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0024 -Im Dschungel der Urwelt

0024 -Im Dschungel der Urwelt

Titel: 0024 -Im Dschungel der Urwelt
Autoren: Kurt Mahr
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Oberst direkten Zutritt zum Stützpunkt verschaffte, so hatte Raskujan doch eine Schar fähiger Techniker und Elektroniker zur Hand, die aus Thoras Aussagen mehr Kenntnisse über den Aufbau der Positronik im besonderen und des Stützpunktes im allgemeinen gewinnen würden, als es der Dritten Macht recht sein konnte. Thora mußte also befreit werden. Dies bedeutete weiter keine Schwierigkeit, wenn man die beträchtliche Entfernung außer acht ließ, die noch bis zum Rande des Stützpunkt- Schutzfeldes zurückgelegt werden mußte.
    Rhodan hatte keine Möglichkeit, sich vor dem Rand des Feldes aus zu erkennen zu geben. Er verfügte über nichts, was ihm eine Verständigung über größere Strecken hinweg ermöglicht hätte. Erst wenn er auf den Schutzschirm stieß, würde die Positronik sich mit ihm zu befassen beginnen und herausfinden, daß er derjenige war, dem sie den Stützpunkt jederzeit öffnen mußte. Von da an war alles leicht.
    Der Sumpf unter ihnen strapazierte ihre Geduld. Da selbst der Japaner nicht durch das dichte Blattwerk hindurchsehen konnte, waren sie von Zeit zu Zeit gezwungen, ein dickes Aststück abzuschneiden, es von Zweigen zu säubern und hinunterzuwerfen, damit sie am Ton des Aufschlags hörten, was für einen Boden sie unter sich hatten. Stundenlang hörten sie nichts anderes als das ewige „Pflog", das ein schwerer Gegenstand verursachte, wenn er auf die zähflüssige Oberfläche des Morastes aufschlug.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß das Ganze ein Unternehmen des Wahnsinns gewesen wäre, hätten sie nicht Son Okura, den Mutanten, bei sich gehabt. Um zweihundertundsiebzehn Uhr wurde eine erneute Ruhepause eingelegt. Rhodan wäre gern wenigstens noch ein paar hundert Meter weitergezogen; denn Okura behauptete, weiter vorn stünde der Wald wesentlich dichter als an der Stelle, an der sie sich gerade befanden. Daraus war zu schließen, daß dort vorn der Sumpf zu Ende ging. Aber im Augenblick war niemand mehr fähig, auch nur das Bein zu heben, geschweige denn das ganze Gewicht seines Körpers an zwei Armen über eine mehrere Meter lange Lianenstrecke zu hangeln.
    Der Sumpf war so arm an Tieren, die auf den Bäumen herumkletterten, daß Rhodan darauf verzichtete, Wachen einzuteilen. Sie schliefen alle drei so tief und fest, als seien sie bewußtlos - bis aus beträchtlicher Entfernung ein Geräusch zu ihnen herüberdrang, das sie augenblicklich aus dem Schlaf riß, obwohl es eigentlich nicht besonders laut, sondern eher in dieser Umgebung völlig fremdartig war: Das Pfeifen von Hubschraubermotoren und das trockene Gebelfer der Maschinenkanonen!
    Es war zu weit entfernt, als, daß sie es auf sich bezogen hätten. Das Geräusch kam aus Nordwesten, und dort schienen Raskujans Hubschrauber etwas entdeckt zu haben, worauf es sich zu schießen lohnte. Rhodan sah auf seiner nach Erdzeit eingerichteten Uhr, daß etwa drei Stunden vergangen waren, seitdem sie ihren Marsch unterbrochen hatten. Es war kurz vor zweihundertundzwanzig Uhr.
    Obwohl das Schießen nach kurzer Zeit wieder aufhörte und die Helikopter sich entfernten, hielt es Rhodan dennoch für wichtig zu wissen, worauf geschossen worden war. Zudem lag der Ursprungsort des Geräusches in ihrer Marschrichtung. Und schließlich hatten die drei Stunden tiefen Schlafes - wenn auch nur vorübergehend - sie alle so gekräftigt, daß sie sofort aufbrechen konnten.
    Son Okuras Vermutung erwies sich als richtig. Ein paar Minuten nach dem Aufbruch stellten sie fest, daß sich unter ihnen trockener, fester Boden befand. Sie kletterten hinunter und kamen von nun an ein wenig schneller vorwärts. Eine halbe Stunde später begann das Gelände anzusteigen. Sie hatten das Vorland des Gebirges erreicht, und das schien ihnen ein freundlicher Wink des Schicksals zu sein; denn dieses Gebirge, das sie jetzt betraten, war dasselbe, in dem der Stützpunkt lag.
     
    *
     
    Sie hatten das Heulen der Hubschrauber ständig über sich, einmal weiter weg, ein andermal dicht über den Köpfen. Raskujans Leute hatten den geschmolzenen Metallhaufen der abgeschossenen Maschine gefunden, als Tomisenkow mit seiner Gruppe gerade im Dickicht des Dschungels verschwunden war. Wie Tomisenkow vermutet hatte, flogen sie zunächst die vom Saurier getretene Schneise entlang und suchten sie ab. Als das keinen Erfolg brachte, änderten sie die Taktik, zogen weite Kreise über das Land und hielten von Zeit zu Zeit an, um einen Mann an der Seilwinde herabzulassen, damit er sich
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