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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde
Autoren: Christie Golden
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uns.«
    »Dann... sind wir am Ende«, sagte Orgrim leise. Er schaute auf seinen Hammer, dessen Schaft an seinem Bein lehnte, und fragte sich, ob sich die Prophezeiung bezüglich des Schicksalshammers noch immer erfüllen konnte, wenn er der Letzte in seiner Familie war. Hatte diese Waffe bereits Erlösung gebracht und dann Verdammung, indem er sie benutzt hatte, um die Draenei auszulöschen? Doch wie konnte er ihn einsetzen, um Gerechtigkeit zu bringen?
    Wenn alles starb, wie sollte sich dann alles verändern können?
     
     
    Der Wille zu Überleben war stark, dachte Gul'dan, als er sich für die Nacht bereitmachte. Er war dazu übergegangen, im Schwarzen Tempel zu übernachten, in einem Raum, den er speziell für sich eingerichtet hatte. Darin hatte er auf rituelle Art all die Schmuckstücke und Werkzeuge angeordnet, die er brauchte, um die Dämonen, die er rief, sicher zu kontrollieren: Splitter von Draenei-Seelen, bestimmte Steine für die größeren Kreaturen, Tränke, die ihm halfen, seine Energie zu regenerieren, wenn er sich verausgabte... Es gab Schädel, Knochen und andere Symbole der Dominanz. In Schalen verbrannten bestimmte Kräuter, deren scharfes oder süßes Aroma Visionen verursachte.
    Solch einer Schale wandte er sich gerade zu. Er hatte in einem Kessel ein kleines Feuer entzündet und das Holz bis zur Glut herunterbrennen lassen. Leise singend warf Gul'dan getrocknete Blätter in die Glut und unterdrückte den Husten, als Rauch die Luft erfüllte. Er ging zu seinem Bett, ihm gefiel der Gedanke, dass dies auch das Bett des verfluchten Velen gewesen war, wenn er sich im Tempel aufgehalten hatte und schlief schnell ein.
    Gul'dan träumte, wie er seit Kil'jaedens Verschwinden nicht mehr geträumt hatte. Er befand sich im Traum an einem merkwürdigen dunklen Ort, doch er wusste, dass die Vision echt war.
    Er sah ein leicht orc-ähnliches Wesen, das in eine lange Robe gekleidet war, deren Kapuze sein Gesicht bedeckte. Es war schlank, schlanker noch als eine Orc-Frau, aber irgendwie wusste er sofort, dass das Wesen männlich war. Obwohl er Gul'dan zart gebaut erschien, spürte er die Macht, die von dem Fremden ausging. Ein Schauder durchrieselte ihn. Als der Fremde in seinem Geist sprach, klang seine Stimme nicht nur männlich, sondern auch angenehm und zwingend.
    »Du fühlst dich ziellos und allein«, sagte der Fremde.
    Gul'dan nickte, zugleich vorsichtig und drängend.
    »Kil'jaeden versprach dir Macht, Stärke, Göttlichkeit. Dinge, die deine Welt niemals gesehen hat«, fuhr die sanfte Stimme fort. Der Mund blieb im Schatten der Kapuze verborgen.
    Die Worte schmeichelten Gul'dan, lullten ihn ein und riefen zugleich Furcht in ihm hervor. Aber er fühlte sich eher verärgert als ängstlich.
    »Er hat mich verlassen«, entgegnete er. »Er brachte uns dazu, unsere Welt zu zerstören, und dann verließ er uns, damit wir mit ihr sterben. Wenn du von ihm kommst, dann...«
    »Nein, nein«, beruhigte ihn der Fremde mit der merkwürdig zwingenden Stimme. »Ich komme von einem Größeren.« Seine Augen glitzerten tief in den Schatten der Kapuze. »Ich komme von seinem Meister.«
    Gul'dans Haut prickelte. »Seinem... Meister?«
    Der Strom der Bilder, der in seinen Geist eindrang, überwältigte ihn fast. Bilder von Kil'jaeden und Velen und Archimonde, wie sie vor langer Zeit gewesen waren. Er sah die Verwandlung der ehemaligen Eredar in Monster und Halbgötter. Und er spürte eine große Präsenz dahinter, die er jedoch nicht zu sehen bekam.
    »Sargeras!«
    Er konnte immer noch nicht das Gesicht des Fremden sehen, aber Gul'dan wusste, dass er lächelte.
    »Ja. Der eine, der über alles herrscht. Der eine, dem wir dienen. Du wirst es bald verstehen, Gul'dan, dass Zerstörung und Vergessen schön und rein sind. Dahin müssen sich alle Dinge entwickeln. Du kannst ihm widerstehen und wirst dann vernichtet. Oder du hilfst ihm und wirst belohnt.«
    Vorsichtig und immer noch verwirrt von der vermummten Gestalt mit seiner honigsüßen Stimme fragte Gul'dan: »Was wird von mir verlangt?«
    »Dein Volk stirbt«, sagte die Gestalt geradeheraus. »Es gibt nichts mehr auf dieser Welt, dass sie zerstören können. Es gibt nichts mehr auf dieser Welt, dass ihnen das Überleben ermöglichen könnte. Sie müssen woandershin gehen. Dorthin, wo es ausreichend Nahrung gibt und Gegner, die zu töten es sich lohnt. Die Orcs hungern genauso danach wie nach Nahrung. Gib ihnen das Blut, nach dem sie dürsten.«
    Gul'dan verkniff die
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