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Zwei Seiten

Zwei Seiten

Titel: Zwei Seiten
Autoren: Alison Grey
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so was.«
    »Schon, aber eine Nacht lang ist das okay. Ich kann dir meine leihen. Wir haben schließlich dieselbe Größe.«
    »Wie du meinst. Aber bitte …«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich werd‘s schon nicht übertreiben.«
    * * *
    »Das ist ja pornografisch!«, rief ich.
    Nathalie grinste.
    Ich trug ein weißes Latex-Minikleid mit einem roten Kreuz zwischen kaum verhüllten, hochgepressten Brüsten. Meine durch das regelmäßige Training leicht muskulösen Schultern lugten ebenfalls hervor. Als ob mein Outfit nicht schon schlimm genug gewesen wäre, hatte mich Nathalie auch noch extrem geschminkt. Insbesondere fiel dabei der blutrote Lippenstift ins Auge. Ich erkannte mich im Spiegel kaum wieder.
    »Daniel! Julia! Kommt rein, das müsst ihr sehen. Hab mich selbst übertroffen«, rief Nathalie und musterte mich zum keine Ahnung wievielten Mal von oben bis unten.
    Ich starrte auf die halsbrecherischen High Heels. Warum ließ ich mich bloß immer von Nathalie bequatschen? Beherzt nahm ich einen letzten Schluck von meiner zweiten Bacardi-Cola.
    Die Tür ging auf und Julia hielt sich an Daniel fest. Ihre aufgerissenen Augen bestaunten meinen kaum verhüllten Körper ausgiebig.
    Ich wollte im Boden versinken.
    »Heilige Scheiße, siehst du heiß aus«, hauchte Daniel und bekam keine Sekunde später von Nathalie einen Klaps auf den Hinterkopf. Doch dann grinste sie. »Ja, ne?«
    Ich beäugte unterdessen Julia, die immer noch bewegungslos im Türrahmen stand.
    »Was meinst du?«, fragte ich, als Julia auch nach mehreren Sekunden nichts gesagt hatte.
    Alle Blicke waren jetzt auf sie gerichtet.
    »H… h… heiß.«
    Bis jetzt hatte ich Julia niemals stottern hören.
    Nathalie kicherte.
    So sehr ich auch wollte, ich konnte mich nicht beherrschen. Ich musste einfach meinen Scherz mit Julia treiben. Ganz langsam und mit schwingenden Hüften ging ich auf sie zu.
    Ihr Blick folgte jeder Bewegung von mir.
    Ganz dicht vor Julia blieb ich stehen und meine Hand wanderte wie in Zeitlupe in ihren Nacken. Ich zog Julias Kopf zu mir runter. Anschließend flüsterte ich so aufreizend ich konnte in Julias Ohr: »Aber nicht, dass du auf dumme Gedanken kommst und mit mir Doktor spielen willst.«
    Julias Körper versteifte sich und ihre Augenlider fielen zu.
    Bevor ich einen Schritt zurücktrat, gab ich ihr einen langen Kuss auf die Wange und hinterließ einen roten Lippenabdruck. Danach ging ich in den Flur, um unsere Mäntel zu holen. Mein Atem raste und mein Herz pochte bis zum Hals. Es war als Scherz gedacht gewesen, doch die Wahrheit war, es hatte mich total angeturned. Was war bloß los mit mir? Wieso machte ich so was?
    »Was war das denn?«
    Ich drehte den Kopf.
    Nathalie stand neben mir.
    »Hab mir einen kleinen Scherz erlaubt.« Klang ich nur in meinen Ohren leicht heiser? Ich räusperte mich. »Wir necken uns ständig gegenseitig.«
    »Was immer du Julias gesagt hast, ich glaube du hast ihr ganz schön eingeheizt. Die ist puterrot im Gesicht.«
    Ich schaute zu Boden.
    Daniel und Julia kamen aus meinem Zimmer, doch Julia mied meinen Blick.
    »Wir gehen schon mal vor«, sagte Nathalie und zog Daniel am Arm, während er sich gerade seine Jacke anzog.
    Wenige Momente später waren beide verschwunden.
    Julia zog sich schweigend den Mantel an.
    »Bitte entschuldige«, sagte ich. »Du scheinst mein Outfit ziemlich … gut zu finden. Da konnte ich einfach nicht widerstehen, dich ein wenig zu necken.«
    Julia sah mich an. »Du hast nichts falsch gemacht. Ich war nur einen Augenblick etwas …« Sie räusperte sich.
    »Erregt?«
    Julia starrte mich an.
    Es war falsch, so falsch, aber ich genoss es, Julia erregt zu haben. Trotzdem, ich musste diese Situation wieder in Ordnung bringen. »Ich wollte nicht, dass du dich unwohl fühlst.«
    Julia zögerte, nickte aber nach einem Moment.
    Ich berührte sie am Arm. »Lass uns jetzt feiern gehen.«
    Julia lächelte, und gemeinsam machten wir uns auf den Weg.

Kapitel 22
    Das »Versteck« platzte aus allen Nähten, als wir kurz nach neun dort auftauchten.
    »Hi, Mädels«, rief Lisa, eine der Kellnerinnen. »Gebt mir eure Mäntel. Ich pack sie nach hinten in den Personalraum.«
    »Danke, echt lieb von dir«, sagte Nathalie und reichte Lisa ihren Mantel.
    Vollbepackt mit unseren Sachen, stiefelte Lisa von dannen.
    »Wir kümmern uns mal um was zu trinken. Lisa hat mit den Tischen schon genug zu tun«, sagte Nathalie und zog Daniel mit sich zum Tresen.
    Dem Schutz meines Mantels beraubt, verschränkte
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