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Zeig mir, was Liebe ist

Zeig mir, was Liebe ist

Titel: Zeig mir, was Liebe ist
Autoren: Cindy Gerard
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Augen
signalisierten eindeutig Interesse.
    Er
war auch nicht wie Ryan gebaut. Während Ryan ein einziges
Muskelpaket war und über eine angeborene athletische
Geschmeidigkeit verfügte, war Nathan Beldon eher schlank und
bewegte sich mit einer zurückhaltenden Eleganz, die in Carrie
die Frage hervorrief, wie es wohl wäre, mit ihm zu tanzen.
Konnte sie Ginger Rogers sein und er Fred Astaire?
    Könnte
es sein, dass sie zu viele alte Filme angeschaut hatte? Wieder musste
sie über sich und ihre romantischen Vorstellungen grinsen.
    "Das
nächste Mal", sagte Nathan, "gehen wir ins 'Claire's'.
Oder setze ich da zu viel voraus?" Seine Stimme klang äußerst
kultiviert und so hoffnungsvoll, dass Carrie aus ihren Gedanken
gerissen wurde.
    Sie
lächelte erfreut. "Nein, Sie setzen überhaupt nicht zu
viel voraus. Mir würde es sehr gut gefallen, wenn wir uns noch
einmal treffen."
    Ihr
gefiel auch die Art, wie sein perfekt gestyltes Haar – so
dunkelbraun, dass es fast schwarz wirkte – das Erscheinungsbild
des großen, dunklen und gut aussehenden Mannes unterstrich,
selbst wenn sein Haar ein wenig feiner, ein wenig dünner als
Ryans war. Der hatte eine dicke Mähne, die immer so aussah, als
wäre er gerade mit beiden Händen hindurchgefahren.
    "Um
ehrlich zu sein", fügte sie hinzu, nachdem sie sich dabei
ertappt hatte und sich dafür hasste, dass sie Nathan seit der
Begegnung auf dem Parkplatz ungefähr zum hundertsten Mal mit
Ryan verglich, "ist 'Claire's' eines meiner
Lieblingsrestaurants."
    Royals
erstklassiges französisches Restaurant war für sein
romantisches Ambiente und die exzellenten Weine berühmt. Eine
Einladung ins "Claire's" barg eine Vielzahl von
Möglichkeiten.
    "Dann
haben wir ja auf jeden Fall etwas, auf das wir uns freuen können",
sagte Nathan und bedachte sie erneut mit einem Lächeln, das mehr
als eine Tasse Kaffee nach einem romantischen Abend versprach.
    "Ja",
erwiderte sie, entschlossen, sich auf ihn und die Aufmerksamkeit, die
er ihr schenkte, zu konzentrieren und Ryan aus ihren Gedanken zu
verbannen, "das haben wir."
    "Hallo,
Leute."
    Carrie
lächelte Sheila zu, die mit einer Kanne Kaffee und ihrem
Bestellblock zu ihnen kam. "Hallo, Sheila."
    "Was
hätten Sie gern, Carrie?" fragte Nathan, ohne die Kellnerin
zu beachten.
    Carrie
hatte Sheila richtig gern. Die Kaugummi kauende, gut vierzigjährige
Kellnerin war in ihrer viel zu engen Uniform und mit ihrem kräftigen
Make-up eine Frau mit Sex-Appeal. Sie war offenherzig und witzig, und
ihre Katzund Maus-Spiele mit Manny, der mit jeder Frau flirtete, es
aber, wie Carrie vermutete, im Grunde seines Herzens auf Sheila
abgesehen hatte, waren eine herrliche Unterhaltung für die
Gäste.
    "Haben
Sie Sheila schon kennen gelernt?" fragte Carrie, die spontan
entschied, dass Nathan wohl nicht unhöflich hatte sein wollen,
sondern sich einfach nur in seiner Rolle als "Neuer" in der
Stadt unwohl fühlte und sich deshalb in Gegenwart der
Einheimischen zurückhielt. "Sie ist eine Institution des
'Royal Diner'."
    "Kleines,
ich bin eine Institution in Texas", informierte Sheila sie in
bester Mae-West-Manier. "Wie gehts, Doc?" fügte sie
hinzu, als Nathan langsam seinen Blick von der Speisekarte hob.
    "Sehr
erfreut", murmelte er unbehaglich und zwang sich, ganz
offensichtlich Carrie zuliebe, zu einem Lächeln.
    Entschlossen,
großzügig zu sein und anzunehmen, dass sein Verhalten
Schüchternheit und nicht Snobismus verriet, klappte Carrie die
Speisekarte zu und lächelte Sheila an. "Ich nehme die
Suppe. Und einen kleinen Salat."
    "Das
Dressing extra, stimmts?"
    "Genau."
    "Und
für Sie, Doc?" fragte Sheila.
    Seine
Schultern verspannten sich kurz, bevor er sie wieder lockerte.
Während Carrie ihn beobachtete und sich fragte, ob er vielleicht
doch ein kleiner Snob war, schloss er die Speisekarte, sah Sheila an
und brachte ein Lächeln zu Stande. "Ich werde das
Sirloin-Steak ausprobieren. Medium."
    "Mit
Folienkartoffel und Salat?"
    "In
Ordnung", sagte er und entließ sie, indem er seinen Blick
wieder auf Carrie richtete.
    Carrie
hatte gerade beschlossen, dass sie sich Nathans Unsicherheit nur
eingebildet hatte, als sie eine Stimme hörte, die die letzte
war, die sie jetzt in dieser abgeschiedenen Nische, die sie für
sich und Nathan ausgesucht hatte, vernehmen wollte.
    "Das
ist auch für mich in Ordnung, Sheila-Schatz. Ich nehme, was er
auch nimmt."
    Carrie
erstarrte, als sie Ryan Evans' Stimme hörte.
    Mit
einem kaum unterdrückten Stöhnen blickte sie auf und sah
ihn
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