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0051 - Horror-Kreuzfahrt

0051 - Horror-Kreuzfahrt

Titel: 0051 - Horror-Kreuzfahrt
Autoren: Jason Dark
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annehmen.«
    Kai-tak nickte bestätigend. »Ja, es wird eine Geheimorganisation geben, und ich frage mich wirklich, wie groß deren Mitgliederzahl wohl ist.«
    »Was machen wir jetzt?«
    Kai-tak hob die breiten Schultern. »Zeugen zu befragen, hat keinen Sinn. Niemand würde uns etwas sagen.«
    Suko nickte. »Es ist überall gleich. Ob in London, New York oder Hongkong. Die Leute haben Angst.«
    Kai-tak machte eine Handbewegung. »Schau dich mal hier um. Die Menschen, die hier hausen, leben von einer halben Hand Reis am Tag. Die sind für Geheimbünde sehr empfänglich, wenn sie nur einmal genug zu essen haben.«
    Suko ließ seinen Blick wandern.
    Was er zu sehen bekam, bezeichneten viele als exotisch oder romantisch, doch für Suko waren es Armut und Depression.
    Schiffe, Boote und Kähne bildeten ein Durcheinander, das seinesgleichen suchte. Kai-tak und Suko befanden sich nicht im offiziellen Teil des Hafens, an dessen Kais Kriegs- wie auch Handelsschiffe anlegten, sondern sie irrten in jenem Teil herum, in dem niemand die genaue Übersicht besaß.
    Suko sah flache kanuartige Schiffe, dann Sampans und nachgebildete Dschunken. Manche Häuser standen auch nur auf einfachen Flößen. Andere wiederum besaßen nicht einmal ein Dach. Überall war die Armut zu spüren, mit der die Bewohner der Schiffe reich gesegnet waren.
    Straßen oder Wege gab es nicht. Man sprang kurzerhand von Schiff zu Schiff, um weiterzukommen. Täglich wuchs die Masse der Boote weiter ins Meer hinein, und es wurde endlich Zeit, daß die Behörden eingriffen.
    Auf dem Wasser wimmelte es wie in einem Ameisenhaufen. Da waren die fahrenden Händler mit ihren langen flachen Booten. Übereinandergestapelte Gemüsekisten waren zum Platzen voll, und die Händler priesen mit lauten Stimmen ihre Waren an.
    Hin und wieder wurde ihnen was gestohlen. Besonders geschickt stellten sich dabei die Kinder an. Dann begannen die Händler jedes Mal zu zetern und zu schreien. Bekamen sie einen der jugendlichen Diebe zu fassen, setzte es Hiebe.
    Und das nicht zu knapp.
    Suko hob die Schultern. »Pech gehabt«, meinte er. »Wir wissen nicht einmal, wie der Schurke aussieht.«
    »Den wirst du auch nicht finden«, sagte Kai-tak.
    »Und jetzt?«
    »Wir müssen wieder zurück.«
    Suko schlug in seine offene Handfläche. »Das paßt mir überhaupt nicht«, schimpfte er.
    »Aber was willst du machen?«
    »Du hast doch Beziehungen. Freunde oder Bekannte hier im Hafenviertel. Kannst du die nicht mal ansprechen? Vielleicht haben sie etwas gesehen?«
    »Ich habe keine Freunde«, erwiderte Kai-tak. »Hier leben höchstens bezahlte Spitzel.«
    »Noch besser. Für Geld rücken die schneller mit Informationen heraus.«
    »Nein.« Die Antwort klang endgültig.
    »Was macht dich so sicher?« Suko ließ nicht locker.
    »Die Leute haben Angst vor dem Gelben Satan und seinen Freunden«, flüsterte Kai-tak, als hätte er Furcht, den Namen laut auszusprechen. »Dieser Dämon muß bereits eine gewaltige Macht besitzen, und ich frage mich, ob wir sie brechen können.«
    »So pessimistisch kenne ich dich gar nicht.« Suko wunderte sich.
    »Du warst lange nicht mehr hier, Freund. Hongkong ist anders als London.«
    Suko nickte. »Da hast du recht.«
    Die beiden Männer standen auf einem Holzsteg, der weit ins Wasser hinausführte. Auch auf dem Steg hausten Menschen. Die hatten sich Verschlage gebaut. Aus mancher Öffnung schaute mißtrauisch ein Gesicht.
    »Wie auf dem Präsentierteller«, murmelte Suko. Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, als es geschah.
    Suko hörte im letzten Augenblick das feine Sirren, gab Kai-tak einen Stoß und warf sich zu Boden. Hart prallte er auf die Planken. Er spürte einen stechenden, scharfen Schmerz an der rechten Schulter. Die verdammte Stahlnadel hatte ihn gestreift. Es war nur eine kleine Wunde, aus der ein paar Blutstropfen quollen.
    Der Gegner war noch in der Nähe.
    Suko warf einen Blick auf Kai-tak. »Bist du okay?«
    »Ja.«
    Die Männer erhoben sich wieder, blieben aber geduckt stehen. Stellte sich die Frage, woher der Schuß gekommen war. Er mußte von irgendeinem der Boote abgefeuert worden sein.
    Die lagen jedoch ruhig und friedlich auf dem Wasser.
    Kai-tak entdeckte den Kerl zuerst. »Dahinten!« rief er.
    Als Suko den Mann sah, der plötzlich vor den Aufbauten eines alten Kahns auftauchte, war Kai-tak schon unterwegs. Mit kraftvollen Sätzen rannte er über den Steg, sprang kurzerhand über ein schmales Boot hinweg auf eine alte nachgebaute
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