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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity
Autoren: Nicole Schuhmacher
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sich wieder erinnern kann - falls überhaupt«, meinte die zweite Frauenstimme besorgt.
    »Höre ich da etwa Mitleid heraus? Was ist mit Ihnen los, Chu - sind Sie einem der üblichen Syndrome zum Opfer gefallen? Ausgerechnet Ihr Mitgefühl hat er beim besten Willen nicht verdient.« »Er ist mein Patient!«
    »Was in Anbetracht Ihrer Vorgeschichte eine bedauerliche Fehlentscheidung der Dienstleitung ist. - Sie da. Sind Sie noch wach?«
    Das Eigentum von United Industries, das nicht Floyd war, räusperte sich und meinte, die Vibration seiner Stimme in seinem Kopf zu verspüren.
    »Ich höre Sie klar und deutlich, aber ich kann Sie nicht sehen, weil es hier so beschissen dunkel ist. Können Sie bitte das Licht einschalten?«
    »Sie«, sagte die erste Stimme, ohne auf seine Bitte einzugehen, »Sie sind Chief Warrant Officer William Jeronimas Corrigan. Sie führen eine Justifiers-Einheit für die R&D-Abteilung von United Industries - also für Forschung und Entwicklung - und haben Ihre letzte Mission buchstäblich in den Sand gesetzt.« Ein trockenes Auflachen. »Sie haben selbst dafür gesorgt, dass die Forschungsergebnisse, die Sie uns mitgebracht haben, keinen einzigen C mehr wert sind. Ich wollte bloß, dass Sie wissen, dass uns Ihr Versagen bei dieser Mission sehr viel Geld gekostet hat.«
    Corrigan.
    Ja, der Name sagte ihm etwas. United Industries und R&D auch. Und nun stellte sich tatsächlich ein Gefühl ein, ein Gefühl von… … Unbehagen. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Ayline Gantt. Sobald Ihre Arbeitskraft wiederhergestellt ist, werden wir uns unter vier Augen über Ihre katastrophale Leistung unterhalten können. Bis dahin, Mr. Corrigan.«
    Er hörte schnelle, sich entfernende Schritte, dann spürte er, wie sich jemand näherte. Und etwas … eine Hand …
    berührte… seine Schulter?
    Die schützende dunkle Hülle wurde durchlässig; Corrigan wurde warm.
    »Ms. Gantt ist sehr direkt. Machen Sie sich bitte nichts draus, Mr. Corrigan.« Der Druck der warmen Hand auf seiner Schulter verstärkte sich. »Und sie hat Recht, Sie werden schon bald wieder sehen können. Das verspreche ich Ihnen. Falls Sie eine Lieblings-Augenfarbe haben -nein, Mr. Corrigan, Sie können Ihren Arm nicht heben!« Er spürte, wie Chu eines seiner Körperteile - den Arm? - wieder nach unten presste. Etwas klickte. »Wir mussten Sie immobilisieren, damit Sie sich nicht versehentlich verletzen. Ihr Körper reagiert noch etwas -nennen wir es mal
    »willkürlich« auf die Signale aus Ihrem Kopf.« Ich bin blind und gefesselt? Ach so.
    Seltsamerweise machte es ihm - Corrigan - nicht einmal etwas aus, was er vermutlich einem Drogencocktail der Krankenstation zu verdanken hatte. Er hörte, wie die Frau tief durchatmete.
    »Sie werden bald wieder einschlafen, Mr. Corrigan. Es tut mir wirklich leid, dass Ms. Gantt sie nur aufwecken ließ, um Ihnen zu sagen, dass Sie vermutlich nicht Mitarbeiter des Jahres werden. Ich war dagegen, aber versuchen Sie einmal, einen Manager umzustimmen, der sich etwas in den Kopf gesetzt hat.«
    Ist das Humor? Vermutlich. Sie versucht, mich zu beruhigen, dabei rege ich mich überhaupt nicht auf.
    Corrigan überlegte kurz.
    »Sie… sie heißen Chu?«
    Erstaunlicherweise dauerte es ein Weilchen, bis die Frau antwortete. »Beinahe. Chou. Charlie Hotel Oscar Uniform.«
    »Schade. Dann sind Sie nicht zufällig verwandt mit Chu Jiang, der Musikerin?«
    »Von der Dame habe ich noch nie gehört«, gestand Chou bedauernd, aber in Corrigans Vorstellung hatte sie sich soeben als sehr attraktive schwarzhaarige chinesische Elfe manifestiert. Er lächelte.
    Zumindest nahm er an, dass sein Körper das Signal halbwegs korrekt umgesetzt hatte, denn als sie weitersprach, klang die Stimme der Frau, als lächelte sie ebenfalls.
    »Ich habe mich eben unterbrochen, als ich Ihnen die Frage nach Ihrer Lieblings-Augenfarbe stellen wollte, Mr.
    Corrigan. Welche ist es nun?« »Grau, Doktor Chou.«
    »Schwester Chou«, korrigierte sie sanft. »Und nur Psioniker haben graue Augen.«
    »Ich bin kein Psioniker, Schwester, und habe trotzdem graue Augen. Nicht durch und durch grau, aber dennoch grau.« Als Chou schwieg, verbesserte er sich: »Ich meine, ich hatte graue Augen. Glaube ich zumindest. Aber wenn Sie Grau nicht mögen, dann nehme ich eben Weiß: So weiß wie die Unschuld und so weiß wie das Gegenteil dessen, was ich jetzt gerade sehe. So weiß wie Ihr Kittel.« Sie lachte leise auf.
    »Davon abgesehen, dass mein Kittel nicht
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