Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0048 - Rotes Auge Beteigeuze

Titel: 0048 - Rotes Auge Beteigeuze
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
Weltraum leben kann, und der Raum ist feindlicher als das Meer.”
    „Dann könnt ihr mit uns kommen?”
    „Wenn ihr kräftig genug seid, uns zu ziehen, denn schwimmen können wir nicht gut.”
    „Wann?”
    „Geduldet euch eine kurze Zeitspanne. Wir müssen noch einige Vorbereitungen treffen.”
    Eine halbe Stunde später erlebten die Fische in dem flachen Meer an der Küste des einzigen Kontinents von Beteigeuze IV ein Schauspiel, das so einmalig und fremdartig war, daß sie es nie vergessen würden.
    Mit geschlossenen Raumanzügen lagen Marshall und Noir flach ausgestreckt auf dem schuppigen Rücken je eines Aqua und ließen sich durch das dämmerige Grün der Unterwasserwelt tragen. Eine dritte Gestalt, etwas kleiner, ruhte auf dem Rücken eines dritten Aqua. Gucky! Eine Vorhut von zwanzig Fischmenschen schwamm voran, der Rest folgte, um den Rücken der Flottille zu decken. Den größten Spaß an der Sache hatte zweifellos Gucky. Sein Spezial-Raumanzug saß wie angegossen. Die große Sichtscheibe des Helmes ermöglichte es ihm, frei nach allen Seiten zu sehen, und da hier das Meer nicht sehr tief war, erlebte der Mausbiber zum erstenmal bewußt die geheimnisvolle Welt unter der Oberfläche des Ozeans.
    Sanft hur wellten sich die sandigen Hügel, die mit bunten Meerespflanzen bewachsen waren und wie ein einziger, riesiger Blumengarten wirkten. Dazwischen schossen die schillernden Kleinfische umher und schienen sich vor der über sie hinwegrauschenden Flotte in Sicherheit bringen zu wollen. Nach rechts und links war die Sicht begrenzt Oben schimmerte etwas gleich einer orangeroten Laterne aus dem hellen Himmel: die Sonne. Die Geschwindigkeit war erstaunlich. Nun erkannten die beiden Männer auch, daß die Aquas in der Tat lebende Rückstoßraketen waren. Sie saugten durch ihren Mund Wasser in unaufhörlichem Strom ein, verdichteten es etwa in der Mitte des Leibes durch ein Spezialorgan und stießen es dann durch eine Heckdüse dicht unter dem Steuerschwanz aus.
    Der Druck mußte enorm sein, denn Marshall war davon überzeugt, daß die Aquas mit Rücksicht auf ihre neuen Verbündeten nur mit halber Kraft schwammen. Hoch jenseits der Stratosphäre zogen die beiden Schweren Kreuzer ihre Bahnen. Ihre Funkgeräte waren auf Empfang. Sie warteten. Warten tat auch Deringhouse mit der Gazelle. Immer noch unentdeckt lag der Diskus unter dem dichten Blätterdach des Urwaldes, bereit, jede Sekunde zu starten und einzugreifen, wenn es notwendig sein sollte. Marshall brauchte nur auf den roten Knopf seines winzigen Sendegerätes zu drücken; der Peilton würde schon dafür sorgen, daß man ihn und die anderen sofort fand. Und schließlich warteten noch McClears und Tiff, die in ihrem gläsernen Gefängnis saßen und nicht wußten, ob man ihre Signale überhaupt gehört hatte.
     
    *
     
    Al-Khor war es nach einigen vergeblichen Versuchen gelungen, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Er war an dem glatten Stamm des Baumes herabgerutscht, hatte sich die Haut abgeschunden und war die letzten fünf Meter gefallen. Dabei verstauchte er sich den schweren Schuppenschwanz, was äußerst schmerzhaft war. Vor sich hinfluchend und mit einem Bein hinkend, bahnte er sich einen Weg durch das dichte Unterholz, fand nach einigem Suchen seine Strahlwaffe und stand schließlich am Rande der Lichtung, auf der die Station einmal gewesen war. Jetzt konnte von einer Station nicht mehr die Rede sein. Die Handbomben der „Springer” hatten ganze Arbeit geleistet. Die Kuppel war zertrümmert, die Fahrzeuge zerstört und die Besatzung entweder getötet, verwundet oder entführt. Durch die Luft entführt! Natürlich machte sich Al-Khor einige Gedanken, und er war zu dem logischen Schluß gelangt, daß die Springer ein Gerät entwickelt haben mußten, mit denen sich die Schwerkraft jederzeit aufheben und die in dem dann schwerelosen Feld schwebenden Gegenstände beliebig bewegen ließen. Eine andere Erklärung gab es nicht für die Vorgänge, die er erlebt hatte. Wenigstens keine natürliche Erklärung, und Al-Khor hütete sich davor, eine andere auch nur in Erwägung zu ziehen. Er suchte in den Trümmern und fand noch einen halbwegs intakten Wagen, dessen Funkeinrichtung sogar noch funktionierte. Er rief die Zentrale der Besatzungstruppen. Sie meldete sich sofort.
    „Hier Al-Khor, Abschnittskommandantur Südküste. Die gefangenen Springer konnten sich befreien und zerstörten unsere Station. Ich erbitte sofortige Hilfe. Senden Sie mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher