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0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

Titel: 0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm
Autoren: der mir den Atem nahm Der Mord
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daraus gezogen haben, darf man ja wohl annehmen, was?«
    »Bestimmt, Mister Cotton«, versicherte er mit Tränen in den Augen. »Ganz bestimmt. Nie wieder! Das schwöre ich Ihnen! Haben Sie Dank, Mister Cotton! Das werde ich Ihnen nie vergessen!«
    Er war so gerührt, daß ihm die Sprache stockte. Ich klopfte ihm begütigend auf die Schulter, wandte mich lächelnd ab und ging wieder hinein.
    Ich winkte Mister Carsea, den Gärtner, in die Diele und raunte ihm zu: »Nehmen Sie den Platz ein, den Sie gestern hatten. Sie wissen ja Bescheid.«
    »Jawohl, Mister Cotton. Eh — werden Sie die Sache mit meiner Tochter zur Sprache bringen?«
    Ich beruhigte ihn:
    »Nein, beruhigen Sie sich. Kein Mensch wird erfahren, daß sie ein Kind erwartete. Ich werde das schon abbiegen können.«
    »Gut«, sagte er und preßte seine Lippen hart aufeinander. »Gut.«
    Er ging durch den Keller hinaus in den Garten. Ein paar Sekunden später konnte ich ihn durch die Verandatür über den Rasen gehen sehen.
    Ich betrat das Wohnzimmer wieder und sagte:
    »Mister Randolph und Miß Tudor, darf ich Sie bitten, wieder in den Heizungskeller zu gehen? Vielleicht können Sie sich genau auf der gleichen Stelle aufhalten wie gestern, als der Schuß fiel.«
    Eigentlich wäre das mit den beiden nicht notwendig gewesen, aber für den Fall, daß meihe Theorie nicht stimmte und es zu Überraschungen kam, wollte ich möglichst sicher gehen und den Hergang der Tat genauso haben wie es gestern gewesen sein mußte.
    Die beiden verließen den Raum. Ich setzte mich in den Sessel, der frei geworden war, und rieb mir die Hände.
    »Was soll denn dieses ganze Theater?« fragte der Bruder des Toten. »Wie lange wollen Sie noch unsere Zeit verplempern?«
    »Entschuldigen Sie, Mister Haters«, sagte ich freundlich zu dem sympathischen Mann, der ein bißchen nervös war, seit man ihn aus seinem Geschäft zu der Tatortbesichtigung geholt hatte. »Es wird nicht mehr lange dauern.«
    Ich gab Debora einen Wink mit den Augen. Sie verstand sofort und stand auf.
    »Mrs. Haters«, sagte ich. »Gehen Sie bitte in die Bibliothek. Sobald Sie hier im Wohnzimmer einen Schuß hören, kommen Sie ebenso schnell herüber, wie Sie es gestern taten, ja?«
    »Ja, natürlich. Ich werde es genauso wie gestern machen.«
    »Gut.«
    Ich öffnete ihr die Wohnzimmertür und schloß sie hinter ihr wieder.
    »Damit wären wir fast unter uns«, sagte ich. »Die Polizei und der Mörder. Nicht wahr, Mister William Haters?«
    ***
    Meine Frage war wie ein Blitzschlag auf den sympathischen Mann heruntergezuckt. Und jetzt spielte sich ein Frage- und Antwortspiel ab, das so schnell ging, daß ich selbst hinterher völlig atemlos war.
    »Waren Sie vorgestern abend hier im Hause?« begann ich.
    »Nein, keine Spur.«
    »Schade! Wie kommt dann ein dunkelgraues Haar, das garantiert von Ihnen stammt, auf den Teppich in der Diele, wo es der Spurensicherungsdienst fand?«
    »Es muß von früher daliegen.«
    »Lügen Sie doch nicht! Miß Tudor pflegte den Teppich alle zwei Tage mit dem Staubsauger abzusaugen. Gestern früh tat sie es nicht. Also hatte sie es vorgestern getan. Demnach kann das Haar nicht länger als von vorgestern sein! Außerdem sprach Ihr Bruder zu seinem Fahrer davon, daß Sie ihn aufgehalten hätten am Abend. Also — waren Sie hier oder nicht?«
    »Ja, verdammt. Ich war hier. Aber vorgestern abend lebte mein Bruder ja noch!«
    »Was wollten Sie von ihm?«
    »Das geht Sie nichts an!«
    »Ich habe einen Mord aufzuklären, und also geht mich alles etwas an, was in der Umgebung des Opfers geschah. Was wollten Sie bei ihm?«
    »Das sage ich nicht!«
    »Wollten Sie Geld von ihm leihen?«
    »Nein!«
    »O doch! Sie brauchten doch die achtzigtausend Dollar für den Wechsel, der heute morgen bei der County Bank auf Ihren Namen fällig wurde, stimmt es?«
    »Nein, zum Teufel!«
    »Mister Masters?«
    »Es stimmt. Heute morgen wurde ein Wechsel für Mister William Haters fällig auf die genannte Summe.«
    »Dieses Geld wollten Sie sich von Ihrem Bruder besorgen, nicht wahr? So war es doch?«
    »Nein!«
    »O doch! Aber ihr Bruder dachte nicht daran, Ihnen kurzfristig soviel Geld zu geben. Um so weniger, als er Ihnen schon in den letzten Jahren dauernd geholfen hatte, und Sie doch nie auf einen grünen Zweig kamen. Also beschlossen Sie, ihn zu töten!«
    »Was sollte ich denn von seinem Tod gehabt haben?« schrie er mit blutunterlaufenen Augen.
    »Ein Drittel der Fabrik mit ihren beachtlichen Gewinnen! Laut
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