Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Solaren Imperium eine neue Strafe - besonders anzuwenden auf Geheimbündler, Revolutionäre und sonstige Leute."
    „Aha. Und welche Strafe ist das?"
    Rhodan lächelte nachsichtig. „Weißt du das nicht mehr, Bully? Wir hatten uns vor kurzem schon darüber unterhalten."
     
    *
     
    Mullon hatte seinen Beweis gehabt.
    Er selbst kannte einige Leute mit Namen, von denen behauptet wurde, daß sie Naturphilosophen seien.
    Er hatte sich nicht um sie gekümmert, weil er, seit er davon wußte, die Naturphilosophen für eine mehr oder weniger kuriose Versammlung von Narren hielt. Aber jetzt kamen ihm die Namen zugute.
    Einer der Männer, die Mullon kannte, wohnte in Portland, Oregon. Holländer stellte eine Visiphonverbindung her. Der Mann in Portland, Pattern mit Namen, erkannte seinen „Chef" offenbar sofort. Dabei sagte er über die Ziele der Naturphilosophen so viel, wie er es sich als Teilnehmer an einer öffentlichen Visiphonverbindung erlauben konnte.
    Schon halb überzeugt, erinnerte sich Mullon an einen zweiten Namen. Er ließ sich auch mit diesem Mann verbinden und erlebte das gleiche. Da er es für unmöglich hielt, daß diese Leute von Hollander vorher informiert worden waren, gab er schließlich zu: „Also gut: Es sieht so aus, als hätten wir die gleichen Ziele. Und was jetzt?"
    Hollander lächelte hintergründig und wies nach hinten, wo Fraudy, zwar ihrer Fesseln ledig und bei Bewußtsein, aber von dem Wächter mit der Strahlwaffe flankiert, einen Teil der Unterhaltung und vor allen Dingen die beiden Visiphongespräche angehört hatte, immer noch auf dem Stuhl saß.
    „Was ist mit dem Mädchen?" wollte Hollander wissen. „Sollten wir ihr nicht lieber einen anderen Platz anweisen?" Mullon meinte: „Warum wollen Sie Fraudy nicht völlig aus dem Spiel und wieder gehen lassen? Ich bin überzeugt, sie wird keinen Schaden anrichten."
    Holländer jedoch war entschieden dagegen. Mit dem Zynismus, der ein Teil seines Charakters zu sein schien, erklärte er: „Da wäre ich ja ein schöner Revolutionär, wenn ich mir den Strick selber um den Hals legte. Loy, bring sie raus!"
    Der Wächter brachte Fraudy aus dem Raum. Mullon versuchte ihr aufmunternd zuzunicken. Aber sie sah ihn nicht einmal an.
    „Kommen wir zur Sache!" sagte Hollander. „Für alles, was nach dem Umsturz kommt, spielt es eine große Rolle, wer den ersten Anstoß geliefert hat. Derjenige also, der Rhodan umgebracht hat, spielt hinterher die erste Geige. Die Naturphilosophen wollen sich das nicht entgehen lassen. Sie sehen ein, daß wir hier in Terrania in der günstigeren Position stehen. Sie werden sich also schön im Hintergrund halten und zuschauen, wie wir Rhodan erledigen, nicht wahr?"
    Mullon lächelte schwach und verbarg nicht, daß ihn Hollanders Argumentierung anwiderte.
    „Der erste Mörder ist der Beste, wie?" fragte er. „Ich wüßte nicht, daß die Vereinigung der Aufrechten Demokraten Wert darauf legte, das herrschende Regime im Alleingang zu beseitigen. Sicherlich liegt uns nichts daran, die Verantwortung für den Mord an Rhodan allein auf uns zu nehmen. Zur Zusammenarbeit irgendwelcher Art sind wir also gerne bereit, aber was Sie da eben andeuteten, das klingt so, als ginge es Ihnen nur darum, nach dem Umsturz soviel Macht wie möglich in Händen zu haben. Das ist keineswegs ein Ziel, dem die Aufrechten Demokraten zustimmen. Was Sie sich ausgedacht haben, Hollander, kann also nicht ausgeführt werden. Wir bleiben im Spiel!" Hollander lächelte. „Denken Sie?" erwiderte er ruhig. „Ich kann Sie zwingen, so zu handeln, wie ich es haben will. Sie werden ..."
    Mullon unterbrach ihn mit einer herrischen Handbewegung.
    „Reden Sie keinen Unsinn, Hollander! Ich stehe in ständiger Verbindung mit meinen Leuten in Tianjin, und diese wieder mit der gesamten Vereinigung in Amerika. Schon - Sie können mich umbringen. Aber dafür sind wir eben echte Demokraten, daß dann sofort ein anderer an meine Stelle tritt. Sobald die Verbindung nach Tianjin abreißt, ist derjenige, der es veranlaßt hat, nur noch ein paar Stunden lang seines Lebens sicher."
    Mullon hatte seine Überlegenheit zurückgewonnen und lächelte in Hollanders verstörtes Gesicht.
    „Wenn ich nicht selber am Leben hinge, Hollander, hätte ich Ihnen das nicht gesagt. Dann hätten Sie mich ausgeschaltet, und kurze Zeit später wäre es mit Ihnen und den Naturphilosophen für immer zu Ende gewesen. Schön, nicht wahr? Aber, wie gesagt: Ich hänge am Leben.
    Lassen Sie sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher