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0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

Titel: 0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende
Autoren: Wir machten dem Spuk ein Ende
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Phil. »Wir haben uns schön übertölpeln lassen!«
    Dagegen war nichts zu sagen. Er hatte recht.
    »Was mögen sie mit uns Vorhaben?«
    Ich zuckte die Achseln. Sehr vorsichtig, denn heftige Bewegungen waren meinem Allgemeinbefinden keineswegs zuträglich.
    »Keine Ahnung, aber sicher nichts Gutes.«
    »Nein, das sicher nicht«, nickte Phil. »Deshalb bin ich dafür, daß wir uns mal nach einer Rückzugsmöglichkeit umsehen. Es soll nicht heißen, daß ich feige wäre, aber ich habe eine Abneigung gegen Umgebrachtwerden.«
    Wir waren darin durchaus einer Meinung. Mit gegenseitiger Hilfe stellten wir uns auf die Beine. Es gelang unter einigem Stöhnen. Dann wankten wir mit zittrigen Knien zur Tür.
    Sie war aus Stahl und fest verschlossen.
    Phil schnipste mit den Fingern.
    »So ein Biest ist kaum mit einer Brechstange aufzukriegen.«
    »Abgesehen davon, daß wir auch die nicht haben.«
    »Richtig, mein Lieber. Also hätten wir auch sitzen bleiben können. Gehen ist ohnehin noch sehr strapaziös für mich.«
    Er ließ sich auf einen Barhocker fallen. Ich setzte mich neben ihm auf einen alten Sessel, dessen Stoff einen großen Brandfleck von einer Zigarette aufwies. Trübe starrten wir auf den großen Kaffeeblechkanister, der zu unseren Füßen lag.
    Plötzlich fiel mir etwas auf. Der Kanister lehnte schräg an einem Regal, mit der von mir hineingebohrten Öffnung nach unten. Ein kleiner Kegel puderförmigen Kaffeepulvers lag unter der Öffnung.
    Ich wollte Phil gerade sagen, was ich entdeckt hatte, als wir im Schloß der Tür einen Schlüssel klirren hörten.
    »Du links, ich rechts!« raunte ich Phil zu.
    Er nickte. Im Handumdrehen standen wir, flach an die Wand gepreßt, beiderseits der Tür, und jeder von uns hatte einen Barhocker am Stuhlbein gepackt-Die Tür öffnete sich quietschend. Wir hielten den Atem an. Noch war nichts von dem Eintretenden zu sehen, denn die Tür befand sich in einer Mauernische, die tief genug für einen Mann war.
    Wir hörten, wie die Tür wieder zugedrückt wurde. Jemand hantierte auf der Innenseite mit dem Schlüssel. Wir hörten, wie das Schloß wieder einrastete.
    Ich holte unhörbar Luft. In der nächsten Sekunde würde ich zuschlagen. Sobald unser Besucher aus der Nische hervortrat.
    Auf Zehenspitzen schlich sich einer der jungen Burschen, die wir vor einer halben Stunde an die Luft gesetzt hatten, von der Türnische her tiefer in den Raum hinein. Ich ließ den Barhocker wieder sinken. Damit zuzuschlagen, das hätte mir den Eindruck gemacht, wie mit Felsbrocken nach einer Mücke zu werfen.
    Auch Phil hatte den Hocker wieder sinken lassen.
    »Suchst du jemanden, Kleiner?« fragte er.
    Der Junge warf sich erschrocken herum.
    Er mochte achtzehn Jahre alt sein. Sein Gesicht hatte noch viel kindliche Züge, wenn man an dem bläulichen Schimmer auf seinen Wangen und am Kinn auch schon die ersten Anzeichen eines kommenden Bartwuchses erkennen konnte.
    »Na, was gibt es?« fragte ich und setzte mich auf den Hocker, der beinahe dem Jungen auf den Kopf gedonnert wäre.
    Er sah uns verlegen an.
    »Ich — ich möchte Sie gern etwas fragen«, stammelte er.
    »Schieß los«, sagte ich.
    »Sind Sie Detektive vom FBI?«
    Ich warf Phil einen prüfenden Blick zu. Er zuckte die Achseln. Wir konnten beide nichts mit dieser Frage anfangen. Warum wollte er es wissen?
    »Warum interessiert es dich?« fragte ich statt einer direkten Antwort.
    Er druckste eine Weile herum, dann meinte, er: »Das kann ich Ihnen erst sagen, wenn ich weiß, woran ich mit Ihnen bin.«
    »Selbst wenn wir dir jetzt etwas sagten — woher willst du wissen, daß es die Wahrheit wäre? Wir könnten sagen, wir wären vom FBI, und in Wirklichkeit Gangster sein. Und wir könnten genausogut sagen, wir wären Gangster, und in Wahrheit könnten wir trotzdem G-men sein.«
    Er schüttelte heftig den Kopf.
    »No! Wenn sie G-men wären, würden Sie kein Hehl daraus machen! G-men sind nicht feige!«
    Diese gute Meinung über uns war ja rührend. Und sie ließ eigentlich nur eine Schlußfolgerung zu. Überzeugte Gangster reden in anderen Tönen vom FBI!
    »Also, gut«, nickte ich. »Ich will dir die Wahrheit sagen: Mein Freund und ich — wir sind Beamte der Bundespolizei, G-men, wie ihr sagt.«
    Sein Gesicht erhellte sich.
    »Na, hören Sie mal: So, wie Sie mit uns gespielt haben, heute abend, so hat das noch keiner fertiggebracht. Ich dachte mir sofort, daß Sie G-men sein müßten.«
    »Dann müßtest du eigentlich auch wissen, daß wir
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