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0026 - Duell der Mutanten

0026 - Duell der Mutanten

Titel: 0026 - Duell der Mutanten
Autoren: Clark Darlton
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empfange die Gedanken eines Mannes", flüsterte sie und blickte unsicher in die gleiche Richtung, in die auch Sengu sah. „Sie sind stark geschwächt und wirr. Er will töten."
    Ras Tschubai wandte sich an Sengu.
    „Beschreiben Sie mir die Lage des Gefängnisses, damit ich den Mann abfangen kann, ehe er Unheil anrichtet. Schnell, beeilen Sie sich."
    Rhodan stand hilflos dabei und ließ seinen Mutanten freie Hand. Er sah nichts, er hörte nichts, er fühlte nichts. Er war kein Mutant, sondern nur ein ganz normaler Mensch - von gewissen Eigenschaften abgesehen, die jedoch nichts mit veränderter Gehirnstruktur zu tun hatten.
    Ras Tschubai lauschte den kurzen Positionsangaben Sengus, dann nickte er - und verschwand. Die Zurückbleibenden verspürten den leichten Luftzug, der dadurch entstand, daß die Luft in das plötzliche Vakuum nachströmte, das von dem Teleporter nach seiner Entmaterialisierung hinterlassen wurde. Jetzt, in dieser gleichen Sekunde, erhielt Ras Tschubai an der gewünschten Stelle seine wirkliche Gestalt zurück und materialisierte.
    Rhodan wollte die zwangsläufig entstehende Pause ausnützen.
    „Tatjana und Marshall, Sie begleiten mich. Wir müssen wissen, wo der Overhead geblieben ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er sich in einen Winkel verkriecht und tatenlos abwartet, bis wir ihn finden."
    „Die Festung hat Dutzende von Gängen, die niemand von uns alle gesehen hat", gab die Russin zu bedenken. „Ich weiß nur, daß einer von ihnen zu einem im Felsen angelegten Hangar führt, in dem einer der gestohlenen Zerstörer steht. Vielleicht ist er ..."
    „Was sonst?" verlor Rhodan ein wenig die Geduld. „Das hätten Sie mir früher sagen sollen. Ich bin davon überzeugt, der Overhead ist klug genug, eine Niederlage im rechten Moment zu erkennen. Was sagten Sie! Der Hangar ist in den Felsen?"
    „Ja."
    „Also westlich von hier. Es dürfte nicht schwer sein, den richtigen Korridor zu entdecken. Kommen Sie mit."
    Die Beleuchtung funktionierte immer noch. Rhodan eilte voran durch die leeren Gänge, unmittelbar gefolgt von Tatjana und Marshall. Dumpf und hohl klangen ihre Schritte von den Felswänden wider.
    Sie kamen zu einem Punkt, an dem der Korridor sich teilte. Rhodan warf einen kurzen Blick auf seinen Uhrenkompaß und wählte den äußersten auf der linken Seite.
    „Der führt genau nach Westen vielleicht ist er es."
    Er wartete keine Antwort ab, sondern lief weiter. Weiter vorn war plötzlich ein dumpfes Vibrieren in den Felsen. Unter ihren Füßen erzitterte der Boden, als streife ihn der Ausläufer eines fernen Erdbebens.
    Rhodan war erschrocken stehengeblieben und Marshall plötzlich blaß geworden. Tatjana ließ die Hand mit dem Psychostrahler sinken.
    „Was war das?" hauchte sie kaum vernehmlich.
    Rhodan ballte die Faust. „Der Zerstörer - immerhin wissen wir, daß wir den richtigen Gang wählten. Wir sind zu spät gekommen. Vielleicht passen meine Leute oben über der Erde besser auf. Sehen wir uns die Bescherung wenigstens an."
    Bereits zehn Meter vor dem jähen Ende des Ganges schlug ihnen eine trockene Hitzewelle entgegen, die sie am Weitergehen hinderte. Im Schein der trüben Deckenleuchte sah Rhodan am Boden erstarrte Tropfsteingebilde geschmolzener und wieder erkalteter Felsen. Wie ein Blitz durchzuckte ihn die Erkenntnis: Hinter der abschließenden Wand war der Hangar. „Die Starthitze des Zerstörers fand keine Ausbreitungsmöglichkeit und zerschmolz die Wände. Ich glaube kaum, daß wir von hier aus in den Hangar gelangen können." Er überlegte einige Sekunden und fügte resignierend hinzu: „Es würde uns auch nichts helfen. Der Overhead rast bereits durch den Weltraum. Wir können nur hoffen, daß jemand seine Flucht bemerkte."
    „Wir sollten die STARDUST benachrichtigen", schlug Marshall vor.
    Rhodan lächelte bitter. „Auch das wäre zu spät, Marshall. Doch seien Sie beruhigt. Auf lange Sicht gesehen kann uns der Overhead nicht entkommen. Wir besitzen immerhin einige Hinweise."
    Und vor Rhodans Augen entstand das Bild der trostlosen Einsamkeit einer rötlichen Wüste, die von breiten Grünstreifen durchzogen und von einer fernen Sonne nur spärlich erwärmt wurde.
     
    6.
     
    Was Pete Maros von seinen mexikanischen Vorfahren geerbt hatte, war sein überschäumendes Temperament, das im krassen Gegensatz zu der Bärenruhe des Engländers Ray Gall stand. Ray fungierte in erster Linie als Funker des Zerstörers Z-82, der nach seiner Reparatur von Rhodan
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