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0027 - Im Banne des Hypno

0027 - Im Banne des Hypno

Titel: 0027 - Im Banne des Hypno
Autoren: Clark Darlton
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jederzeit einsatzbereit in einer nahen Seitenschlucht des Plateaus standen, ahnungslos in ihren Quartieren hockten und nicht wußten, daß sie gewissermaßen freie Menschen waren.
    Monterny hantierte an den Kontrollen der primitiven Schleuse, die einen zu schnellen Luftaustausch zwischen Festung und Marsatmosphäre verhinderte. Dann stand er mit seinen beiden Begleitern im Gang. Eiligst begaben sie sich durch den in die Felsen geschmolzenen Tunnel bis zum eigentlichen Hangar, der nach oben nur durch ein dünnes Drahtgeflecht von der Oberfläche getrennt war. Auf dem Draht lagen Moose und Flechten zur Tarnung.
    Der Overhead trieb seine beiden Männer in das Innere von Z-35, setzte sie hinter die Heck- und Kanzelstrahler, ging in die kleine Zentrale und schloß von hier aus die Luftschleuse. Nun würde ihn nichts mehr aufhalten können.
    Der Antrieb begann zu summen. Energie flutete durch die Leitungen und aktivierte Antigravfelder und Impulstriebwerk. Ein Vibrieren ging durch den Schiffsleib. Dann stieg das Heck an, die Teleskopstützen fuhren ein, der Bug durchbrach das Tarnnetz und zeigte in den sternübersäten Nachthimmel des Mars.
    Mit Höchstbeschleunigung jagte der Zerstörer in den Raum hinaus, passierte in großer Entfernung das Relais-Schiff Z-45 und strebte auf den Asteroidengürtel zu, der den Jupiter von den inneren Planeten des Sonnensystems trennte.
    Wie ein Ring umgab dieser Gürtel kleiner und kleinster Planetoiden die Sonne. Viele dieser Bruchstücke des einzigen Planeten waren nur so groß wie Männerfäuste, aber es gab auch richtige kleine Weltkörper, auf denen ein Schiff landen und sich verbergen konnte. Sie zogen schweigsam durch die Einsamkeit des Raumes zwischen Mars und Jupiter, umrundeten in zwei oder drei Jahren einmal die Sonne und kehrten niemals an genau die gleiche Stelle zurück. Einige wiederum besaßen eine genau vorgeschriebene Bahn, die sich leicht errechnen ließ. Es waren die größeren Asteroiden mit hundert und mehr Kilometern Durchmesser.
    Es wäre Monterny nicht schwergefallen, den gefährlichen Gürtel der Bruchstücke einfach zu überfliegen und später wieder in die Planetenebene zurückzukehren. Aber der gefährliche Weg war auch der kürzere.
    Außerdem schien ihm auf einmal bei näherer Überlegung das beabsichtigte Asyl auf einem Mond des Jupiter nicht mehr so sicher zu sein. Man würde seine Flucht beobachtet haben und auch die Richtung wissen, in die er sich gewandt hatte. Jupiter, würde man annehmen. Wegen der hohen Gravitation des Riesenplaneten kamen also nur die Monde für einen längeren Aufenthalt in Frage. Mit Rhodans Hilfsmitteln würde es nicht lange dauern, bis man den Flüchtling dort aufspürte.
    Die Asteroiden aber waren zum größten Teil unbekannt und nicht einzeln auf den Sternenkarten verzeichnet. Clifford Monterny grinste, als er Z-45 in zwölf Millionen Kilometer Entfernung rechts liegen ließ. Er wußte, daß das Relais-Schiff Rhodans seinen Posten nicht so ohne weiteres verlassen konnte und fühlte sich absolut sicher. Aber seine Besatzung würde Rhodan melden, daß der Overhead in Richtung Jupiter entfloh. Rhodan würde sich zuerst um das verlassene Versteck auf dem Mars kümmern, ehe er die Verfolgung aufnahm. Inzwischen hatte er, Monterny, auf einem dahinziehenden Planetoiden ein neues Versteck gefunden. Der ausgeschaltete Antrieb und das erzhaltige Gestein der Asteroiden würde eine Entdeckung durch die empfindlichen Suchgeräte unmöglich machen.
    Erst als weit vor dem Bug der Z-35 die angestrahlten Kleinplaneten auftauchten, verringerte er die Geschwindigkeit. Langsam nur konnte er sich jetzt einen Weg durch das Gewirr der Bruchstücke suchen, bis er den geeigneten Asteroiden gefunden hatte.
    Monterny schwenkte den Bug des Schiffes herum und folgte der allgemeinen Richtung der ihm entgegentreibenden Asteroiden. So dumm war er nicht, sich gleich hier vor der Haustür Rhodans nach einem Versteck umzusehen. Wenn er geahnt hätte, daß gerade das ein Fehler war, der sich so entscheidend auf sein Schicksal auswirken sollte, hätte er sicherlich nicht gezögert, auf dem erstbesten Planetoiden zu landen und sich dort zu verbergen.
    Aber wenn Clifford Monterny der allmächtige Overhead, auch ein Telepath und Hypno war, so besaß er doch nicht die Gabe des unfehlbaren Hellsehens. Und so wußte er nicht, daß gerade sein Einschwenken in die Bahn der Asteroiden, zumal noch gegen den allgemeinen Strom der langsam dahintreibenden Trümmerstücke des
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