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Zärtlich verführt

Zärtlich verführt

Titel: Zärtlich verführt
Autoren: MICHELLE CELMER
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Nachbargrundstück.
Das ist nicht zulässig."
    "Nur
einen knappen Meter."
    "Das
spielt keine Rolle. Der Abstand muss vergrößert werden."
    Matt
versuchte, sich nicht zu sehr aufzuregen. Auf keinen Fall würde
er es zulassen, dass ihm dieser heimtückische Schwätzer in
die Quere kam. Sein Restaurant würde fertig werden. Er würde
einen Ausweg finden. Das tat er immer. "Eigenartigerweise hat
niemand diesen Fehler erwähnt, als die Pläne geprüft
worden sind. Erst jetzt, wo das Gebäude schon zur Hälfte
errichtet ist, ist das ein Problem."
    Eric
grinste selbstgefällig. "Ein bedauerliches Versehen."
    Eines,
das du mehr bedauern wirst als ich, dachte Matt. Mit harten Bandagen
kämpfen konnte er auch. Er machte einen Schritt auf Eric zu und
registrierte amüsiert, dass der Mann nervös einen Schritt
zurückwich. "Ich nehme nicht an, dass dieses Versehen etwas
damit zu tun hat, dass ich dir auf der High School den Posten als
Quarterback streitig gemacht habe und auf dem Rücksitz meines
Transporters eine Menge Spaß mit deiner Freundin hatte? Hast du
sie nicht zum Schluss geheiratet?" Es war nur ein Gerücht –
Matt waren auf der High School viele Affären mit Mädchen
angedichtet worden. Aber es erfüllte seinen Zweck. Eric bekam
einen feuerroten Kopf. Mit dem Bierbauch und den vom Nikotin
verfärbten Fingern und Zähnen wirkte der
achtundzwanzigjährige Mann, als wäre er ein typischer
Kandidat für einen Schlaganfall. "Ich werde die Bauarbeiten
nicht stoppen", erklärte Matt.
    "Sie
haben bis nächste Woche Zeit, alles Notwendige zu veranlassen,
um die Bestimmungen einzuhalten. Anderenfalls werde ich die Baustelle
stilllegen." Eric schnappte sich seine Aktentasche und lächelte
Matt hinterhältig an. "Einen schönen Tag noch."
    Obwohl
Matts geplantes Restaurant bei den meisten Menschen in der Stadt
Unterstützung gefunden hatte, gab es auch ein paar Leute, die
ihm nichts als Ärger gemacht hatten. Es waren dieselben
Personen, die ihm schon als Junge wenig Toleranz entgegengebracht
hatten. Weil seine Eltern Alkoholiker gewesen waren, hatten diese
Leute ihn einfach als Problemkind und Störenfried abgestempelt,
ganz egal, wie gut er in der Schule gewesen war oder welche
Auszeichnungen er als Sportler bekommen hatte. Doch er hatte diesen
Leuten schon damals keine Macht über sich eingeräumt und
würde das auch heute nicht tun. Als Matt ein Motorengeräusch
hörte, drehte er sich um und entdeckte, dass Emily losfuhr. Sie
verschwand wieder, bevor er die Möglichkeit gehabt hatte, sie zu
besänftigen. Er beobachtete, wie der Lieferwagen um die Ecke
bog, und war entschlossener denn je, alles wieder gutzumachen. Die
Frage war nur wie. Auf jeden Fall würde er wohl vor ihr auf den
Knien rutschen müssen, so viel war sicher.
     
    "Schau
dich nur an", schimpfte Emily. "Wenn du dich nicht
zusammenreißt, wirst du nie hier herauskommen. Da draußen
wartete irgendwo ein sonniges Plätzchen auf dich." Der
Abutilon hybridum, allgemein als Schönmalve oder Zimmerahorn
bekannt, stand isoliert auf dem Tisch am Ende der Gärtnerei und
sah mit seinen welken Blättern krank aus. Emily inspizierte ein
bräunlich verfärbtes Blatt. "Es sind keine Blattläuse,
und ich sehe auch keinen Pilzbefall." Sie drehte das Blatt herum
und überprüfte es auf Milben. "Deine Schwestern und
Brüder sind gesund. Was ist los?"
    "Hast
du schon einmal eine Antwort von einer Pflanze bekommen?"
    Überrascht
wirbelte Emily herum. Sie ahnte schon, wer gekommen war, bevor sie
sah, dass Matt hinter ihr stand. Bei seinem Anblick fing ihr Herz an
zu flattern. Warum musste er auch nur immer so gut aussehen und
Erinnerungen in ihr wachrufen, die sie lieber vergessen würde?
"In gewisser Art und Weise tun sie das", sagte sie. "Es
ist wissenschaftlich erwiesen, dass Pflanzen positiv reagieren, wenn
man mit ihnen spricht."
    Er
nickte nachdenklich und deutete auf den kranken Zimmerahorn.
"Vielleicht hört der Bursche ja schlecht."
    Emily
unterdrückte ein Lächeln. Matt hatte schon immer Sinn für
Humor gehabt und es geschafft, sie zum Lachen zu bringen. Durch ihn
waren die Tage heller gewesen. Seitdem er weg war, war ihr Leben
düsterer geworden, aber sie hatte sich daran gewöhnt. Da
sie die Menschen auf Abstand hielt, wurde sie nicht mehr so leicht
enttäuscht und verletzt. "Was willst du, Conway? Ich
dachte, wir wären uns darin einig, einander möglichst aus
dem Weg zu gehen."
    "Du
hast den Ordner mit Informationen über die Restaurants, den ich
morgen brauche. Der
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