Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0053 - Die Geisterhand

0053 - Die Geisterhand

Titel: 0053 - Die Geisterhand
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die wir Myxin abgenommen hatten. Durch diese Peitsche waren wir in der Lage, Dämonen mit einem Schlag in die Horror-Hölle zu befördern, nämlich dort, wo sie hingehörten.
    Suko überprüfte unsere Waffen. Dort lag alles was von großer Wichtigkeit war. Der silberne geweihte Dolch, die magische Kreide, die gnostische Gemme, die Eichenbolzen verschießende Pistole und Weihwassergefäße.
    Ich fragte mich allerdings schon seit geraumer Zeit, ob es ausreichte, nur diese Waffen zu besitzen, denn auch die Dämonen waren zahlreicher geworden und verstanden es immer besser, sich auf uns einzustellen.
    Mit Silberkugeln war da oft nicht viel zu machen.
    Nun, ich war froh, daß wir die Dämonenpeitsche hatten, obwohl sie uns gegen den Schwarzen Tod, unseren Supergegner, wohl auch nichts nutzen würde.
    Um ihn zu erledigen, mußte man wohl eine besondere Waffe besitzen. Hoffentlich fand ich sie irgendwann einmal…
    Meine Gedanken kehrten wieder in die Gegenwart zurück. Weg vom Schwarzen Tod und hin zu Scaramanga, der auch nicht ungefährlich war und uns durch seine Gabe der Bilokation vor große Probleme stellte.
    Was hatte er mit Jane angestellt?
    Er hatte andere Frauen auf teuflische Weise in seinen Bann gezogen. War ihm dies auch bei meiner Freundin gelungen?
    Ich hoffte es nicht und zitterte um ihr Leben.
    Sukos scharfe Blicke versuchten die Dunkelheit zu durchbohren. Er schaute nach links, wo sich die Fluten der Themse der Nordsee entgegenwälzten. Der Schiffsverkehr ruhte. Die Schlepper und Kähne hatten angelegt, nur hin und wieder zerschnitt der Bug eines Polizeibootes das Wasser.
    »Noch nichts zu sehen«, sagte mein Freund und klappte den Koffer wieder zu.
    »Wir haben Pimlico auch noch nicht erreicht.«
    Ich fuhr etwas schneller. Die grüne Instrumentenbeleuchtung ließ unsere Gesichter fahl und geisterhaft aussehen.
    Am Himmel segelten dicke Wolken. Es sah wieder nach Regen aus. Kaum einmal drang der Mondschein auf die Erde. Das Wetter hatte sich in der letzten halben Stunde verschlechtert. Zudem war es windiger geworden. Auf dem Wasser blitzten helle Schaumkronen, wenn der Wind die Wellen übereinanderschlug.
    »Jetzt müßten wir bald da sein«, sagte ich.
    Suko nickte. Er hielt nur die Augen offen.
    Dann rief er plötzlich: »Da ist ein Campingplatz.«
    Jetzt sah ich ihn auch. Er befand sich zwischen dem Fluß und der Grosvenor Road. Die Wagen standen erhöht, so daß sie auch bei einer Überschwemmung nicht weggespült wurden.
    Wir hatten unser Ziel erreicht!
    Zum Glück brauchten wir den Wagen nicht auf der Straße stehenlassen. Nahe einer Peitschenleuchte entdeckte ich eine Abzweigung, die zum Uferstreifen hinunterführte.
    Ich nahm Gas zurück, blinkte links und rollte in die Einbuchtung. Als Straße war sie höchstens nur in einer Länge von fünfzig Yard zu bezeichnen, danach wühlten sich die Räder durch feuchtes Gelände und wirbelten den Schlamm hoch.
    Ich hatte die Scheinwerfer ausgeschaltet. Die Dunkelheit überfiel uns wie ein Teppich.
    Die zahlreichen Wohnwagen- und mobile leuchteten fahl in der Dunkelheit. Sie sahen aus wie eine kleine Stadt für sich.
    »Sind gar nicht mal so wenig«, meinte Suko und fügte noch hinzu: »Mist.«
    Ich stoppte.
    »He, was ist?«
    »Den Rest laufen wir zu Fuß«, sagte ich und verließ den Wagen.
    »Willst du die Peitsche nehmen?« fragte mein Freund.
    »Nein, behalte sie.«
    Ich war schon vorausgegangen. Die Sorge um Jane Collins trieb mich an, sie war sozusagen mein innerer Motor.
    Suko holte mich ein. »Sollen wir uns teilen? Wir müssen wahrscheinlich alles durchsuchen.«
    »Wäre das beste.«
    Wir schritten den Damm hoch. Es war kälter geworden. Der Wind fuhr unangenehm kühl unter unsere Kleidung. Ich erwartete, daß man mit unserem Kommen rechnete und stellte mich innerlich darauf ein.
    Vor den Wagen blieben wir stehen.
    »Du links, ich rechts«, sagte Suko.
    Er wollte schon gehen, doch ich hielt ihn zurück.
    »Was ist?«
    »Hörst du nichts?«
    »Nein.«
    »Da spielt jemand Klavier«, flüsterte ich.
    »Scaramanga!« Suko sagte das Wort mit allem Ernst zu dem er fähig war.
    Wir blieben dicht vor den ersten Wohnwagen stehen und lauschten. Suko runzelte die Stirn. »Das muß weiter hinten aufklingen. Am Ende der Reihe.«
    Ich nickte. »Komm!«
    Wir huschten durch die engen Gassen zwischen den Wagen. Leider knirschte unter unseren Schuhen der Kies, so daß wir uns nicht lautlos fortbewegen konnten.
    Und das Spiel wurde lauter, mit jedem Yard, den wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher