Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

Titel: 0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
entgegengesetzten Richtung ging, war die Gletscherspalte nicht vorhanden! Plötzlich ist sie da. Findest du das okay?«
    Fleming schüttelte ärgerlich den Kopf.
    »Unsinn. So eine riesige Spalte tut sich nicht über Nacht auf. Die war da und wird immer da sein. Ich habe eine ganz einfache Erklä- rung für deine geheimnisvolle Geschichte.«
    »Da bin ich aber gespannt«, knurrte Zamorra.
    »Du bist eben nicht haargenau denselben Weg gekommen. Du bist an der Gletscherspalte vorbeimarschiert, ohne sie gesehen zu haben.«
    »Dieses Riesending soll ich übersehen haben?«
    »Aber ja.«
    Zamorra seufzte.
    »Ich wollte, es wäre so.«
    »Es ist so!« sagte Bill Fleming zuversichtlich.
    Aber es war nicht so. Zamorra wußte es. Er hatte sich jedes Detail auf dem Herweg genau eingeprägt. Und er hatte die Spezialkarte haargenau im Kopf. Ein Irrtum war für den Professor ausgeschlossen.
    Gestern war diese Spalte noch nicht dagewesen.
    Was das bedeutete, wußte Zamorra nur zu gut.
    ***
    Die Schlittenhunde stimmten ein jämmerliches Konzert an. Sie sträubten ihr Fell, winselten und drängten von der Gletscherspalte zurück.
    »Nun seht euch bloß diese verrückten Hunde an«, kicherte Harold Loomis. »Die fürchten sich doch vor allem, was? ‘ne Spalte im Eis ist das. Nichts weiter. Nichts Aufregendes. Und doch tun die verrückten Viecher so, als wäre das hier der Eingang in die Hölle.«
    Die Männer lachten.
    »Blöde Hunde!« kicherte John Evans.
    Pete Blatty holte Pickel, Steigeisen und Seile. Dann machten sie sich an den Abstieg.
    »Bin gespannt, ob sich die Mühe lohnt!« knurrte Harold Loomis.
    Sie fanden einen Weg in die Tiefe der prächtig schimmernden Eiswelt, der kaum beschwerlich war.
    »Der reinste Spaziergang«, tönte Pete Blatty vergnügt.
    Oben jaulten die Hunde. Die Männer waren hervorragend aufeinander eingespielt. Während einer kletterte, sicherten ihn die beiden anderen. Dann der dritte.
    Die schrägstehende Sonne warf einen dumpfen Schatten in die Gletscherspalte.
    Die glatten Eiswände schienen von innen her zu leuchten.
    Sie waren durchsichtig, durchscheinend, verströmten eine jahrtausendealte Kälte.
    Seltsame Lichtreflexe tanzten in den kleinen Ritzen und erweckten den Eindruck, das starre Eis würde auf eine unerklärliche Weise leben.
    »Prachtvoll, was?« sagte Loomis beeindruckt.
    »Allein deshalb lohnt sich der Abstieg schon«, sagte Blatty.
    »Verdammt, ich hätte meinen Fotoapparat mit herunternehmen sollen!« ärgerte sich John Evans. »Das hätte Bilder gegeben, wie sie noch keiner gemacht hat.«
    »Das glaube ich dir aufs Wort!« sagte Harold Loomis plötzlich heiser.
    Blatty und Evans hörten das Entsetzen deutlich mitschwingen. Sie starrten Loomis beunruhigt an.
    »Seht mal da!« stöhnte Loomis erschüttert.
    Er wies auf die gegenüberliegende Eiswand.
    Sie war transparent genug, daß man die sieben Gestalten, die in diese Wand eingefroren waren, deutlich erkennen konnte. Sie standen nebeneinander. Das Eis ließ ihre von namenlosem Grauen entstellten Gesichter noch mehr verzerrt erscheinen.
    Jeder dieser Toten hatte dieses große Loch in der Brust.
    Genau wie es Tamarr und Emerson gehabt hatten.
    Sieben Leichen.
    Eingefroren in die Wand der Gletscherspalte.
    Die drei Männer glotzten die Toten entsetzt an.
    Loomis war der erste, der mit brüchiger Stimme etwas sagen konnte: »Ich wette, daß einer von denen Clay Brown ist.«
    ***
    Oben spielten die Hunde plötzlich verrückt.
    Pete Blatty konnte den Blick nicht von den sieben Toten wenden.
    »Wie kommen die in dieses Eis?« fragte er erschüttert.
    »Du mußt dir vor Augen halten, daß die schon seit einundfünfzig Jahren hier sind«, sagte Loomis schaudernd.
    »Komm jetzt!« bellte John Evans ärgerlich. »Hör auf, dämliche Reden zu schwingen! Mach lieber, daß wir aus dieser verfluchten Spalte wieder rauskommen!«
    Die Hunde jammerten fürchterlich.
    »Was ist bloß mit den Biestern los?« fragte Blatty zitternd.
    »Die wittern etwas!« sagte Loomis.
    »Was denn?«
    »Die Toten vielleicht.«
    »Quatsch. Die sind von meterdickem Eis umgeben.«
    »Dann wittern sie eben etwas anderes.«
    »Aber was?«
    »Gefahr!« stöhnte Loomis. Er kletterte hinter den anderen her.
    Plötzlich stieß Evans einen grellen Schrei aus.
    »Seht!« brüllte er außer sich vor entsetzen. »Seht doch!«
    »Was ist?« rief Blatty nach oben.
    »Die Spalte! Sie schließt sich!«
    »Blödsinn!« schrie Blatty. »Das gibt’s doch nicht!«
    »Sie schließt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher