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0019 - Der Unsterbliche

Titel: 0019 - Der Unsterbliche
Autoren: K. H. Scheer
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rund 32000 Lichtjahre entfernt aus dem Hyperraum kamen und mit einem intelligenten Volk zusammentrafen, nach dem wir uns überhaupt nicht gesehnt hatten. Wir haben kostbare Zeit verloren, verstehst du! Kostbare, unersetzliche Zeit wegen eines lächerlichen Zwischenfalls auf einer Welt, die weder uns noch den anderen Menschen gehört. Ich behaupte, daß der Mausbiber kurz vor dem Sprung erneut herumgespielt hat. Er kann es einfach nicht lassen. Das liegt in seiner Natur."
    „Ach!"
    Bully lief rot an, seine klobigen Hände ballten sich.
    „Leichtsinn von dir", beschwerte er sich. „Du hast an dem komischen Vieh einen Narren gefressen. Du blickst über die Gefahren hinweg, in die uns der Bursche mit seiner charakteristischen Spielleidenschaft schon hineingebracht hat. Ich werde die grinsende Beutelratte erschießen."
    „Sie wird dich in die Mündung deiner eigenen Waffe blicken lassen", höhnte Rhodan. „Gucky ist ein intelligentes Wesen, vergiß das nicht. An Bord meines Schiffes wird niemand erschossen."
    „Würdest du einen Massenmörder auch verschonen? Der Mausbiber kann das ganze Schiff vernichten. Wir haben fünfhundert Mann an Bord!"
    „Ich würde einen Mörder vor ein Bordgericht stellen. Gucky ist für diese Sache nicht verantwortlich."
    Rhodan hieb mit der Hand in Richtung der Bildschirme durch die Luft. Die Sonne schwoll langsam an.
    Die Auswertung der Bordpositronik lag noch immer nicht vor.
    Weiter rechts saß Crest, der arkonidische Spitzenwissenschaftler. Seine überaus hochgewachsene, hagere Gestalt war vornübergesunken. Sein Gesicht war verzerrt. Das Licht der bunten Kontrollampen ließ Crests weiße Haare fluoreszieren.
    „Sie halten nicht viel aus, diese Arkoniden", murmelte Rhodan sinnend. „Sie sind am Ende ihrer positiven Entwicklung angekommen. Ihr Sternenreich zerfällt unter den Schlägen aufständischer Kolonialvölker."
    „Wir haben das arkonidische Wissen übernommen, das genügt", murrte Bully. „Crest zog aus, um in unserem Raumsektor das ewige Leben zu finden. Dabei mußte er auf dem Mond notlanden, wir fanden ihn und bauten mit seinem unheimlichen Wissen die Dritte Macht auf. Einen Atomkrieg konnten wir verhindern, die Menschheit vermochten wir fast zu einen, und außerdem gelang es uns, inmitten der chinesischen Gobi eine supermoderne Stadt und noch modernere Industrieanlagen aus dem Boden zu stampfen. Alles nur mit dem Können der Arkoniden. Okay, Chef, das ist mir lange bekannt! Du lenkst vom Thema ab! Wir haben alle möglichen und unmöglichen Dinge geschafft, aber einen närrischen Mausbiber mit gefährlichen Eigenschaften können wir nicht unschädlich machen, wie?"
    Rhodan hüstelte. Weiter drüben kam Captain Klein zu sich. Stöhnend richtete er sich in seinem Sessel auf. Sein Blick war gläsern.
    „Uh...?" stieß er verstört hervor.
    Das war alles.
    Im Schiff erwachte wieder das Leben. Jemand brüllte laut und schrill über die Rundsprechanlage, die STARDUST II rase in eine Sonne hinein. Augenblicke später begann es dicht neben Rhodans Kontrollsitz in der Luft zu flimmern. Tako Kakuta, der japanische Positiv-Mutant mit der erstaunlichen Fähigkeit der Teleportation, entstand aus dem Nichts. Unschuldig lächelnd nickte er dem fluchend zurückspringenden Zweiten Astronauten zu.
    Bully schnappte nach Luft.
    „Ich bringe dich noch um", knirschte er erbittert. „Eines Tages wird der Kerl in meinem Magen landen. Ist hier alles verrückt geworden?"
    Rhodan achtete auf die in schneller Folge durchkommenden Bereitschaftsmeldungen der einzelnen Abteilungen. Diesmal war Chefingenieur Garand wirklich am Apparat. Gelassen gab er seine Meldung durch.
    „Alles okay, Sir!" Er strahlte. Seine hohe Stimme schien zu jubilieren. „Hat da jemand Unfug gemacht?"
    „Aha!" stieß Bully hervor. „Er ist der gleichen Meinung. Vielleicht kann das Vieh auch dafür sorgen, daß uns die blaue Riesensonne aus dem Weg hüpft, wie?"
    Rhodan unterbrach die Bildsprechverbindung zum Stand des Leitenden Ingenieurs. An Bord des Superschlachtschiffes schien sich nichts verändert zu haben.
    Dr. Haggard war still und unauffällig in der Zentrale erschienen. Das stabilisierende Medikament zischte aus der Hochdruckdüse in Crests Blutkreislauf.
    „Sehr labil", sagte Haggard leise. „Thora ist noch völlig benommen. Was ist geschehen? Eine solche Transition habe ich noch nie erlebt."
    „Die Leistungsgrenze der Hyperfeld-Konverter liegt etwa bei 35000 Lichtjahren. Wir haben es in einem Sprung
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