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Wolf: Es war einmal ... (German Edition)

Wolf: Es war einmal ... (German Edition)

Titel: Wolf: Es war einmal ... (German Edition)
Autoren: Bonnyb.
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hab ich auch so einen großen Mund, damit ich dich besser küssen kann!" Mit diesen Worten zog er den Burschen mit einem Ruck an sich heran.
Atemlos und willenlos hing der Kleinere in seinen Armen und bog hingebungsvoll den Kopf zurück. Er bot dem Wolf untergeben das Rot und die Süße seiner Lippen und das pochende Leben an seinem Hals.
Ein Stöhnen entwich dem Wolf und er barg kurz den Kopf in der Halsbeuge des zarten Geschöpfes. Er schnupperte an dem Jüngeren und wanderte mit den Lippen an dessen Hals empor, fühlte die Hitze, witterte die Erregung, genoss die Weichheit der jungen Haut.
Unregelmäßig hob und senkte sich die Brust des Jünglings und der Wolf leckte mit der Zunge über den Mundwinkel. Er drang zwischen die Lippen, tauchte in die feuchte Nässe, kostete von dem Objekt seiner Begierde.
Lyras ergab sich völlig, genoss es, ausgeliefert zu sein. Ließ die forschende Zunge eindringen und stöhnte in den Mund des Wolfes. Versunken in den Kuss, hallte der plötzliche Schuss wie ein Donner in den Ohren der beiden. Stimmen waren zu hören, Geschrei und Rufe.

"Da ist der Wolf! Tötet ihn!", hörte der Junge und löste sich aus den Armen des Raubtieres.
Gehetzt drehte sich der Wolf um. Seine Augen glühten.
"Du hast es geschworen. Wirst du es halten und mir gehören?" Schon war er halb im Dickicht verschwunden.
"Auf ewig dein!", antwortete Lyras dem flehenden Blick.
Er stand da, Kälte hatte ihn gepackt, sobald der Wolf im Dickicht verschwunden war. Er sah ihm hinterher. Berührte mit den Fingern die Lippen, fühlte noch immer den Kuss und schmeckte den animalischen Geschmack.
"Auf ewig dein!", flüsterte er und drehte sich in Richtung des Gebrülls.
Fackeln waren zu sehen. Menschen, allen voran der Jäger mit dem Gewehr. Heu- und Mistgabeln wurden geschwungen.
"Wohin ist er verschwunden? Bist du unverletzt?"
Der Jäger schien aufgebracht. Der junge Mann nickte nur und wies mit dem Finger in die entgegengesetzte Richtung. Er führte die johlende Meute auf eine falsche Fährte und hoffte, dass die List gelang.
Noch lange stand er da und wartete, wartete darauf, dass der Wolf zurückkam. Aber der kam nicht. Schließlich begab er sich zum Haus der Großmutter und versuchte, die Verwirrung, so gut es ging, vor ihr zu verbergen.
Sie freute sich wie erwartet und hatte schnell einen heißen Tee für den Enkel gezaubert. Dieser verharrte am Fenster und starrte Löcher in die Dunkelheit. Hoffte auf rot glühende Augen, hoffte auf ein Zeichen, verzehrte sich nach dem Wolf.

Es vergingen zwei Stunden, bis der wütende Mob zurückkehrte. Der Jäger klopfte an die Tür der Großmutter und Lyras sprang hastig auf, um sie zu öffnen. Mit großen ängstlichen Augen sah er den Wildhüter fragend an. Der deutete die Angst völlig verkehrt.
"Bursche, hab keine Angst. Solange ich Förster in diesem Wald bin, wird dir kein Leid geschehen. Schau her!"
Bei diesen Worten hielt er ein blutiges, graues Fell in die Höhe und präsentierte es dem entsetzten Lyras. Nur mit Mühe konnte der einer Ohnmacht entgehen. "Komm, ich eskortiere dich persönlich nach Hause. Es ist zu dunkel, um allein zu gehen."
Schwach und wackelig, den Tränen nahe, verabschiedete sich der junge Mann von der Großmutter und folgte dem Waidmann. Immer wieder starrte er auf das Fell vor seiner Nase und konnte nur mit Mühe verhindern, in Tränen auszubrechen.
So verwirrt bemerkte er nicht, dass im Unterholz die ganze Zeit rote Augen an seinem Antlitz hingen und eine feine Nase seine Witterung nie verlor. Erst als sie das Haus der Mutter fast erreicht hatten, schien der traurige Jüngling die Anwesenheit des Wolfes zu bemerken.
Der Jäger war nicht mehr aufmerksam und erfreute sich an dem Fell. Erst als der Wolf aus dem Unterholz sprang und seine Zähne in die Kehle des unaufmerksamen Waidmannes bohrte, hatte dieser drei Sekunden um das Unheil zu begreifen, dann hauchte er röchelnd sein Leben auf dem weichen Moos aus.
Lyras stand wie erstarrt da, hatte alles beobachtet und wartete nun, ob auch er sein Leben hier verlieren würde. Als der Wolf von der Beute abließ und sich erhob, zitterte er und war sich sicher, dass seine Angst zu riechen war.
Der Wolf drehte sich um und seine Augen glimmten nur noch. Jetzt sah er wieder aus wie ein großer Mann. Das Blut um den Mund wischte er mit dem Ärmel seiner Jacke ab. Fragend sah er den Jungen an.
"Für immer dein ...", flüsterte der und warf sich in die Arme des Mannes, Wolfes, was auch immer dieser war.
"Ja, für
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