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Wuensche Dir alles

Wuensche Dir alles

Titel: Wuensche Dir alles
Autoren: GU
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verursachen, unsere Selbstständigkeit ausbremsen und uns von wesentlichen Vorhaben im Leben ablenken. Dennoch ist es schade, dass das Familiengefühl so nachgelassen hat – eine traurige Nebenwirkung der europäischen Entwicklung, die den Menschen zwar viel persönliche Freiheit gebracht hat, aber zugleich auch manch Wertvolles nimmt.
    Das Thema Familie verletzt, weil es dabei oft nur um Recht, Neid und Besitz geht. Wenn wir die Familie aus dieser Perspektive betrachten, wimmelt es nur so von Ungereimtheiten und Unschönem. Da fragt man sich manchmal, warum Familie überhaupt so eine starke Rolle in unserer Seele spielt. Trotz allem aber bleibt das Thema wichtig für die Entwicklung der Persönlichkeit. Wenn wir unser Selbstvertrauen stärken wollen, ist ein hilfreicher erster Schritt, die Beziehung zu unseren Eltern und Kindern so weit zu klären, dass wir sie als TEIL VON UNS und unserer Existenz sehen und ihre Unvollkommenheit akzeptieren können. Der wichtige zweite Schritt besteht darin, unser Interesse am Thema Familie zu einem INTERESSE AN ALLEN MENSCHEN UND LEBEWESEN auszuweiten. Dabei sollten wir das Warum und Wieso der Familienthemen, die Wut oder Minderwertigkeitsgefühle hinter uns lassen und üben, in größeren Zusammenhängen zu denken und alle Menschen und Lebewesen als unsere Familie zu betrachten. Das kann uns helfen, aus alten Verstrickungen herauszutreten und auch die engsten Verwandten einfach als Mitmenschen zu betrachten. Diese geistige Unabhängigkeit vermag unserem Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen einen großen Schub zu geben und die Verwirklichung unserer innigsten Wünsche voranzutreiben. Wie aber können wir das Interesse für die Themen »Menschen« und »Lebewesen« ausbilden? Schauen wir uns dieses Zitat an:
    » Selbst wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen. «
    [ Martin Luther zugeschrieben | 1483–1546 ]
    Sind wir da nicht ganz nah an der schöpferischen Kraft des Menschen? Spricht aus diesem Eifer nicht ein großartiges Vertrauen ins Leben an sich? Neues Leben zu erschaffen und Kinder aufs Leben vorzubereiten – das ist ja der ursprüngliche Sinn des Familienlebens. Die Nachkommen halten die Familie kreativ und lebendig und schweißen zudem die Menschen innerhalb einer Familie zusammen. Das mag altmodisch klingen, aber es geht hier darum, dass wir das Phänomen »Leben« und »Lebewesen« würdigen. Wenn unser Herz groß ist, müssen es nicht einmal die »eigene« Familie oder der »eigene« Nachwuchs sein, sondern wir können uns für alle Nachkommen interessieren, denen wir im Leben begegnen, und uns über deren Gedeihen und über das Phänomen »Leben« freuen. Genau genommen müssen es nicht mal Menschenkinder sein, denen wir unser Herz öffnen. Tiere, Bäume und Pflanzen gehören ebenso zu den Lebewesen. Deren Entstehen und Gedeihen kann unser Auge und Herz ebenso erfreuen und unserem Dasein mehr Sinn geben. In diesem Kontext sollten wir das Zitat von Martin Luther verstehen. Es ist eine positive und wundervolle Bejahung des Lebens.
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst
    Viele Jahre lang kamen zwei Freundinnen mittleren Alters in meinen Yogaunterricht. Beide lebten allein, getrennt von ihren Partnern. Das Leben der einen Frau änderte sich komplett, als ihr Sohn ein Kind bekam und sie sich als Großmutter engagierte. Richtig entzückt war sie von dem Enkelkind. Ihr Leben bekam eine neue Bedeutung, und sie wurde viel selbstbewusster.
    Die andere Frau tat indes etwas Unerwartetes. Die Verwandlung ihrer Freundin bewegte sie, und während ich noch hoffte, dass sie nicht neidisch auf die Freundin würde, belehrte sie mich eines Besseren. Sie ließ sich von der Begeisterung ihrer Freundin anstecken. »Das Wachstum von Lebewesen zu beobachten, ist eine direkte Übung, um Liebe zu entwickeln«, hatte sie im Yoga gelernt. Sie begann, sich für Bonsais zu interessieren, besuchte Seminare und holte sich die ersten Zwergbäume in ihre kleine Stadtwohnung. Bald hatte sie verschiedenste Bäumchen auf ihrer Terrasse stehen, einschließlich Zitronen-, Oliven- und Apfelbäumen. Sie pflegte das Hobby mit großem Enthusiasmus und wurde bald zur Expertin. Heute arbeitet sie ehrenamtlich in einem Bonsaizentrum und berät dort die Kunden. So gab die Entfaltung ihrer Kreativität ihrem Leben einen neuen Sinn.
Das Herz weist uns den Weg ins Glück
    Jeder von uns ist ein Individuum und muss einen persönlichen Weg zum Glück
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