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0048 - Rotes Auge Beteigeuze

Titel: 0048 - Rotes Auge Beteigeuze
Autoren: Clark Darlton
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Decke emporschwebte, wo es keinen Kubikzentimeter Luft mehr gab.
    Gucky stieß sich vom Boden ab und konnte Tiff an den Füßen packen. Das Gewicht des Anzuges ließ ihn dann wieder nach unten sinken. So schnell er konnte, drückte er den bereits halb bewußtlosen Tiff durch den Spalt hinaus ins Meer, wo sofort der verbliebene Aqua, Guckys „Seepferdchen”, sich seiner annahm. Der Fischmensch ergriff den erschlafften Körper, zog ihn eng an sich und jagte davon, ohne sich um den Mausbiber zu kümmern. Der zögerte einen Augenblick, dann kehrte er wieder um und schwamm in die Schleuse zurück..
    Die beiden Topsider, die McClears und Tiff eingesperrt hatten, standen noch vor der Tür und unterhielten sich. Nach zehn Minuten sollte die Außenschleuse wieder geschlossen und das Wasser ausgepumpt werden. Es war also noch Zeit.
    Sie sahen nicht, wie sich das Stellrad drehte, von unsichtbarer Hand bewegt. Und dann öffnete sich urplötzlich die Tür. Mit ihr kam ein Wasserschwall, der über die völlig Überraschten hinwegschwemmte und sie mit sich riß. Gucky hatte auch die äußere Tür geöffnet, so daß bald die ganze untere Station unter Wasser stand. Die in ihr befindlichen Echsen ertranken oder konnten sich nur im letzten Augenblick retten und die alarmierende Botschaft zu den oberen Stockwerken überbringen, wo die Offiziere immer noch versammelt waren und Kriegsrat hielten. Das Wasser stieg bis zur Plattform hoch, und die metallene Insel war als Operationsbasis vorerst ausgeschaltet.
    Gucky schlüpfte wieder durch den Spalt hinaus ins Meer und machte, daß er davonkam. Die unmittelbare Nähe der Insel war jetzt ziemlich gefährlich. Er fing Marshalls Impulse auf, der zweihundert Meter entfernt mit McClears die Oberfläche erreicht hatte. Die Topsider auf der Plattform waren jetzt viel zu beschäftigt, um sich um Dinge zu kümmern, die im Meer vor sich gingen. Sinken konnte die Insel zwar nicht, aber sie war zu drei Vierteln überflutet. Gucky hätte teleportieren können, aber ihm machte das Schwimmen unter Wasser zu viel Spaß, um darauf zu verzichten. McClears und Tiff waren in Sicherheit, wie ihm die Gedankenimpulse Marshalls nur zu deutlich verrieten. Die Aquas hatten sich wieder versammelt und sorgten dafür, daß die Geretteten so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone gebracht wurden. Der Mausbiber ging tiefer und strich dicht über den farbenprächtigen Meeresboden dahin. Einmal begegnete er einem größeren Fisch, der sich jedoch beim Anblick des erstaunlichen Wesens schleunigst in Sicherheit brachte. Gucky grinste vergnügt hinter ihm her. Und so kam es, daß er zwei Stunden später als die anderen den Strand bei der Gazelle erreichte. Er hatte sein langersehntes Bad genommen - war allerdings dabei nicht naß geworden.
     
    *
     
    Perry Rhodan konferierte gerade mit Crest und Thora über die Möglichkeiten der interstellaren Kolonisation, als ein durchdringendes Summen ertönte. Er stutzte eine Sekunde, dann drückte er auf den Knopf seines Armband-Nachrichtengerätes!
    „Rhodan hier. Was gibt es?”
    „Hyperkomspruch von Beteigeuze, Sir. Soll ich aufnehmen?”
    „Verständigen Sie Reginald Bull und warten Sie. Ich komme selbst.”
    Crest und Thora sahen ihn aus dem Raum laufen, ehe sie eine Frage stellen konnten. Sie standen auf und folgten langsamer. Auch sie interessierte es, was inzwischen 272 Lichtjahre von der Erde entfernt geschehen war. Der Lift brachte Rhodan in wenigen Minuten zur Zentrale der Hyperfunk-Station.
    Cheffunker Eilman nahm Haltung an und meldete: „Major Deringhouse, CENTURIO, System Beteigeuze, hat um eine wichtige Nachrichtenübermittlung gebeten. Entfernung zweihundertzweiundsiebzig Lichtjahre, Beteigeuze...”
    „Mein lieber Eilman”, wehrte Rhodan ab. „Sie sind zwar Nachrichtenmann, aber warum Sie längst bekannte Dinge noch einmal aufwärmen, ist mir schleierhaft. Na, es ist immerhin besser, als neue zu erfinden. Was ist mit Deringhouse?”
    „Meldet sich in genau dreißig Sekunden wieder.”
    Rhodan nickte und nahm vor der Kontrollanlage Platz. Eben kam Bully zur Tür herein, warf Eilman einen kurzen Blick zu und setzte sich neben Rhodan.
    „Jetzt bin ich aber gespannt”
    „Eindeutig!” sagte Rhodan. „Wo soll er sonst stecken?”
    „Dem werde ich das Fell strammziehen”, versprach Bully, womit offensichtlich wurde, daß sie von Gucky sprachen, den sie seit dem Start der beiden Schweren Kreuzer schmerzlich vermißten.
    „Abwarten”, empfahl Rhodan
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