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0027 - Im Banne des Hypno

0027 - Im Banne des Hypno

Titel: 0027 - Im Banne des Hypno
Autoren: Clark Darlton
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ihm eine Frist, in deren Verlauf er zu sterben hatte. Und warum? Weil er für einen kurzen Augenblick seine Macht und Größe vergessen hatte und Mensch gewesen war. Weil er die Schönheit eines Sonnenstrahls erkannte. Weil er für zehn Sekunden kein Ungeheuer gewesen war. War es so, daß auch das Gute sich rächte?
    „Ich komme!" sagte er laut und wußte, daß Tatjana ihn verstand.
    Er warf einen letzten Blick auf die tote Welt, die für wenige Minuten ihm allein gehört hatte, drehte sich langsam um und trat in die Luftschleuse des Zerstörers. Lautlos schloß sich die schwere, hier aber fast gewichtlose Luke.
     
    *
     
    Das regelmäßige Blinken war Bully aufgefallen. Er unterbrach deshalb zwar nicht sein Gespräch mit Major Deringhouse, der mit der GOOD HOPE VII folgte und eine Positionsangabe anforderte, aber er korrigierte den Kurs von Z-13 und sorgte dafür, daß auch Z-45 folgte.
    „Sie wollen also ebenfalls an der Jagd teilnehmen?" fragte er, während er fieberhaft überlegte, was das Aufblinken wohl zu bedeuten habe. „Wäre es da vielleicht nicht angebracht, wenn Sie die entgegengesetzte Richtung nähmen?"
    „Wieso?" lauerte Deringhouse, der Bully nur zu gut kannte. „Haben Sie etwa dort eine Spur entdeckt?"
    „Ach wo, nicht die geringste. Wo stehen Sie jetzt?"
    „Zwei Millionen Kilometer hinter Ihnen."
    „Dann kommen Sie her. Vielleicht kommen Sie gerade zurecht."
    Bully ahnte natürlich in diesem Augenblick noch nicht, wie sehr sich seine Worte bewahrheiten sollten. Er schaltete das Bildgerät aus, gab Leutnant Bings einige kurze Anweisungen und widmete sich dann wieder der Beobachtung des seltsamen Leuchtfeuers.
    Erst als die Z-13 näher an den Asteroiden herankam, erkannte Bully die wahre Natur der Erscheinung. Er schalt sich einen Narren, daß er nicht früher daraufgekommen war, und ließ sich nicht einmal durch das feine Lächeln Tatjanas stören.
    Tatjana „ging wieder auf Empfang", als sie dicht über die zerklüftete Oberfläche des Asteroiden dahinglitten, nun sicherlich schon der fünfzigste, den sie untersuchten. Und dann wisperten die fremden Gedanken in ihrem Gehirn. Zuerst konnte sie nicht glauben, daß es die Gedanken des Overhead waren, denn es waren gute und teils auch schöne Gedanken, wie sie niemals im Gehirn eines solchen Ungeheuers entstanden sein konnten, aber dann gab es keinen Zweifel mehr. Der Overhead war ganz nahe, und die seltsame Schönheit des toten Planetoiden hatte ihn zutiefst ergriffen. Er hatte darüber vergessen, seine Gedanken abzuschirmen.
    „Clifford Monterny", sagte Tatjana kalt. „Endlich haben wir Sie gefunden ..."
     
    *
     
    Sie warteten in großer Entfernung von dem Asteroiden. Leutnant Bings mit der Z-45 stand fast auf der anderen Seite des kleinen Weltkörpers und blieb in Bildverbindung mit Bully. So konnte das Schiff des Overhead ihnen nicht entwischen, falls es einen Versuch zur Flucht unternehmen sollte. Die beiden Männer in der Z-45 trugen ihre Absorberhelme, ebenfalls Bully in der Z-13. Lediglich Tatjana besaß keinen Schutz gegen eventuelle Geistesangriffe des Overhead, aber die Russin hatte ja ihre natürliche Gegengabe. Gucky aber vermochte seinen Geist völlig abzublocken.
    „Soll ich dich nicht lieber einsperren?" schlug Bully scherzhaft vor. Der Mausbiber versuchte, seinen treuen Augen ein gefährliches Funkeln zu verleihen. Erregt zitterte sein Schwanz.
    „Du kannst es ja versuchen", lautete sein Gegenvorschlag. Er betrachtete Bully abwägend.
    „Wahrscheinlich hast du nur Angst, daß ich den Overhead allein erledige."
    „Unsinn!" wurde Bully wütend. „Aber wenn es dich erwischt und du fängst an zu spielen, wie du es immer nennst, kann das größte Unheil geschehen. Du kannst unser Schiff gegen meinen Willen steuern und ..."
    „Der Overhead kann mir nichts anhaben", unterbrach ihn Gucky ruhig. „Ich habe mehr Gaben als du und Rhodan ahnen."
    Bully zuckte die Achseln und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem sich stetig drehenden Asteroiden zu. Die GOOD HOPE VII war noch zu weit entfernt, um in die Aktion einbezogen werden zu können.
    Plötzlich verspürte er ein bohrendes Dröhnen im Kopf. Zuerst glaubte er an einen Zufall, aber ein kurzer Blick auf den Bildschirm, der das Innere von Z-45 zeigte, ließ ihn sofort hellwach werden. Auch Leutnant Bings und Sergeant Adolf zeigten deutliche Symptome plötzlicher Übelkeit oder Kopfschmerzen. Bings Augen wurden sogar starr und hefteten sich auf einen unbestimmten Punkt
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