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Zaertliche Eroberung im Herrenhaus

Zaertliche Eroberung im Herrenhaus

Titel: Zaertliche Eroberung im Herrenhaus
Autoren: Maggie Cox
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Möchtest du vielleicht mit ihm Ball spielen, Charlie?“
    „Oh ja, bitte!“, sagte der Junge begeistert.
    Als Beth ihm erklärt hatte, wo er den Ball fand, ließ Sophia ihn widerstrebend los.
    „Mir passiert schon nichts, Mummy!“, versicherte Charlie beruhigend, als würde er ihre Unruhe spüren. Dann rannte er hinaus in den Garten, an den langen Tischen vorbei, auf denen noch die Überreste von Beths köstlichem Buffet standen.
    „Dylan!“, rief er. „Kennst du mich noch? Ich heiße Charlie! Komm, wir spielen zusammen!“
    „Ich werde Sie gleich den anderen Gästen vorstellen. Aber erst hole ich Ihnen etwas zu trinken“, lenkte Beth die andere Frau geschickt von der Sorge um ihren Sohn ab.
    Strahlend wandte sie sich an ihren Mann, der hinzugekommen war. „ Darling , wärst du so nett, Sophia ein Glas Champagner zu holen?“
    „Nein!“, lehnte diese so laut und energisch ab, dass alle Anwesenden, Jarrett eingeschlossen, verdutzt zusammenzuckten.

3. KAPITEL
    Nach ihrer impulsiven ablehnenden Antwort wäre Sophia vor Verlegenheit am liebsten im Boden versunken. Dabei gab es gute Gründe dafür, dass sie Alkohol ablehnte: Sie hatte mit einem Alkoholiker zusammengelebt, der zu unberechenbaren Gewaltausbrüchen geneigt hatte.
    „Entschuldigung“, sagte sie errötend. „Ich meinte nur, dass ich nie Alkohol trinke. Kann ich stattdessen vielleicht eine Cola bekommen?“
    „Natürlich, gerne.“
    Sophia merkte, dass der erst so herzliche Paul Harvey nun ein wenig zurückhaltend wirkte. Schon bereute sie ihre Entscheidung, die kleine Feier zu besuchen. Sie hatte lange mit sich gerungen, deshalb war sie auch so spät aufgetaucht.
    Als der Gastgeber ihr ein Getränk holen ging, schenkte Beth ihr ein teilnahmsvolles Lächeln. Sicher fragte auch sie sich, genau wie die anderen Anwesenden, warum der Neuankömmling sich so energisch gegen das angebotene Glas Champagner gewehrt hatte. Inständig hoffte Sophia, ihre Gastgeberin werde nicht nachfragen. Diese perfekt aussehende Frau mit dem ebenso perfekt wirkenden Leben und der anscheinend noch perfekteren Ehe würde ohnehin die Demütigungen und Verletzungen niemals nachempfinden können, die Sophia in der Zeit mit ihrem Mann erlitten hatte.
    Am liebsten wäre sie gegangen, doch dann begegnete sie Jarretts Blick. Er runzelte ganz leicht die Stirn, und seine tiefblauen Augen schienen sie beruhigen zu wollen. Sie ertappte sich dabei, dass sie sich an diese Geste klammerte wie eine Ertrinkende an ein rettendes Floß.
    Jarrett wusste nicht, was für ein Problem Sophia mit Alkohol hatte, aber er war fest entschlossen, es herauszufinden. Er hatte die Hoffnung gehabt, dass sie sich bei der Feier mit anderen Dorfbewohnern anfreunden würde, damit sie und Charlie sich bald nicht mehr isoliert fühlen würden. Doch wie er feststellen musste, irritierten ihre unkonventionelle Art und ihre ablehnende Haltung gegenüber Alkohol die anderen Gäste, die nun sehr zurückhaltend wirkten. Leider erweiterte das Leben auf dem Dorf nicht gerade den Horizont. Jarrett war froh, dass er einiges von der Welt gesehen hatte und wusste, dass Unterschiedlichkeit und Vielfalt die Menschen erst interessant machten.
    Er merkte aber auch, dass es kompliziert werden könnte, Sophia beim Integrieren und Einleben zu helfen. Er hatte sie ermuntert, heute herzukommen. Doch nun war ihm klar, dass etwas, das anderen Leuten Spaß machte, für Sophia möglicherweise quälend sein konnte.
    Jarrett betrachtete ihre geröteten Wangen und die auffallend glänzenden Augen. Offenbar wäre Sophia am liebsten geflüchtet. Er ging zu der schlanken brünetten Frau hinüber, kam ihr aber bewusst nicht zu nahe. „Sophia, wollen wir vielleicht zu Charlie und Dylan in den Garten gehen? Wir können auf dem Weg etwas zu trinken für Sie holen und uns dann auf die Veranda setzen.“
    Sophias tiefe Erleichterung war fast greifbar. In diesem Moment wirkte sie mit ihren Zöpfen und den unglaublich grünen Augen wie der Inbegriff von Schönheit und Unschuld, sodass sich Jarretts Beschützerinstinkt machtvoll zu Wort meldete. Dass er einmal ihr Haus hatte kaufen wollen, war nun völlig vergessen.
    In dem penibel gestalteten Garten mit dem sorgfältig gepflegten Rasen setzte sich Jarrett neben Sophia auf die Holzbank vor dem weiß gestrichenen Gartenhaus. Er sah zu, wie ihr Sohn den Ball für Dylan warf, der begeistert mit dem Schwanz wedelte. Sophia legte die schmalen Hände mit den unlackierten Nägeln um ihr Glas und atmete
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