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0006 - Schach mit dem Dämon

0006 - Schach mit dem Dämon

Titel: 0006 - Schach mit dem Dämon
Autoren: Jason Dark
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die beiden Ordner zu. »Vielleicht hat sich auch nur jemand einen Scherz erlaubt«, sagte ich und versuchte ein Lächeln. Das war mir wohl mißlungen, denn das Gesicht meines Gegenübers blieb ernst.
    »Nein, John, das war kein Scherz. Soll ich Polizeischutz für Sie beantragen?«
    Ich hob beide Arme. »Um Himmels willen, nein. Ich bin doch kein Politiker oder Industrieller.«
    »Aber für unser Land ebenso wichtig.«
    Ich grinste nur müde. »Themawechsel«, sagte ich. »Haben Sie es sich überlegt? Kommen Sie heute abend zur Geburtstagsfeier?«
    »Nein, John. Ich habe eine unaufschiebbare Verabredung in meinem Club, da muß ich unbedingt hin. Falls es nicht zu spät wird, komme ich noch vorbei.«
    »Ich würde mich freuen.«
    Superintendent Powell stand auf und verabschiedete sich von mir mit Handschlag. »Und geben Sie höllisch auf sich acht«, sagte er zum Abschluß eindringlich.
    »Ich werde mir eine kugelfeste Hornhaut wachsen lassen.«
    »Spotten Sie nicht, John.« Powell verschwand.
    Dafür betrat Glenda mein Büro. »Hat er noch was gesagt?« erkundigte sie sich aufgeregt.
    »Ja«, erwiderte ich mit ernstem Gesicht.
    »So, was denn?« Glendas Augen wurden groß.
    »Er fragte, wann wir Hochzeit haben? Er würde dann schon anfangen zu sammeln.«
    Glenda holte tief Luft. Dabei hob sich ihr nicht unbeträchtlicher Busen. »Sie, Sie sind unmöglich«, rief sie und lief aus dem Büro. Die Tür knallte ins Schloß.
    Kopfschüttelnd blickte ich der Kleinen nach. Und dann dachte ich daran, wie gut es doch war, nicht verheiratet zu sein.
    Jane Collins kam am frühen Abend. Strahlend, sexy – eine Klasse für sich. Sie hielt einen überdimensionalen Blumenstrauß in der rechten und ein kleines Päckchen in der linken Hand.
    Mit einem Geburtstagslied auf den Lippen betrat sie meine Wohnung.
    »Happy Birthday to you…!«
    Ich fühlte mich wie bestellt und nicht abgeholt und bekam tatsächlich einen roten Kopf. Suko hielt sich im Hintergrund und schmunzelte.
    Dann gratulierte mir Jane. Sie legte Blumen und das Päckchen ab und nahm mich in die Arme. Warme Lippen preßten sich auf die meinen. Ich konnte spüren, daß Jane unter ihrem Kleid keinen BH trug. Ein prickelndes Gefühl durchströmte meine Adern.
    Jane war eine phantastische Frau. Ihr blondes Haar hing glatt bis auf die Schultern und war in der Mitte gescheitelt.
    Sie hatte einen verlockenden Mund und einige Sommersprossen um die reizende Nase herum. Beim Betrachten ihrer Figur konnte es einem Mann schon schwindlig werden.
    Wenn ich mich mal entschließen sollte zu heiraten, dann nur Jane Collins…
    Aber dazu müßte ich meinen gefährlichen Beruf aufgeben. Mit der Gefahr, meine Frau schnell zur Witwe zu machen, kann ich nicht leben.
    Jane, die aussieht wie ein Fotomodell, ist die beste und cleverste Privatdetektivin, die ich kenne. Es gibt kaum einen Fall, den sie nicht gelöst hat, und gemeinsam haben wir schon manchen Kampf ausgefochten.
    Erst Sukos Räuspern trennte uns.
    »Nun macht mal Pause, ihr Turteltauben«, sagte er.
    Etwas atemlos traten wir zurück. Jane schnappte sich die Blumen und ging auf die Suche nach einer geeigneten Vase. »Pack schon mal aus«, bat sie und wies im Hinausgehen auf das Päckchen.
    Jane hatte es in buntes Geschenkpapier eingewickelt. Ich nahm das Päckchen – und verzog mich in den Living-Room.
    Es hatte ungefähr die Größe einer Zigarrenkiste, war nur etwas flacher.
    Ich wickelte das Geschenk aus und zum Vorschein kam eine dunkle Schatulle mit einem kleinen Hebel an der Vorderseite, den mußte man hochdrücken.
    Ich schob ihn mit dem Daumen in die Höhe. Der Deckel klappte nach oben.
    Der Schock traf mich völlig unvorbereitet.
    In der Schatulle lag ein Farbfoto. Mit brutaler Deutlichkeit zeigte das Bild eine blondhaarige Frau, die von mehreren schrecklich aussehenden Gestalten festgehalten wurde. Und vor der Frau stand ein Dämon, der ein Schwert in der Hand hielt und ihr damit den Kopf abschlagen wollte.
    Nicht das Motiv war es, das mich so erschreckte.
    Nein, es war die Frau.
    Ich kannte sie. Sehr gut genau.
    Es war keine andere als Jane Collins!
    Scharf zog ich den Atem ein. Ich spürte den Schweiß auf meiner Stirn und sah, daß meine Hände zitterten.
    Dieses Bild! Wie kam es in die Schatulle! Hatte Jane es dort hineingelegt?
    Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen.
    »John! Was ist?« hörte ich die Stimme der blondhaarigen Privatdetektivin, »kommst du nicht? Oder gefällt dir mein Geschenk nicht?«
    »Doch,
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