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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7-
Autoren: Lori Handeland
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dass er nicht aufgeben würde, irgendetwas zu versuchen.
    „In jeder Generation trägt ein weiblicher Nachkomme der Hexe, die uns verfluchte, dieses Mal.“
    Ich konnte mich nicht entsinnen, dass es in meinem Stammbaum irgendwelche Hexen gab, aber das musste nichts heißen.
    „Rhiannon hatte viele Kinder von verschiedenen Männern. Ihre Nachkommen verteilten sich über den gesamten Erdball. Wir spürten sie auf, so gut wir konnten, aber die Daten aus jener Zeit sind nicht sehr zuverlässig. Schon seit Jahrhunderten suchen wir nach einer Frau, die dieses Mal trägt.“
    Ich schaute zu Malachi, der Sabina nicht aus den Augen ließ. „Er verführt schon seit Jahrhunderten Frauen, um einen Blick auf ihre Brüste zu erhaschen?“
    Sabina zuckte mit den Schultern, was ich als ein Ja verstand.
    Ich weiß nicht, warum mir die Vision, wie Malachi sich durch die Jahrhunderte vögelte, so sehr zusetzte. Es war ja nicht gerade so, als wollten wir heiraten und gemeinsam glücklich bis ans Ende unserer Tage leben.
    „Ihr habt vor mir nie eine andere aufgespürt, die dieses Mal trug?“
    „Schlechtes Timing scheint ein Begleitumstand des Fluchs zu sein.“
    „Sabina“, sagte Malachi. „Warum tust du das? Du warst ein liebes Kind. Jetzt bist du … böse.“ Er artikulierte das letzte Wort, als hätte er gerade eine Offenbarung.
    „Du hast lange gebraucht, um das zu begreifen, ruvanush .“ Sabina warf die Rune mit der Swastika in die Luft.
    „Ich verstehe nicht“, flüsterte ich. „Du bist doch eine Schlange.“
    „Solange ich das hier habe, kann ich auch zu einem Wolf werden.“ Sie fing die Rune auf und rollte sie zwischen den Fingern. „Ich wurde wiedergeboren.“
    „Wie hast du das angestellt?“
    „Wenn ich im Schein des Mondes die Rune in der Hand halte und eine Beschwörungsformel spreche, verwandle ich mich in einen Wolf.“
    „Das ist alles?“
    Sie zuckte die Achseln. „Ich füttere die Swastika mit dem Blut der Reinen.“
    „Du fütterst sie.“ Ich zog eine Grimasse.
    „Ich tauche ihren Rand hinein.“
    „Es ist also keine rote Farbe.“
    Sie hob verächtlich eine Braue. Diese Rune war schon immer unheimlich gewesen.
    „Wie lange verwandelst du dich schon nachts in einen Werwolf?“
    „Seit einer Woche.“ Sie streckte sich mit einer Geschmeidigkeit, die noch immer mehr an eine Schlange als an einen Wolf erinnerte. „Gott, ich liebe es!“
    „Warum jetzt? Warum hier?“
    „Der Baum.“
    Diese Verbindung hatten Grace und ich auch schon hergestellt.
    „Um eine Rune von solcher Kraft zu erschaffen, brauchte ich einen Baum, der so alt ist wie diese Berge, einen der bei Mondschein den Feuertest bestanden hatte.“
    Ich dachte an die lange schwarze Schmauchspur des Blitzeinschlags an seinem Stamm.
    „Ich war nicht sicher, ob es funktionieren würde, aber diesem Ort wohnt Macht inne – der Sturm, die Erde, der Himmel. Magie. Jetzt wird sich alles zum Guten wenden.“
    Für sie vielleicht. Meine eigenen Zukunftsaussichten waren eher dürftig.
    „Als ich erst mal ein Wolf war, wollte ich mehr von meiner Art erschaffen. Es ödete mich so sehr an, allein zu sein.“
    „Du warst nicht allein“, widersprach Malachi. „Du warst von Menschen umgeben, die dich liebten.“
    „Keiner war wie ich . Ich war eine Schlange unter Säugetieren. Kannst du dir vorstellen, dass ich nicht ein einziges Mal Sex hatte, bis ich mich in einen Wolf verwandelte?“
    Zu viel Information. Ich wollte mir die Hände auf die Ohren schlagen.
    „Nicht mit Josh.“
    „Nein. Er war ein zu großes Schwein, um ihm das Geschenk ewigen Lebens zu machen. Ich ging allein die Straße entlang; er stoppte seinen Wagen, nahm mich mit. Ich behauptete, am Ende einer abgelegenen Sackgasse zu wohnen … ich hätte ihn zu meinem Gefährten gemacht, aber er überwältigte mich, bevor ich mich verwandeln konnte, und versuchte … “ Ihre Miene verdüsterte sich.
    „Ich weiß“, sagte ich mit einem Anflug von Mitgefühl.
    „Ich verwandelte mich in einen Wolf und tötete ihn; dann trank ich sein Blut, um sicherzustellen, dass er nie von den Toten auferstehen würde.“
    Mein Mitgefühl verflüchtigte sich schlagartig. Das hatte Josh nicht verdient, auch wenn ich ihm manchmal viel Schlimmeres gewünscht hatte.
    Sabina wandte sich an Malachi. „Sobald du meinen Fluch beendet hast, indem du tust, was du tun musst, kann ich ein Wolf sein, wann immer ich will.“
    „Warum solltest du ein Wolf sein wollen?“, bohrte ich nach.
    „Weil ich es
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