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Zurück in den Armen des Prinzen

Zurück in den Armen des Prinzen

Titel: Zurück in den Armen des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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Revue passieren, erlitt, was sie erlitten hatte, sah ihre Tränen, den Schmerz in ihren Augen.
    Dann sprang er auf und lief ihr hinterher. Aber es war zu spät.
    Julias Wut über die Geschehnisse war grenzenlos, und sie ließ Leandro ihren Zorn gnadenlos spüren. Unterstützt wurde sie von Paolo, der Leandro deutlich zeigte, was er von ihm hielt. Beide stellten sicher, dass er nicht erfuhr, wohin Phoebe geflohen war.
    Das Ganze war jetzt drei Monate her.
    Seitdem konnte Leandro nicht mehr für sich einstehen. Er wurde herrschsüchtig, zerstörerisch, unberechenbar, und mittlerweile bereute man es in Castaldinien, ihm die Regentschaft übertragen zu haben, denn schon sehr bald war klar geworden, dass er der Monarchie mehr Schaden zufügte als ihr nützte. Da er Phoebe nicht finden konnte, ging sein unbeherrschtes Temperament mit ihm durch, und erst an diesem Morgen hatte er einen Gesandten während einer vom Fernsehen ausgestrahlten Sitzung eigenhändig aus dem Saal geworfen. Die Bilder gingen in Sekundenschnelle um die Welt.
    „Wann wirst du aufhören, dich wie ein Berserker aufzuführen?“, rief Ernesto ihn danach zur Ordnung.
    „Lass mich in Ruhe, Ernesto“, herrschte Leandro den Vertrauten an. „Ich muss sie finden.“
    „Sie will aber nicht, dass du sie findest. Begreif das endlich, und komm zur Besinnung.“
    „Geh zum Teufel“, fuhr Leandro auf.
    Der Alte zuckte die Schultern. „Falls deine Ausbrüche dazu führen, dass du dich besser fühlst …“
    „Nichts wird jemals dazu führen, dass ich mich besser fühle.“
    „Hör auf, so melodramatisch zu sein“, entgegnete Ernesto. „Wenn Phoebes Familie dir die Pest an den Hals wünscht, dann nehme ich an, du hast Phoebe allen Grund gegeben, für immer aus deinem Leben zu verschwinden.“
    Leandro schloss die Augen. Das Einzige, was ihn ein klein wenig beruhigte, war, dass Phoebe irgendwo in Sicherheit war, dass es ihr gut ging, dass ihre Familie wusste, wo sie sich befand. Als er die Augen wieder öffnete, sagte er ruhiger: „Stimmt, Ernesto, sie hatte allen Grund dazu. Aber ich muss sie finden, und wenn es nur dazu dient, mich vor ihr in den Staub zu werfen, damit sie sich an mir rächen kann.“
    „Anscheinend ist das, was du ihr diesmal angetan hast, noch schlimmer als das von damals. Vor acht Jahren hat sie dich verlassen, weil sie das Gefühl hatte, dass sie dir nichts bedeutet.“
    „Wie kommst du denn auf diesen Schwachsinn“, rief Leandro wütend. „Hat sie dir das gesagt?“
    „Nein.“
    „Dann ist es das, was du denkst? Dass sie mir nichts bedeutet? Du musst verrückt geworden sein, Ernesto. Du hast doch mitgekriegt, wie sehr ich sie brauche. Du warst es, der mir geraten hat, mehr Abstand zu halten.“
    „Ich sah nur einen jungen Mann, der vor Leidenschaft halb wahnsinnig wurde. Ob du echte Gefühle für Phoebe empfunden hast, wusste kein Mensch. Sie hat mir oft leidgetan, wenn ich sie zu dir geführt habe, weil sie so verliebt war, so demütig, so bereit, all deine Schikanen der Heimlichtuerei zu ertragen. Aber ich habe gesehen, wie sie litt. Und sie hat bemerkt, dass es mich bedrückte. Deshalb hat sie mich irgendwann schüchtern gefragt, ob es mir unangenehm wäre, den Liebesboten zu spielen. Ich habe ihr versichert, dass das nicht der Fall sei, doch sie fragte mich weiter aus. Ob ihre Beziehung zu dir negative Folgen für deine Bewerbung um die Regentschaft haben könnte. Ob sie sich danebenbenommen habe. Natürlich habe ich alles verneint, aber irgendwann stellte ich fest, dass mir das Ganze tatsächlich Unbehagen bereitet hat. Ich war enttäuscht und angewidert. Aber nicht durch Phoebe, sondern durch dein Verhalten, Leandro.
    Deshalb habe ich dir geraten, dich ein wenig zurückzuhalten. Ich fand, dass du diese wunderbare Frau nicht verdient hattest. Sie hat dir alles gegeben, du ihr nichts. Und irgendwann hat sie es gemerkt.“
    „ Dio , das stimmt nicht!“, rief Leandro verblüfft. „Ich würde keine Frau, egal, wie ich zu ihr stehe, schlecht behandeln. Und schon gar nicht Phoebe … Hast du nicht gespürt, wie sehr ich sie verehrt, begehrt und gebraucht habe?“
    „Das schon, aber wie tief diese Gefühle waren, konnte ich nicht sagen. Ich wusste zum Beispiel nicht, ob du Phoebe am Ende nicht doch beiseiteschieben würdest, wenn die Regentschaft winkte und man von dir verlangte, eine Frau zu heiraten, die dem Kronrat passend schien.“
    „Da hast du völlig falschgelegen“, erwiderte Leandro hart. „Ich habe unsere
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