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Wuensche Dir alles

Wuensche Dir alles

Titel: Wuensche Dir alles
Autoren: GU
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Können wir alle Einflüsse hinnehmen, ohne uns aus unserer Mitte bringen zu lassen? Wenn wir wie das Meer die Größe besitzen, in uns zu ruhen, wird es uns sicher gelingen, ohne Gier oder Abwehr die Reize kommen, bestehen und allmählich vergehen zu lassen.
    »Die großen Flüsse fließen ins Meer, ohne das Meer aufwühlen zu können. Genauso fließt alles Begehrenswerte in den Weisen, ohne ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen.«
    [ Bhagavadgita 2.70 ]
Glück kommt von allein,hilf ihm nicht nach!
    Glück zu erlangen, ist unser allergrößter Wunsch, der hinter sämtlichen anderen Wünschen steht und uns antreibt. Wunscherfüllung muss erarbeitet werden, Glück aber nicht. Doch schon das Gefühl, Wünsche zu haben, macht glücklich, nicht erst deren Erfüllung, denn wir leben in der Fülle, wenn wir Wünsche haben, und in der Leere, wenn wir keine haben. Wer nicht verkümmern, sondern lebendig sein will, bleibt an seinen Wünschen dran. Der Ausdruck »wunschlos glücklich« ist irreführend, denn wir sind erst dank unserer Wünsche glücklich. Die richtige Formulierung wäre »erwartungslos glücklich«.
    WÜNSCHEN SIE SICH ALLES – ABER ERWARTEN SIE NICHTS. Wenn Sie sich für Ihre Wünsche eingesetzt haben, wird das Glück von allein kommen. Das Leben ist in Bewegung, das Glück auch. Wie ein Engel schwirrt es stets um uns her und sucht nur die Offenheit und Gelassenheit, auf der es landen kann. Wenn wir gelassen innehalten, wird die sehende Instanz in uns wach und das Glück wahrnehmen. Und wenn Sie es am allerwenigstens erwarten, wird es zu Ihnen kommen! Machen Sie in diesem Bewusstsein diese Übung > .
    ÜBUNG
    Innehalten, loslassen und einfach nicht das Geringste tun
Setzen Sie sich auf einen bequemen Stuhl oder auf eine Decke oder ein Sitzkissen direkt am Boden. Lehnen Sie sich entspannt zurück, am Boden mit dem Rücken gegen die Wand. Lassen Sie sich Zeit, bis der Atem ruhig fließt.
Beginnen Sie, sich dort zu entspannen, wo Ihr Körper Kontakt hat. Fangen Sie mit den Füßen an. Lösen Sie jeden unnötigen Druck zwischen Füßen und Boden und zwischen Gesäß und Sitzfläche auf. Lassen Sie in den Fuß- und Kniegelenken und in den Hüften locker. Wo immer die Hände liegen – spüren Sie nach, ob sie entspannt auf dem Körper ruhen. Achten Sie auch darauf, Ihre Bauchdecke nicht anzuspannen, sodass der Atem frei fließen kann. Lassen Sie die Schultern nach hintenunten sinken.
Nun zum Gesicht: Entspannen Sie den Unterkiefer, sodass sich die Lippen voneinander lösen. Lassen Sie die Augäpfel und die Lider tiefer sinken.
Richten Sie jetzt Ihre Aufmerksamkeit auf den Rand der Nasenlöcher, dort wo die Raumluft zu »unserem« Atem wird. Nehmen Sie diesen Bereich lediglich wahr, ohne die Luftbewegung genau zu beobachten oder zu beeinflussen. Lassen Sie jede bewusste Aktivität ruhen, und verweilen Sie in der reinen Wahrnehmung mit der Einstellung: »Ich tue nicht das Geringste.«
    Das Gefühl der Trennung zwischen »Ihrem« Atem und der Luft »draußen« verschwindet. Der Wind ist der Atem, der Atem ist der Wind. Es windet, es atmet: von allein! Sie müssen gar nichts tun!
    Auch im Leben braucht es letztlich nur ganz wenig Zutun von uns. Alles andere wird für uns getan. Darauf können wir uns verlassen! Das gilt nicht nur für die Atemluft, sondern auch für das Glück.
Das Potenzial der unerfüllten Wünsche
    Es ist Konsumdenken, zu meinen, alle Wünsche müssten sichtbar und mittelbar als Teil der eigenen Biografie erfüllt werden. Wünsche zu haben, bereichert einfach das Leben! Durch sie nehmen wir es als facettenreicher und interessanter wahr. Wenn manche Wünsche nicht erfüllt werden, weil sie zu fern der Realität sind, können wir sie trotzdem als eine persönliche Zielorientierung betrachten, ohne deren Erfüllung einzufordern. Sie werden dann zu unserem Seelenreichtum gehören und dem Leben neuen Sinn geben können, wenn es sich völlig verändern sollte oder wir eine neue Ausrichtung suchen.

Bücher und Adressen, die weiterhelfen
    Bücher
    Desikachar, T. K. V.: Yoga – Gesundheit von Körper und Geist. Leben und Lehren Krishnamacharyas. Theseus Verlag
    Desikachar, T. K. V.: Yoga – Tradition und Erfahrung. Die Praxis des Yoga nach dem Yoga Sutra des Patañjali. Verlag Via Nova
    Fromm, Erich: Die Kunst des Liebens. Ullstein Verlag
    Hesse, Hermann: Siddhartha. Eine indische Dichtung. Suhrkamp Verlag
    Nhât Hanh, Thích: Unsere Verabredung mit dem Leben. Über das Leben im Hier und Jetzt. Knaur
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