelt.
    Buck Joe rauchte wieder eine seiner langen Virginias. Er ging auf ein kleines Bierlokal zu, betrat es und schritt sofort quer durch das Lokal zu einer Hintertür, die in ein kleines Gesellschaftszimmer führte. Der Wirt kam ihm dienernd nachgelaufen.
    »Das sind Freunde von mir«, sagte Joe und umfasste mit einer lässigen Gebärde die drei Männer, die zögernd in der Tür standen. »Kommt näher, Boys! Ich fresse euch nicht. Setzt euch! Was wollt ihr trinken?«
    Sie verlangten Bier, und Joe gab den entsprechenden Auftrag. Die drei Burschen steckten sich Zigaretten an. Verstohlen glitten ihre Blicke über Joes hageres Gesicht. Eine gewisse Unsicherheit war ihnen anzumerken.
    Joe wartete, bis sie ihr Bier bekommen hatten, dann prostete er ihnen zu. Erst als sie einen kräftigen Schluck getrunken hatten, fragte er: »Seid ihr zufrieden mit eurem Job?«
    Lefty brummte: »Zufrieden! Die Bezahlung ist nicht besonders, dafür ist die Arbeit umso schwerer. Wie soll ein Mensch da zufrieden sein?«
    »Hättet ihr Lust, euch zu verändern?«
    »Immer, wenn es etwas Besseres ist.«
    »Okay. Ich habe einen Job für euch. Steck den Zettel ein, Lefty, die Adresse steht drauf!«
    Während Lefty den Zettel nahm, sagte er verdutzt: »Sie kennen mich, Mr. Collins?«
    Buck Joe lachte.
    »Wenn ich mit Leuten Verbindung aufnehme, kenne ich sie besser als meine Westentasche. Lefty Manders, Curry Hansfield und Coppy Rooch. Sämtlich vorbestraft wegen Beteiligung an Bandenverbrechen. Ehemalige Mitglieder der Cansley-Gang, die bei einem Feuergefecht in der 92. Straße vor fünf Jahren aufgerieben wurde. Vier Gang-Mitglieder mussten bei dieser Gelegenheit ins Gras beißen, unter ihnen Boss Cansley, drei weitere wurden von den Cops geschnappt, zu sechs Jahren verdonnert und nach vier Jahren entlassen. Die drei entlassenen Leute der Cansley-Gang habe ich jetzt vor mir. Genügt euch das? Oder soll ich auch noch von jedem Einzelnen den Lebenslauf herunterbeten?«
    Die drei ehemaligen Sträflinge starrten Collins an wie ein Fabeltier.
    Schließlich räusperte sich Coppy Rooch, nahm das Streichholz aus dem Mund, auf dem er ewig herumkaute, und erkundigte sich: »Was is’n das für Job, Mr. Collins, den Sie für uns haben?«
    »Die gleiche Arbeit ungefähr, die ihr jetzt auch habt. Autohandel.«
    Enttäuschung malte sich auf den Gesichtern der drei Männer. Collins sah es und lachte.
    »Keine Angst. Dieser Job ist nur eine vorübergehende Beschäftigung. Für drei oder vier Monate. Ich habe einen neuen Coup vor und treffe jetzt meine Vorbereitungen.«
    Die Drei sahen sich an. Lefty nagte unentschlossen an seiner Unterlippe. Coppy erkundigte sich: »Was kann dabei für uns herausspringen?«
    »Mindestens zweihundert Mille für jeden. Oder sechs bis zwölf Jahre, wenn ihr nicht aufpasst.«
    Lefty sprach den Denkfehler aus, unter dem alle Gangster leiden.
    »Dieses Mal erwischen uns die Cops nicht wieder, Boss. Okay, ich glaube, wir sind mit von der Partie.«
    ***
    Ann Harries betrachtete sehr stolz die neue Wohnung, die ihr Joe Collins gemietet hatte. Es war eins dieser sündhaft teuren Apartments in den riesigen Wohnblocks der 22. Straße. Außer einem sehr großen Wohnraum gab es noch ein luxuriöses Schlafzimmer, einen kleinen Ankleideraum mit großen Wandschränken und ein völlig ausgekacheltes Badezimmer.
    Der Preis eines solchen Apartments liegt zwischen drei- und siebenhundert Dollars monatlich, und dass dieses nicht eines von den billigen war, konnte man auf den ersten Blick erkennen.
    »Zufrieden?«, fragte Joe.
    Ann strahlte und wollte ihre Begeisterung durch eine geschickt geheuchelte Zärtlichkeit ausdrücken. Aber Joe schob sie mit einer lässigen Handbewegung beiseite.
    Er ließ sich in einen Sessel fallen und sagte: »Gib mir etwas zu trinken! Dort drüben neben der großen Kristallvase mit dem langstieligen Gemüse ist die Bar.«
    Ann biss sich auf die Lippe. Sie wusste bei diesem Mann nie, woran sie war. Und das brachte sie manchmal bis an den Rand der Verzweiflung. Bisher hatten immer die Männer nicht gewusst, woran sie mit ihr waren, jetzt kehrte sich das Spiel um. Das war ein Schlag für ihr Selbstbewusstsein.
    Sie holte Whisky und zwei Gläser.
    »Hör zu«, sagte Joe, während er
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