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0048 - Rotes Auge Beteigeuze

Titel: 0048 - Rotes Auge Beteigeuze
Autoren: Clark Darlton
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erstarrt, dann kam Leben in seinen Körper. Blitzschnell zog er seine Waffe und richtete sie auf den Oberkommandierenden.
    „Ich bin verhaftet? Und ich soll meine Waffe abgeben? Das ist gegen jede Vernunft. Nehmen Sie den irrsinnigen Befehl zurück. Wir nähern uns einer Zeit, in der wir zusammenhalten müssen, wollen wir nicht untergehen.”
    Wor-Lok vertraute seiner Autorität, die über Leben und Tod entschied. „Meine Entscheidung gilt. Posten, nehmt Al-Khor in Haft, den ich aller seiner militärischen Ehren entkleide.”
    Nun zögerte Al-Khor nicht mehr länger. Mit einem einzigen, wohlgezielten Schuß streckte er seinen Gegner nieder, der wie vom Blitz gefällt zu Boden stürzte. Dann wandte er sich zu den Posten und befahl ihnen, auf ihre Plätze zurückzukehren; In seinem Innern bebte der Aufruhr, aber äußerlich blieb er erstaunlich ruhig.
    „Topsider, wir sind nun ohne Führer, aber es gilt, schnelle Entscheidungen zu fällen. Ich bleibe bei meinem Vorschlag, daß wir uns sofort mit Topsid in Verbindung setzen und den Diktator darüber aufklären, was geschehen ist - und was noch geschehen wird, wenn nicht schnellstens Verstärkung geschickt wird. Eine Invasion der Springer steht bevor. Sie vermuten in diesem System den Stützpunkt eines Feindes und wollen den dritten und vierten Planeten vernichten. Wir aber wollen die Wasserwelt und später auch den Dschungelplaneten besiedeln, haben also die älteren Rechte. Von einem Feind haben wir in diesem System noch nichts bemerkt - außer den Springern selbst. Ich bitte Sie um Ihre Zustimmung, daß ich mich mit Topsid in Verbindung setzen kann.”
    In seiner Hand ruhte immer noch der schwere Strahler, aber die Mündung zeigte auf den Boden. Vielleicht war es der Anblick der gefährlichen Waffe und die Kenntnis um die Kompromißlosigkeit Al-Khors, die er ja gerade erst bewiesen hatte, die alle anwesenden Offiziere dazu bewegte, einmütig zuzustimmen. Einer erhob sich und sagte: „Wir sind ohne Oberkommando. Ich schlage daher vor, daß ab sofort Al-Khor die Stelle Wor-Loks einnimmt.”
    Wieder kein Einspruch. Al-Kohr war somit der neue Kommandant der Wasserwelt. Und er handelte auch sofort. Er wandte sich an einen Offizier: „Veranlassen Sie, daß sofort der Hypersender Kontakt mit Topsid aufnimmt. Ich werde in wenigen Augenblicken in der Funkzentrale sein und selbst mit dem Diktator sprechen. Sie aber...”, er sah wieder die anderen an, „... begeben sich sofort zu Ihren Stützpunkten und Schiffen und warten weitere Befehle ab. Der Wasserplanet befindet sich im Kriegszustand.”
    Jemand im Hintergrund fragte: „Was geschieht mit den Gefangenen, die sich unten in der Wasserzelle befinden?”
    Al-Khor nickte. „Gut, daß Sie mich daran erinnern. Sie müssen sofort unschädlich gemacht werden, ehe auch sie entkommen.”
    „Vielleicht können sie uns noch wertvolle Hinweise auf die bevorstehende Invasion geben...”
    „Nein, wir haben keine Zeit mehr... Außerdem haben sie alles gesagt, was wir wissen wollen. Sie sind zu gefährlich, um am Leben gelassen zu werden. Veranlassen Sie die schnellste Hinrichtung.”
    Der Topsider im Hintergrund bestätigte kurz, blieb aber noch sitzen, um das Ende der Konferenz abzuwarten. Und genau das war verkehrt.
     
    *
     
    Tiff dachte ununterbrochen an das, was er John Marshall mitteilen wollte. Mehr konnte er beim besten Willen nicht tun, da er selbst kein Telepath war. Doch er hegte die Hoffnung, daß Marshall seine Gedanken las... McClears hockte in der Ecke auf dem gläsernen Boden und starrte nachdenklich auf den nahen Meeresgrund hinab, den er nun im hellen Tageslicht deutlich erkennen konnte. Die fremdartigen Fischwesen waren wieder verschwunden, so schnell, als habe man sie abberufen. Die schwache Hoffnung des Majors schwand. Von ihnen also konnten sie keine Hilfe erwarten. Aber wozu auch? Deringhouse und die Mutanten waren sicher bereits unterwegs, um ihn und Tiff zu befreien. Hauptsache war, daß die Topsider an die bevorstehende Invasion der Springer glaubten und entsprechende Abwehrmaßnahmen einleiteten.
    Dafür lohnte sich ein Opfer. Allerdings, so gestand McClears sich ehrlich ein, nicht das Opfer seines eigenen Lebens. Er war ein aufrechter Mann und Freund Rhodans, aber kein Selbstmörder. Nur Verrückte sind Selbstmörder und selbstmörderische Helden!
    „Nichts zu sehen, Tiff. Seit gestern Abend haben sich keine mehr gezeigt. Ob sie sich nicht mehr für uns interessieren?”
    „Wir wissen nicht, Major,
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