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0047 - Gom antwortet nicht

Titel: 0047 - Gom antwortet nicht
Autoren: Kurt Mahr
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nach uns sucht. Es wird die Suche nicht so schnell aufgeben. Vielleicht sind wir besser dran, wenn wir den Gang inspizieren. - Solange der Feind über uns ist, können wir sowieso nichts tun."
    Bull nickte. „Also dann los!" befahl er. „Wir haben keine Zeit zu verlieren." Er selbst übernahm die Spitze des kleinen Zuges. Gebückt drangen sie tiefer in den Stollen ein. Bulls Helmlampe wies den Weg. Es sah aus, als ob der Gang meilenweit unter dem Boden dahinführte, und die Geradlinigkeit, mit der er das tat, ließ in Bull schon nach ein paar Schritten den Verdacht aufkommen, daß er nicht auf natürliche Weise entstanden sei. Vorerst aber gab es nur dieses eine Anzeichen für seinen Verdacht. Er behielt ihn deswegen für sich, ohne zu bedenken, daß John Marshall und Betty Toufry seine Gedanken recht gut erkennen konnten.
     
    *
     
    An Bord der TITAN wuchs die Nervosität. Seit Tagen hing das gewaltige Schiff bewegungslos im All und wartete auf ein Zeichen - entweder von Talamon, dem Überschweren auf Laros, oder von Reginald Bull. Die TITAN war hierher gekommen, um die letzte Chance wahrzunehmen, die sich ihr bot, den drohenden Angriff der Springer auf die Erde zu verhindern. Die Springer-Patriarchen hatten sich, einem Ruf der Springer-Zweigrasse der Aras folgend, auf Laros versammelt. Laros, der achtzehnte Mond von Gom, war ein geheimer Stützpunkt der Aras. Durch den einzigen Verbündeten, den Perry Rhodan im Lager der Springer hatte - Talamon, den Überschweren - war Rhodan informiert, daß auf eine Ablehnung des Angriffsplanes in keinem Falle zu rechnen sei. Rhodan hatte also mit Talamons Hilfe seine Mutanten unter Reginald Bulls Führung auf Laros eingeschleust und sie die Konferenz stören lassen. Bull und seinen Leuten war es gelungen, die einzige Springer-Positronik, die die Daten über die galaktische Position der Erde noch in ihrem Speicher trug, mit einem Fehlprogramm zu versehen. Das Gerät war die Schiffspositronik des Springerschiffes, das dem Überschweren Topthor gehörte. Topthor war Talamons Freund, aber keineswegs sein Gesinnungsgenosse. Topthor hatte zwar keine Ahnung davon, daß seine Positronik, wenn er sie nach den Erddaten abfragte, Angaben liefern würde, die in Richtung Beteigeuze zielten, aber er ahnte, daß Talamon den Patriarchen und den Aras gegenüber kein ehrliches Spiel spielte. Talamon hatte das, ohne Geheimnisse zu verraten, zugegeben und Topthor dadurch zum Schweigen gebracht, daß er ihm große Gewinne versprach..
    Bull und seine Leute waren schließlich entdeckt worden. Mit der Gazelle, die Talamons Schiff an Bord trug, waren sie nach heftigem Kampf von Laros geflohen. Talamon hatte Mühe gehabt, den Patriarchen klarzumachen, daß er von der Anwesenheit der Fremden nichts gewußt habe. Bull und seine Mutanten aber waren nach anfänglichem Triumph über die gelungene Flucht von jener unerklärlichen Macht gepackt worden, die ihr Fahrzeug auf die Oberfläche von Gom hinunterzog. Marshall hatte einen telepathischen Notruf abgesandt und Rhodan über die wichtigsten Vorgänge auf Laros informiert - selbstverständlich auch über die Fehlprogrammierung der Schiffspositronik.
    Aus der Spur der unglücklichen Gazelle war leicht zu errechnen gewesen, daß sie auf Gom niedergehen würde. Marshall berichtete in einem letzten Satz, daß Betty Toufry das unheimliche Kraftfeld, das das Fahrzeug in seinem Bann hielt, für ein Telekinese-Feld halte. Das war die letzte Nachricht von Bulls Gruppe gewesen. Ob sie die Notlandung auf Gom überstanden hatte, wußte Rhodan nicht. Gucky, der stärkste Telepath in der Mutantengruppe, hatte ein paar Mal geglaubt, Signale zu hören. Aber dieser Sektor des Raumes war so erfüllt von telepathischen Schwingungen, daß selbst Gucky die vermutlichen Signale nicht deutlich genug vom telepathischen „Rauschen" trennen konnte. Immerhin bestand noch Hoffnung.
    Die Konferenz auf Laros dauerte an, nachdem es Talamon gelungen war, den Verdacht, der sich gegen ihn erhob, zu zerstreuen. Die Fortdauer der Konferenz war gleichzeitig der Grund für Rhodans anhaltende Untätigkeit. Unbeweglich, im Schutz ihrer Anti-Ortungs-Felder, war die TITAN sicher. Fing sie an, sich zu bewegen, bestand die Gefahr der Ortung. Und eine Ortung von Laros aus würde eine Kettenreaktion an unerfreulichen Ereignissen auslösen. Zunächst würde man den Verdacht gegen Talamon erneuern. Als zweites würde man die Speicherdaten von Topthors Schiffspositronik überprüfen.
    Zwar war kein
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