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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber
Autoren: Eileen Wilks
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Shannon hatte eine Erste-Hilfe-Ausbildung; sie hatte ihn in der Webster Street als Unterstützung zurückgelassen. Mullins hatte versprochen, sobald sie weg seien, den Rettungswagen zu rufen.
    Mike war jetzt der Fahrer des Imbisswagens. Ein Lupus hätte sich durch den Austausch nicht täuschen lassen; der ganze Vordersitz roch nach Blut. Doch er hatte seine Jacke über die Sitzlehne geworfen, um das meiste zu verdecken, und Menschen sahen nun einmal besser als sie riechen konnten. Bisher hatte niemand etwas Ungewöhnliches bemerkt – auch nicht der Cop, der sie angehalten hatte, als sie in die abgesperrte Straße einbiegen wollten.
    Auch Chris saß vorne. Lily und Scott saßen auf dem nackten Metall im Wageninneren, mit gezogenen Waffen und gespitzten Ohren.
    Auch Al Drummond befand sich hier. Weiß und nebelhaft wie er war, erinnerte er nur noch wenig an sein altes Selbst … abgesehen von dem schimmernden goldenen Ring an seiner linken Hand.
    Er lächelte dünn. Auch er hatte die Waffe gezogen, als hätte er vor, mit ihnen aus dem Wagen zu stürmen, doch da diese Waffe genauso wenig Substanz hatte wie der Rest von ihm, würde er wohl keine große Hilfe sein.
    Bisher hatte er nichts zu ihr gesagt. Doch es war offensichtlich, dass er wusste, dass sie ihn sehen konnte und die anderen nicht. Und dass er vorhatte, sich an sie zu halten.
    Warum und wie war es möglich, dass sein Geist ihr schon Tage, bevor er gestorben war, erschienen war? War das eine der »Unregelmäßigkeiten«, von denen die Rhej der Etorri gesprochen hatte – irgendeine Art von astralem Zeitsprung?
    Wusste Drummond überhaupt, dass er tot war?
    Jemand, der es wissen sollte, hatte Lily gesagt, dass Geister keine Seelen waren, sondern Schatten, die Seelen warfen. Damals hatte sie nicht verstanden, was das bedeuten sollte. Auch jetzt verstand sie es nicht. Und sie wünschte sich inständig, dass dieser hier in das Licht einging, oder wie immer das hieß, und damit aufhörte, ihr zu folgen.
    »Was soll das heißen, Lieferanten kommen da nicht rein?«, empörte sich Mike. »Man hat mir gesagt, ich soll bis zur Bühne vorfahren. Das da ist sie.«
    Eine gedämpfte Stimme erklärte Mike, dass er mit dem Wagen zur Fourteenth Street fahren solle. »– ans Ende der Versammlung, beim Washington Monument. Haben Sie davon schon gehört? Das lange, spitze Ding, das da in die Luft ragt?«
    »Scheiße. Dann muss ich Big Thumbs anrufen.«
    »Fahren Sie das Ding hier weg, und zwar schnell!«
    »Ich tue das, was Big Thumbs mir sagt, Arschloch, nicht Sie.«
    Lily nickte Scott zu und zu den Türen am Ende des Wagens hinüber. Er ging in Position.
    Genauso wie Drummond.
    Rule beendete schnell seine Unterhaltung mit Harry – und gleich darauf vibrierte sein Handy wieder. Er ging dran.
    Es war Mark vom Dach des Smithsonian. »Silberner Imbisswagen nähert sich von hinten der Tribüne.«
    Er hatte gewusst, dass sie da war. Er hatte sie gespürt. »Gut.«
    »In der ganz hinten stehenden Menge ist Unruhe aufgekommen, in der Nähe des Washington Monument – die Leute bewegen sich von einer Stelle weg. Ohne zu rennen, aber aus irgendeinem Grund meiden sie die Stelle.«
    »Behalte das im Auge. Hast du Deborah gesehen?«
    »Sie und ihre Leibwächter sind auf der anderen Seite des Denkmals. Sie scheint sich auszuruhen.«
    Möglicherweise machte der Elementargeist die Leute unruhig … aber Matt würde anrufen, wenn das der Fall wäre. Vorausgesetzt, Deborah würde es erkennen, natürlich. »Okay. Informiere José. Ende.« Rule legte auf. »Der Imbisswagen ist da. Sie sind hinter der Bühne.«
    Parrott hatte seine Rede kurz gehalten und kündigte nun jemanden an. »Bitte heißen Sie sie alle herzlich willkommen, denn sie hat das Licht gesehen und ist hier, um uns die Wahrheit über das zu sagen, was passiert ist, als Ruben Brooks vor der Justiz geflohen ist. Meine Damen und Herren, Lily Yu!«
    Und Lily kam die Stufen hoch. Nur, dass es nicht Lily war.
    Das Wesen sah genauso aus wie sie. Es bewegte sich wie sie. Es trug eine schwarze Hose und eine rote Jacke, genau wie die, die in Lilys Schrank hing … ihr Gesicht, ihre Figur, alle Dinge, die ihr im Gefängnis gestohlen worden waren. Das Band der Gefährten sagte Rule, wo Lily war – hinter der Bühne, nicht darauf. Und sie bewegte sich. Was bedeutete, dass sie auf dem Weg war. Nun sah er, wie Parrott sich umdrehte, um hinter die Bühne zu blicken.
    Entschlossen sagte Rule: »Das ist nicht Lily. Das ist eine Doppelgängerin.
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