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0028 - Invasion der Monster

0028 - Invasion der Monster

Titel: 0028 - Invasion der Monster
Autoren: Susanne Wiemer
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leise.
    Zamorra nickte. »Ja. Halten Sie sich mit Ihren Leuten zurück, Mr. Rickett – wenn wir recht haben, können Sie uns ohnehin nicht helfen.«
    Der G-man preßte die Lippen zusammen und nickte. Zamorra und Hallinger wechselten einen raschen Blick. Dann setzten sie sich in Bewegung und gingen ohne Zögern auf das düstere Gebäude zu.
    Drei Stufen bis zum Eingang…
    Ein schmaler Flur nahm sie auf. Finsternis herrschte, nur das Amulett schien von innen heraus zu leuchten und verbreitete einen silbrigen Schimmer, Geradeaus endete der Gang vor einer Tür, die mit Brettern vernagelt war, rechts führte eine Steintreppe nach unten – und Zamorra glaubte noch, das leise Tappen von Pfoten zu hören.
    Langsam, mit gespannten Sinnen stieg er die Stufen hinunter.
    Dr. Hallinger folgte ihm, auch unten im Keller herrschte Finsternis. Lediglich durch den Spalt einer Tür fiel Licht, ein schwacher, schwefelgelber Widerschein – und mit jeder Faser seines Körpers spürte Zamorra die Ausstrahlung des Bösen, Bedrohlichen, die ihm entgegenwehte.
    Er wußte, daß er an der richtigen Adresse war – wußte es so genau, als habe er bereits gesehen, was ihn erwartete.
    Hinter ihm preßte Gordon Hallinger die Zähne aufeinander, daß es knirschte. Auch der grauhaarige Parapsychologe war empfänglich für die Besonderheit der Atmosphäre. Schweigend schlichen die beiden Männer durch den langen, dunklen Gang, und vor der angelehnten Tür, hinter der das seltsame schweflige Licht brannte, verharrten sie einen Moment.
    Erneut hörte Zamorra das Fauchen, das er schon oben im Hauseingang wahrgenommen hatte.
    Seine Muskeln spannten sich. Einen Moment lang zögerte er noch, dann tastete seine Linke nach dem Drehknopf, und mit einem wuchtigen Fußtritt stieß er die Tür auf.
    Gelbliches Licht empfing ihn – ein seltsamer Messingglanz.
    Die Tür krachte bis an die Wand, geduckt glitt Zamorra über die Schwelle – und erfaßte die Situation mit einem einzigen raschen Blick.
    Links stand eine Art Altar.
    Blut war auf dem dunklen Naturstein getrocknet, ein paar breite Bahnen zogen sich über die Seiten des Blocks. Davor stand eine seltsame schwarze Schatulle, halb verdeckt vom grauen, zottigen Körper des Wolfs. Gelbe Raubtierlichter funkelten. Die Bestie duckte sich, schnellte vorwärts zum tödlichen Sprung – und Zamorra fand keine Zeit mehr, sich im anderen Teil des Raumes umzusehen.
    Blitzschnell riß er das Amulett hoch.
    Das Fauchen der Bestie schlug um in furchtsames Heulen, doch sie konnte den eigenen Schwung nicht mehr bremsen. Der, Professor wollte ausweichen – zu spät. Ein zottiger Körper mit eisenharten Muskeln prallte gegen ihn. Er verlor das Gleichgewicht, stolperte, fiel schwer auf den Rücken – und das unheimliche Tier kam wie ein Tonnengewicht über ihn.
    Der graue Körper zuckte.
    Nichts hätte die Bestie in dieser Sekunde daran hindern können, ihre Fänge in Zamorras Kehle zu schlagen – doch der Wolf machte nicht einmal den Versuch. Winselnd wand er sich über seinem Opfer. Krämpfe schüttelten den grauen Leib, der Kopf warf sich ziellos hin und her – und dicht vor Zamorras Augen begann der schmale Raubtierschädel zu verblassen.
    Unter konvulsivischen Zuckungen löste der Wolf sich auf.
    Das klagende Heulen zitterte noch einen Augenblick im Raum, als die Bestie längst nicht mehr zu sehen war. Die Kraft des Amuletts hatte sie vertrieben, hatte sie zurückgeworfen in das finstere Reich, dem sie entstammte, aber noch ehe sich Zamorra hochstützen konnte, peitschte Gordon Hallingers Warnruf durch die Stille.
    »Achtung!« schrie der grauhaarige Parapsychologe – und in der gleichen Sekunde fiel der Schuß.
    Blitzartig ließ Zamorra sich wieder fallen.
    Keine Sekunde zu früh.
    Haarscharf pfiff die Kugel über seinen Kopf hinweg und schlug in die Wand. Zamorra warf sich herum. Sein Blick erfaßte die hochgewachsene Gestalt mit dem fahlblonden Haar und den farblosen Albinoaugen, die schwere Pistole, den dünnen Spinnenfinger, der sich über dem Abzug krümmte – und seine Rechte fuhr mit einer huschenden Bewegung unter das Jackett zur Schulterhalfter.
    Noch ehe sich seine Hand um den Griff des 38ers schloß, peitschte schräg hinter ihm bereits ein Schuß auf.
    Gordon Hallinger hatte geschossen.
    Ihm war keine Wahl geblieben. Von der Mündung der alten österreichischen Steyr-Pistole in seiner Rechten kräuselte sich Rauch empor, er starrte den Albino an, und auch Zamorras Blick hing an der Gestalt des
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