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Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe

Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe

Titel: Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe
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Gänsen Latein und Stickerei zu lernen.«
    Megans Worte trafen Christy wie ein Schlag ins Gesicht. Offensichtlich wusste ihre Schwester überhaupt nicht, was sie da sagte, worauf sie verzichten würde. Megan konnte sich einfach nicht vorstellen, was es bedeutete, dem Land und den Naturgewalten das tägliche Brot abzuringen und Tag und Nacht für Ehemann und Kinder zu sorgen.
    »Entschuldige mich«, erklärte Christy und ging an Megan vorbei, um den langen Weg in die Stadt anzutreten. Megan wusste schlichtweg die Lage nicht einzuschätzen, das war alles. Mit sechzehn war sie noch mehr Kind als junge Frau. Mit der Zeit jedoch würde sie es der älteren Schwester danken, dass diese sich so sehr um das Wohl der Familie gesorgt hatte.
     
    Als Christy eine Stunde später Jake Vigils Büro betrat, musterte dieser sie, ohne zu lächeln. Ihre Schuhe drückten und ihr Stolz war aus vielen verschiedenen Gründen verletzt, daher war sie nicht in der Stimmung, sich viel gefallen zu lassen.
    »Werden Sie mir einen Sitzplatz anbieten, oder muss ich die ganze Zeit stehen?«, erkundigte sie sich.
    »Setzen Sie sich«, antwortete Jake, noch immer ernst. Er trug Arbeitskleidung, ein blaues Baumwollhemd und Hosen aus Denim. Jake war ein gut aüssehender Mann, und Christy fragte sich, warum sie keinerlei Begehren für ihn empfand.
    Sie hatte die Hände im Schoß gefaltet und saß stocksteif da. Selbst nach dem langen Fußmarsch sah sie noch immer hübsch aus, wie sie wusste, doch das war kein Trost angesichts Jakes finsterer Miene. Sie hatte sich unterwegs eine kleine Rede zurechtgelegt, nicht zuletzt um sich von dem Gedanken an die Indianer abzulenken, konnte sich nun aber an kein Wort mehr erinnern. Zu schade, ihre Rechtfertigung wäre sicher sehr überzeugend gewesen.
    »Nun?«, meinte Jake. Erzog den Stuhl hinter seinem Schreibtisch hervor und setzte sich. »Ich habe ein Geschäft zu führen, Miss McQuarry. Wenn Sie die Güte hätten, zur Sache zu kommen ...«
    »Nichts ist geschehen«, erwiderte Christy und errötete sogleich.
    »Sie verbrachten mehrere Tage allein mit einem anderen Mann in den Bergen, das ist geschehen.«
    »Uns blieb nichts anderes übrig«, gab Christy ein wenig ungehalten zurück. Sie hatte nicht erwartet, dass Jake so uneinsichtig sein würde oder dass Megan sich in einer Weise verhielt, die nur als undankbar bezeichnet werden konnte. »Das Baby hatte Scharlach und brauchte einen Arzt. Ich wollte der Kleinen helfen, doch Zachary - Marshal Shaw - erlaubte mir nicht, allein zu reiten.«
    Mit blitzenden Augen beugte Jake sich vor. In seinem Zorn wirkte er noch attraktiver als sonst, doch noch immer verspürte Christy nicht den geringsten Funken Leidenschaft. »Ich hätte Sie begleitet«, sagte er.
    »Ich weiß«, gestand Christy und wurde unsicher. »Aber alles ging so schnell, und Mr. Shaw war da und hatte auch noch ein Pferd für mich dabei...«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen«, entgegnete Jake grimmig, doch sie spürte, dass er allmählich nachgab. Er begehrte sie mit der gleichen Leidenschaft, mit der sie sich nach Zachary verzehrte. Christy hoffte, dass Jakes Leidenschaft für sie beide reichen würde - in den vielen Ehejahren, die vor ihnen lagen.
    »Wir sind uns einig, Sie und ich«, erinnerte Christy ihn, »und ich würde niemals etwas tun, das Ihre oder meine Ehre infrage stellen würde.«
    Jake seufzte und legte den Kopf in den Nacken, als wollte er sich strecken. Als er Christy wieder anblickte, lächelte er freundlich. »Ich glaube Ihnen«, gab er zurück und öffnete eine Schublade in seinem Schreibtisch.
    Es gelang Christy, sein Lächeln zu erwidern, wenn auch ein wenig angestrengt. »Danke«, antwortete sie knapp.
    Er legte einen Brillantring auf den Tisch, dessen zahlreiche Steine in dem schwachen Licht, das vom Fenster hereinfiel, funkelten und blitzten. »Ich besitze diesen R ing schon eine ganze Weile für den Fall, dass ich eines Tages die R ichtige zum Heiraten finde.«
    In diesem Augenblick klang und gebärdete sich Jake wie ein kleiner Junge, der seine Schätze herzeigt. Christy fühlte sich schuldig. »Er ... ist wunderschön«, murmelte sie.
    Mit dem Bing in der Hand ging Jake um den Tisch herum und nahm Christys Hand. Sie lächelte zwar, als er ihn ihr an den Finger steckte, doch das Metall schien auf ihrer Haut zu glühen wie ein Brandzeichen. Sie fühlte sich wie eine Hure, die den Lohn für geleistete Dienste in Empfang nimmt.
    »Nun ist es offiziell«, erklärte Jake und
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