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0041 - Der Partner des Giganten

Titel: 0041 - Der Partner des Giganten
Autoren: Clark Darlton
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Männer. Er handelt immer planmäßig und vorsichtig. Er würde sich niemals unnötig in Gefahr begeben."
     
    *
     
    Der alte Zernif, ehemals Befehlshaber der Raumflotte von Zalit und Admiral des toten Zarlt, machte eine unbestimmte Handbewegung.
    „Die Frist ist verstrichen. Es ist längst nach Mitternacht. Rogal kehrte nicht zurück. Die besprochenen Vorsichtsmaßnahmen müssen anlaufen. Wenn man uns in unserem Versteck findet, ist Zalit verloren. Auch die Fremden können uns dann nicht mehr helfen."
    Die Fremden ...
    Für einen kurzen Augenblick erinnerten sich die Rebellen an jene Fremden, die mit einem gestohlenen Schlachtschiff der Arkoniden zu ihrer Welt gekommen waren. Sie hatten Verbindung mit dem Zarlt aufgenommen und schienen auf dessen Pläne eingegangen zu sein. In Wirklichkeit aber, so hatte insbesondere Rogal behauptet, dachten sie nicht daran, die verräterischen Absichten des Zarlt gutzuheißen.
    „Wir sollten losschlagen, ganz egal, ob Rogal Erfolg hatte oder nicht. Wenn Demesor dem Attentat entkam, steht uns Schlimmes bevor. Er kennt keine Gnade und wird uns alle töten."
    „Wenn er uns findet!" Zernif nickte bedeutungsvoll. Er strich sich über den kupferfarbenen Bart, der ihm ein ehrwürdiges Aussehen verlieh. „Wenn man Rogal zu einer Aussage zwingt, kann das leicht geschehen."
    „Rogal stirbt eher!"
    „Und wenn man ihm keine Zeit zum Sterben läßt?" Schweigen. Admiral Zernif seufzte. „Wir warten noch eine halbe Stunde, dann verschwinden wir. Wenn Rogal noch kommt, so wird er uns zu finden wissen."
    Die angekündigte halbe Stunde verstrich, ohne, daß Rogal erschien. Die Anführer der Widerstandsbewegung bereiteten sich zum Aufbruch vor. Sie wußten, daß nun der geheime Gang zum Palast nur noch wenig Wert besaß. Hier mußten sie verschwinden, wenn sie nicht von den Häschern des Zarlt überrascht werden wollten. Sie nahmen ihre Waffen, leichte und schwere Energiestrahler arkonidischer Machart, und schalteten die Zeitzünder der Sprengbomben ein, die das alte und verlassene Gebäude in die Luft sprengen sollten - und damit auch den Ausgangspunkt des Geheimganges.
    Irgendwo in der Wand war plötzlich ein Geräusch. Jemand tappte unsicher über Geröll und klopfte in gewissen Abständen gegen die Mauern. Zernif lauschte. Zuerst hatten seine weitgeöffneten Augen Freude und Zuversicht verraten, aber nun verengten sie sich mißtrauisch.
    „Das ist Rogal", sagte jemand erfreut. „Er muß sich beeilen, die Bomben zünden in dreißig Minuten."
    „Vielleicht ist es Rogal", murmelte Admiral Zernif und verbarg das Zittern in seiner Stimme. „Warum gibt er nicht das Erkennungssignal?"
    Niemand gab Antwort. Wenn der Heranschleichende in der Tat Rogal war, dann mußte er das Erkennungssignal geben - ein dreimaliges Klopfen an der Wand, ehe er die Geheimtür öffnete. Öffnete sich die Tür ohne dieses Zeichen, dann konnte es nicht Rogal sein, der sich da ihrem Versteck näherte.
    Die Männer sahen sich stumm an. Automatisch fuhren ihre Hände zu den Waffen und zogen sie. Mit fliegenden Fingern wurden die Sicherungen ausgerastet. Sechs Mündungen richteten sich auf die Stelle der Wand, wo die Tür verborgen war. Ihren aufmerksam lauschenden Ohren entging das Geräusch nicht. Es mußten mehrere Männer sein, die sich hinter der Steinmauer versammelten. Das Füßescharren verriet es. Nun war sicher, daß Rogals Anschlag mißglückt war. Mehr noch, die Schergen des Zarlt hatten den geheimen Gang entdeckt. Ob durch Rogals Schuld oder nicht, das blieb noch zu klären. Zernif flüsterte: „Verbergt euch, daß sie uns nicht sofort sehen. Erst müssen wir wissen, wieviel es sind. Und erst dann, wenn sie alle den Gang verlassen haben, schießen wir auf sie. Verstanden?"
    Die fünf Männer nickten. Sie huschten hinter leere Kisten und verschimmelte Möbelstücke. Der Elektroofen war bereits kalt geworden, aber noch schwebte ein Hauch der angenehmen Wärme im Raum. Trotzdem begannen die Verschwörer zu frieren. Im Hintergrund tickten die Zeitzünder. Noch zwanzig Minuten, dann flog hier alles in die Luft. Vorn in der Wand war ein Knacken, dann begann sich die Mauer zu teilen. Eine Partie schob sich nach rechts, die andere nach links. Eine Gestalt wurde sichtbar. Rogal!
    Er blickte mit merkwürdig leeren und ausdruckslosen Augen in den Raum und schien nichts zu sehen. Hinter ihm wurden Männer in farbigen Uniformen sichtbar, die schußbereite Strahler in den Händen hielten. Sie stießen Rogal in den Raum
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