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0015 - Die Spur durch Zeit und Raum

Titel: 0015 - Die Spur durch Zeit und Raum
Autoren: Clark Darlton
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es nicht tun, so wollen sie dir nur eine Chance geben. Laß uns frei, oder du wirst es bereuen."
    Kerlon sah keine Möglichkeit zur Rettung. Sicherlich hatte man in den Schiffen den Vorfall beobachtet, aber wie sollte man ihnen helfen, ohne sie selbst in Gefahr zu bringen. Außerdem war da immer noch das Verbot, tödliche Waffen gegen Primitive anzuwenden. Gagat stieß ein höhnisches Lachen aus, zog sein Schwert zurück und gab seinen Leuten einen Wink.
    "Je zwei Mann nehmen einen Gefangenen in die Mitte. Achtet darauf, daß ihr sie jederzeit töten könnt, und laßt euch nicht überraschen. Nur so können wir sie in Sicherheit bringen."
    Kerlon sah Crest an. In seiner Stimme war leichter Vorwurf, als er sagte:
    "Mir scheint. Sie hatten noch nicht genügend Gelegenheit, die Sitten der Eingeborenen zu studieren, sonst hätte das nicht geschehen dürfen. Was nun?"
    "Keine Sorge, Kerlon. Es wird nicht lange dauern, bis wir wieder frei sind. Meine Freunde wissen bereits, was geschehen ist, und sie können jederzeit handeln. Vielleicht warten sie nur auf eine günstige Gelegenheit. Und wenn es soweit ist, Kerlon, tun Sie mir den Gefallen und wundern sich über nichts. Fragen Sie auch nicht."
    "Wie meinen Sie das?"
    "Ruhig jetzt! Die Barbaren schöpfen sonst Verdacht. Nur soviel: meine Freunde stehen mit mir ständig in Verbindung. Sie hören sogar, was wir sprechen. Sie werden gleich eingreifen, aber gleichzeitig hoffe ich, daß sich Ihre Leute in den Schiffen ruhig verhalten."
    "Wenn sie das Gebot übertreten und mich zu befreien suchen, kann ich ihnen das nicht übelnehmen."
    "Natürlich nicht, aber sehen Sie nur! Unsere Gefangenschaft ist bereits beendet. Ich bitte Sie nochmals, mich nach keiner Erklärung zu fragen."
    Der Hinweis war erforderlich, denn in Kerlons Augen mußten die nun folgenden Ereignisse mehr als unwahrscheinlich sein. Ihm war, als erlebe er alles nur im Traum.
    Gagats Schwert machte sich selbständig. Es entglitt seiner Hand und stieg langsam nach oben, wo es wenige Meter über dem Gras reglos in der Luft schweben blieb. Die Barbaren waren so verblüfft, daß sie ganz vergaßen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Sie vergaßen auch, daß ihnen selbst ähnliches passieren könne. Und so war es nicht weiter erstaunlich, daß dem ersten Schwert neun weitere folgten. Als seien sie schwerelos geworden, kletterten die Schwerter in die Höhe und bildeten mit dem ersten ein sichtbar geordnetes Ornament gegen den klaren Himmel. Sie schwebten mit den Spitzen zueinander und formten einen Kreis. Eine Lücke zeigte lediglich an, daß noch das elfte Schwert fehlte. Sein Besitzer war nicht gewillt, es trotz aller Zauberkraft so leichtfertig aufzugeben. Krampfhaft versuchte er, den Griff in der Hand zu behalten. Aber Anne Sloanes telekinetische Fähigkeiten waren stärker. Das Schwert stieg in die Höhe, den sich verzweifelt anklammernden Barbaren mit sich ziehend. Der tapfere Krieger strampelte wild mit den Beinen und versuchte, mit den Füßen den Boden wiederzufinden. Vergeblich! Er hing bereits zwei oder drei Meter über der Grasnarbe. Unerbittlich zog das Schwert ihn in die Lüfte. Endlich mochte der Barbar wohl einsehen, daß es sinnlos war, dem Willen der Götter zu widerstreben.
    Er ließ los und fiel zur Erde zurück. Anne machte sich also nicht die Mühe, seinen Sturz zu abzubremsen. Sie würde genug damit zu tun haben, das Ornament der elf Schwerter ruhig in der Luft zu halten. Die Barbaren waren waffenlos. Crest zog in aller Ruhe seinen Strahler und richtete ihn auf Gagat.
    "Ihr seht, wie sinnlos es ist, sich gegen uns aufzulehnen. Und nun ist es besser, ihr verschwindet, und zwar so schnell, wie es euch möglich ist. Bei der nächsten Begegnung könnte ich die Geduld verlieren."
    Gagat warf einen letzten Blick auf die unerreichbar gewordenen Schwerter, entsann sich der Wirkung der merkwürdigen Waffe in der Hand des weißhaarigen Übermenschen und befolgte den Rat. An der Spitze seiner Krieger trat er den Rückzug zum nahen Waldrand an.
    Kerlon hatte wenig Zeit, sich um die abziehenden Barbaren zu kümmern. Er starrte immer noch restlos verblüfft auf die elf schwebenden Schwerter. Hinter seiner Stirn arbeitete es sichtlich. Crest sah sich zu einer Erklärung veranlaßt.
    "Ich sagte ja schon, Kerlon, daß Sie sich nicht wundern sollten. Sie werden auch bemerkt haben, daß die Barbaren durch das Ereignis nicht sonderlich überrascht wurden. Es gibt auf dieser Welt trotz ihrer Primitivität Dinge, von
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