Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns?
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
fragte ich, »was trieb Rewers eigentlich?«
    Er grinste und zeigte seine schlechten Zähne.
    »Sie fragen mich zu viel. Er machte Geld, aber ich weiß nicht, wie er es machte.«
    »Haben Sie mal andere Leute bei Rewers getroffen?«
    »Ich weiß, dass er hin und wieder Besuch hatte, aber ich habe nie jemanden zu sehen bekommen. Er warf mich hinaus, wenn andere Leute dort waren.« Wieder das Grinsen. »Wahrscheinlich war ich ihm nicht fein genug.«
    Wir brachen die Unterhaltung mit dem Gangster ab. Wie ließen uns die Adresse seiner Zeugen nennen, aber wir zweifelten nicht daran, dass sein Alibi wasserdicht war. Jedenfalls war es einwandfrei abgesprochen.
    ***
    Am nächsten Tag kam Anthony in unser Büro.
    »Ich glaube, ich habe eine Spur in der Angelegenheit McCookie. Wels-Trevor, der jetzt die Terry Bar führt, hat aus irgendwelchen Gründen das Tonband abspielen lassen, das an die Telefonanlage der Bar angeschlossen war. Ihr kennt die Apparate, nicht wahr? Es sind diese Dinger, die sich einschalten, wenn der Angerufene nicht zu Hause ist und Namen und Adresse des Anrufers notieren, aber man kann auch ein geführtes Telefongespräch mitschneiden. Ich habe es mitgebracht, und werde es euch Vorspielen.«
    Ein Abspielgerät war rasch beschafft. Anthony brachte das Band aus einer Schachtel zum Vorschein und legte es sorgfältig ein.
    »Hier ist die Terry Bar«, sagte eine Mädchenstimme. »Mister McCookie ist nicht anwesend, Bitte, nennen Sie Ihren Namen und die Telefonnummer. Sie werden auf Band auf gezeichnet. Mister McCookie ruft sie sofort nach seiner Rückkehr an.«
    »Das ist der Antwortstreifen«, erklärte Anthony. »Das Interessante kommt noch.«
    »… es dir überlegt?«, fragte eine Männerstimme, die rau und heiser klang.
    »Ich weiß gar nicht, was du von mir willst«, antwortete die Stimme eines anderen Mannes. »Ich bin dir nie ins Gehege gekommen, Pete.«
    »Du kannst machen, was du willst«, antwortete der andere. »Glaubst du, ich lasse mich von dir hochnehmen, ausgerechnet von dir?«
    »So nimm doch Vernunft an«, stöhnte der zweite Mann. »Ich werde es dir zeigen. Versuchs nur mal mit mir, und du wirst sehen, wie du dabei aussiehst…«
    »Ich flehe dich an, Labow…«
    Es knackte. »Hallo! Hallo!«, tönte es noch vom Band, dann war es stumm.
    »Er hat eingehängt«, erklärte Anthony und schaltete das Gerät aus.
    »Pete Labow?«, wiederholte Phil. »Das ist doch der Hafengangster, dem der Zoll so gern das Handwerk legen möchte.«
    »Ja, ich denke, dass es sich um ihn handelt.«
    »Hast du das Band nicht gefunden, als du McCookies Bar untersuchtest?«
    »Ich habe nie eine Haussuchung vorgenommen, Jerry. Der Richter verweigerte den Befehl, da ja der Haftbefehl gegen McCookie Sicherheit genug bot, dass er sein Haus nicht mehr betreten konnte. Ich habe mich nur vergewissert, dass er sich nicht mehr in seiner Bude auf hält. Mehr konnte ich nicht tun.«
    »Nett von Trevor, dir das Ding abzuliefern«, meinte Phil. »Ich frage mich nur, wieso es Pete Labow nicht geschafft hat, sich in die Terry Bar zu setzen, nachdem er doch vermutlich die Vorarbeit geleistet hat.«
    Anthony grinste ein wenig.
    »Wer weiß, was da hinter den Kulissen gespielt wird. Vielleicht ist Wels Trevor der Statthalter von Pete Labow, und er spielt uns dieses Tonband mit der Absicht in die Hände, uns seinen Boss ans Messer zu liefern und selbst Chef in der Terry Bar zu werden.«
    »Gar kein dummer Gedanke«, sagte ich nachdenklich. »Wirst du mit Pete Labow reden?«
    »Na, ich denke, ich höre mich erstmal ein wenig im Hafen um.«
    Das Telefon klingelte. Robin vom 18. Revier war an der Strippe. »Ich habe Sorgen, Jerry«, sagte er. »Es sieht aus, als würde die Doriani-Bande wieder intakt sein. Ich hatte in den letzten zwei Tagen vier Überfälle auf Straßenhändler. Die Karren wurden zerschlagen. Außerdem kam gestern ein Mann, der einen Obstladen hat, zu mir, und er sagte aus, dass er einen Brief bekommen habe, monatlich eine Schutzgebühr ,zu zahlen. Natürlich war der Brief mit den üblichen Drohungen gespickt. Heute stellte eine Streife fest, dass das Schaufenster des Ladens zerschlagen ist, aber der Mann behauptet, ihm selbst sei eine Kiste ausgerutscht, die das Fenster zerbrochen habe. Er lügt aus Angst.«
    »Wir kommen gleich zu Ihnen, Robin.«
    Ich legte auf und erklärte Phil und Anthony die Situation.
    »Der Nachfolger der Dorianis scheint sich zu etablieren.«
    Anthony fuhr zum Hafen und Phil und ich suchten Robin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher