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Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)
Autoren: Teri Terry
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höchst verbotene Teil verstecken soll, zeigt er es mir. Er schiebt es unter mein Levo und befestigt es daran. Die dünnen Haken sind nicht zu sehen und kaum zu spüren.
    »Hier kann es niemand finden. Selbst wenn du gescannt wirst, sieht es wie ein Teil deines Levos aus.«
    Ich ziehe an meinem Levo; nicht einmal ich könnte mit Sicherheit sagen, dass sich das Kom daran befindet.
    »Und jetzt ab mit dir. Hol dir was zu essen. Wir unterhalten uns, wenn du so weit bist.« Er streicht mir übers Gesicht. »Ich bin so froh, dass du wieder bei uns bist«, sagt er. Die Berührung sendet einen Stromschlag durch mich.
    Er schließt die Tür auf. »Geh«, sagt er und ich laufe völlig benebelt weg. Nach ein paar Schritten drehe ich mich um, Nico lächelt und schließt dann die Tür. Ist verschwunden.
    Mit jedem Schritt wird die Wärme und Freude, die ich in seiner Gegenwart empfunden habe, von Kälte und Einsamkeit abgelöst.
    Bruchstückartig kehren die Erinnerungen zurück. Dieses Trainingscamp in meinem Traum mit Nico und Free UK? Es war echt . Ich habe mich in den Wäldern versteckt, mit anderen, die so sind wie ich. Wir haben gelernt, zu kämpfen und mit Waffen umzugehen. Alles, womit wir die Lorder angreifen können. Im Namen der Freiheit! Jedes Mädchen war in Nico verliebt und alle Jungs wollten sein wie er.
    Nur ein paar Minuten mit ihm allein waren nötig und ich habe sofort empfunden wie damals. Sobald ich mich durch seine Augen gesehen habe, wusste ich wieder, wer ich bin. Wurde zu der Rain, die er gekannt hat. Insgeheim wünsche ich mir wohl, dass Nico erneut das Kommando übernimmt und mir sagt, was ich denken und tun soll. Dann muss ich mir das alles nicht selbst zurechtlegen.
    Doch je weiter ich mich von ihm entferne, umso mehr macht mir dieser Gedanke Angst.

»Kyla? Du hast Besuch«, ruft Mum die Treppe hoch.
    Besuch? Ich gehe runter und da steht Cam, blickt verlegen drein und hält einen Teller in den Händen. Sein blondes Haar ist fast ordentlich gekämmt, er trägt ein Poloshirt mit Kragen und hat eindeutig Aftershave aufgetragen.
    »Hi.«
    »Äh, hi.«
    »Ich wollte mich nur entschuldigen«, beginnt er und hält mir den Teller hin. Schokokuchen? In Gedanken versuche ich, ihm zu vermitteln, dass er jetzt bitte nichts sagen soll, aber es funktioniert nicht. »Dass du diese Strafe aufgebrummt bekommen hast, war allein meine Schuld.«
    »Strafe?«, fragt Mum.
    Ich funkle Cam an.
    »Oh, sorry! Du wolltest nicht, dass sie davon erfährt, oder?«
    Danke, dass du das Offensichtliche aussprichst. Ich seufze.
    »Kyla?«, fragt Mum.
    »Ja, ich musste über die Mittagspause nachsitzen und ja, es war Cams Schuld. Zufrieden?«
    Mum lacht. »Ich sehe schon, wenn Cam hier wohnt, kannst du keine Geheimnisse mehr haben.«
    »Tut mir wirklich leid«, sagt er wieder und sieht noch erbärmlicher aus.
    »Schon gut. Ehrlich. Danke für den Kuchen«, erwidere ich, nehme den Teller und hoffe, dass er den Wink versteht und geht.
    »Komm doch rein«, bittet ihn Mum. »Ich mache uns einen Tee.«
    Wieder kein Glück.
    Das Wort »Kuchen« lockt Amy vom Fernseher weg und zu uns herüber.
    »Der ist richtig gut«, sage ich, während ich mir das erste Stück auf der Zunge zergehen lasse. Und tatsächlich. Der Kuchen ist aus köstlicher dunkler Schokolade und hat genau die richtige Menge an Zucker. »Hast du den selbst gemacht?«
    »Glaub mir, wenn ich den gemacht hätte, würdest du ihn nicht probieren wollen. Mein Onkel hat gebacken.«
    »Warum wohnst du jetzt bei deinem Onkel und deiner Tante? Bleibst du länger hier?«, fragt Amy.
    »Amy!«, tadelt Mum.
    Cam lacht und bekommt dabei auf jeder Wange ein Grübchen. »Schon gut. Ich weiß nicht, wie lange meine Mutter auf einer Bohrinsel in der Nordsee forschen wird. Hängt wohl davon ab, wann sie dort was Interessantes finden.«
    »Und was ist mit deinem Dad?«, erkundigt sich Amy.
    »Er hat sich letztes Jahr von meiner Mum getrennt«, antwortet Cam ohne weitere Erklärungen, wirft Amy dabei aber einen Blick zu, der andeutet, dass sie sich auf gefährliches Terrain vorgewagt hat. Mum wechselt schnell das Thema und erkundigt sich nach seiner Tante und seinem Onkel.
    Als Cam mich fragt, was wir bisher in Bio durchgenommen haben, verlassen Mum und Amy die Küche. Als ob ich aufgepasst hätte. Dennoch hole ich meine Mitschriften.
    »Tut mir leid, da bin ich wohl keine große Hilfe.« Ich gebe ihm mein Heft, und Cam blättert es durch, merkt aber schnell, dass viel davon nicht zu verwenden
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