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0058 - Meer der mordenden Hände

0058 - Meer der mordenden Hände

Titel: 0058 - Meer der mordenden Hände
Autoren: A.F. Morland
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gewesen. Zu viele Teufeleien hatten sich die Abgesandten der Hölle ausgedacht, um ihn zu vernichten. Sie hätten es geschafft, wenn der silberne Talisman seinen Besitzer nicht so wirkungsvoll beschützt hätte.
    Zamorra blickte das Amulett fasziniert an.
    Deutlich war der Drudenfuß in der Mitte zu erkennen. Darum herum lief ein Ring mit den Tierkreiszeichen. Es gab auch noch einen zweiten Ring mit geheimnisvollen Hieroglyphen und eine dünne silberne Kette, mit deren Hilfe der Besitzer den Talisman um den Hals tragen konnte.
    Auf eine eigenartige Weise wurde das Licht der Deckenleuchte vom Silber des Amuletts in ein kaltes Feuer verwandelt.
    Zamorra hatte den Eindruck, dass ihm sein Amulett irgendeine Botschaft übermitteln wollte. Vielleicht wollte es ihn auch nur warnen.
    Beunruhigt streckte er die Hand nach dem Talisman aus. Er nahm ihn nicht aus der Schatulle, sondern legte lediglich die Fingerspitzen auf den Drudenfuß.
    Zuerst war das Metall eiskalt. Doch dann nahm es schnell Zamorras Körperwärme an. Etwas floss in den Körper des Parapsychologen. Es stärkte ihn. Es machte ihn mutig. Es übermittelte ihm mit einemmal seltsam gaukelnde Bilder.
    Zamorra stand steif wie ein Pfahl da.
    Er hob den Kopf, wurde merklich ruhiger, schloss die Augen und konzentrierte sich vollkommen auf die Botschaft, die ihm sein Amulett übermittelte.
    Sein geistiges Auge nahm wabernde Nebel wahr.
    Plötzlich hatte er den Eindruck, nicht mehr er selbst zu sein.
    Sein Geist schien sich im Körper eines anderen zu befinden. Er hatte jetzt andere Empfindungen. Das waren nicht mehr seine Gefühle.
    Dieses andere Ich war schrecklich aufgeregt. Es erwartete irgendeine Katastrophe. Zamorra bekam auf einmal keine Luft. Etwas hatte sich auf seinen Mund gelegt. Kalt. Feucht. So fest, dass er es nicht abbekam, obwohl er den Kopf hin und her warf und mit den Händen um sich schlug.
    Sein Amulett hatte ihn in Alain Richs Körper transponiert.
    Er flog mit dem Postpiloten. Aber er bekam das Abenteuer, das Rich hatte, nur verzerrt mit. Zamorra kannte sich nicht aus. Er begriff nur, dass dort draußen auf dem Meer irgend etwas Schreckliches passierte. Und zwar in diesem Augenblick.
    Nässe umgab ihn.
    Jodie! , schoss es ihm urplötzlich durch den Kopf. Er glaubte, ein Flugzeug im Meer versinken zu sehen. Nebel umgaukelte ihn. Wieder schrie sein Geist: Jodie! Ein Riff tauchte wenig später vor dem geistigen Auge des Professors auf. Irgendwie hatte er das Gefühl, gerettet zu sein. Jodie war da… Jetzt befand sich Zamorra auf dem Riff … Gerettet? Er dachte es. Aber dann tauchten plötzlich aus dem Ozean Hände auf. Schrecklich bleiche Hände. Es wurden immer mehr. Sie umkreisten das Riff wie die Rückenflossen von Haien.
    Und nun schwammen diese geisterhaften Hände auf das Riff zu…
    Zamorra hörte Jodie kreischen.
    Und plötzlich wusste es der Parapsychologe ganz genau: Mit Alain Rich und Jodie Wofford passierte in diesem Augenblick etwas ganz Grauenvolles…
    ***
    Jodie kreischte erneut. Sie presste sich zitternd an Alain. Ihre Züge waren verzerrt.
    »Alain!«, wimmerte sie verstört. »Alain! Was sind das für grässliche Hände? Woher kommen sie? Was wollen diese Hände von uns?«
    Rich legte seinen Arm fester um das Mädchen. Was er sah, vermochte er sich selbst nicht zu erklären.
    Dass es die Hände trotzdem gab, war wohl auf eine unheimliche Laune der Hölle zurückzuführen.
    »Still!«, sagte Rich eindringlich. »Versuche dich zu beruhigen!«
    »Das kann ich nicht!«, schrie Jodie verzweifelt. »Wie kann ich das denn, wenn uns diese schrecklichen Totenhände ständig umkreisen?«
    »Sie werden uns nichts tun«, sagte Rich. Aber er war davon nicht überzeugt. Das hörte Jodie aus seiner Stimme sofort heraus. Sie starrte ihn entsetzt an.
    »Warum belügst du mich?«, fragte sie heiser. »Warum sagst du mir in dieser grauenvollen Stunde nicht die Wahrheit? Wir müssen sterben, Alain! Ich weiß es. Und du weißt es auch. Sieh nur. Es werden immer mehr Hände. Sie formieren sich. Bemerkst du das nicht? Die führen etwas im Schilde. Sie werden uns angreifen…«
    »Wir werden uns zur Wehr setzen!«, knirschte Rich mit zusammengepressten Kiefern.
    Jodie stieß ein hysterisches Lachen aus. »Wie sollen wir das denn anstellen? Sie sind in der Überzahl. Du kannst dich nicht gegen sie alle wehren, Alain! Oh, mein Gott, was ist das nur für ein grauenvoller Spuk. Ich habe niemals gehört, dass es so etwas Schreckliches gibt.«
    »Ich auch
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