Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns?
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
eine massive Tür getrennt. Trevor bat uns, in diesem Raum Platz zu nehmen. Andernfalls müssten wir die Sessel umräumen, da im Arbeitszimmer nur harte Stühle stünden.
    »Für meine Lieferanten, wissen Sie«, lachte er. »Wenn sie auf harten Stühlen sitzen, beharren sie nicht so lange darauf, dass ich meine Rechnungen bezahle, als wenn ich ihnen erlaube, es sich in weichen Sesseln bequem zu machen.«
    Wir nahmen also in weichen Sesseln Platz. Es wurde sehr schnell langweilig. Trevor zappelte zunächst vor Ungeduld und rief über das Haustelefon immer wieder seinen Mixer an, um sich nach dem Besuch und dem Verzehr zu erkundigen. Phil hatte es sich in seinem Sessel bequem gemacht und schloss die Augen. Ich beschloss, es ihm gleichzutun.
    Anthony war der nervöseste von uns. Er ging viel im Zimmer auf und ab und blieb hin und wieder am Fenster stehen.
    So verrannen die Stunden. Auch Trevor gab seine Telefonate auf und versuchte im Sessel zu schlafen.
    Kurz vor ein Uhr rief Anthony leise: »Jerry! Komm schnell!« Er stand am Fenster und hatte die Gardine ein wenig zur Seite gezogen.
    Vom Fenster hatte man einen Blick zur Straße. Ich war im Handumdrehen neben ihm. Auch Phil trat zu uns.
    Unten waren zwei Wagen vorgefahren, schwere Limousinen. Ich zählte rasch. Insgesamt steigen acht Männer aus. Einer von ihnen war nur mittelgroß, vierschrötig und ging rasch auf den Eingang der Bar zu. Obwohl ich ihn von oben sah, glaubte ich, Pete Labow zu erkennen.
    »War es Labow?«, vergewisserte ich mich. Anthony nickte stumm.
    »So«, sagte ich, »dann wird es wohl gleich losgehen. Wir bleiben bei unserer Verabredung. Trevor darf unter keinen Umständen mit Labow Zusammentreffen.«
    Wir warteten. Es vergingen zehn Minuten. Dann summte das Telefon.
    Trevor sah mich fragend an. Ich nickte und er hob ab. Er lauschte, sagte darin: »Augenblick mal!«, und berichtete: »Mein Oberkellner. Er sagt, dass ein Mann mich zu sprechen wünsche, der mit einer Gruppe von sieben Männern gekommen ist.«
    »Antworten Sie, dass er den Mann heraufbringen soll, aber allein. Er soll ihn bis zur Wohnungstür bringen, ihm den Weg ins Wohnzimmer zeigen, aber dann sofort wieder gehen. Außerdem soll er noch fünf Minuten warten, bis er den Mann her auf bringt.«
    Trevor gab diese Anweisungen weiter.
    »Trevor«, fuhr ich fort, »Sie begeben sich sofort in die Küche und rühren sich nicht von der Stelle.«
    »Jawohl«, sagte er und ging hinaus.
    Wir haben von Anfang an vereinbart, dass Phil die Rolle Trevors übernehmen sollte, da er ihm in Größe und Gestalt am ähnlichsten war.
    Wir löschten das Licht bis auf eine kleine Stehlampe in der rechten Ecke. Sie war weit genug vom Platz entfernt, den Phil wählte, sodass er nicht recht zu erkennen war. Anthony selbst kauerte sich hinter die Lehne eines Sessels, ich stellte mich zwischen einen Schrank und der Anrichte an die Stirnwand.
    Wir warteten. Die fünf Minuten vergingen schnell. Wir hörten die Wohnungstür schlagen und hielten den Atem an.
    Dann ging alles sehr schnell. Wir hörten die Schritte eines Mannes im Vorraum, hörten, wie die Schritte anhielten. Zwei, drei Sekunden absolut Stille. Plötzlich brüllte eine Stimme: »Du Lump!« Und dann krachten rasch hintereinander drei Schüsse.
    Wir waren alle drei gleichzeitig an der Tür, rissen sie auf, und stürzten in den Arbeitsraum.
    Mitten im Zimmer stand Pete Labow, hatte uns den Rücken zugekehrt und hielt eine rauchende Pistole noch in der Hand.
    Er fuhr herum, als er uns hörte, aber wir waren über ihm, bevor er seine Pistole auf uns richten konnte und rissen ihn nieder. Er wehrte sich nur wenig. Anthony drehte ihm die Waffe aus der Hand. Phil setzte ihm das Knie auf die Brust.
    Ich stand auf. »Trevor!«, rief ich.
    Er erschien sofort, war sehr blass, seine Hände zitterten]
    »Wie kam das?«, fragte ich.
    »Ich… ich«, stammelte er.
    Draußen auf der Treppe hörten wir rasche, polternde Schritte und raue Stimmen. Fäuste donnerten gegen die Wohnungstür.
    »Aufmachen! Aufmachen!«
    Krachend flog die Tür aus dem Schloss und eine Horde von Labows Männern wälzte sich herein.
    Ich trat ihnen entgegen, und ich hielt jetzt die Smith & Wesson entsichert in der Hand.
    »Stopp, Leute!«, warnte ich. »Sonst knallt es.«
    Die Waffe in meiner Hand verlieh der Warnung den nötigen Nachdruck.
    »Wo ist Pete?«, grollte der Anführer, wahrscheinlich so etwas wie Labows Stellvertreter.
    »Den haben wir kassiert, und ich denke, du hast nichts
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher