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Wölfe der Leidenschaft (German Edition)

Wölfe der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Darleen Alexander
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nächsten Morgen war Cassandra völlig am Ende. Sie konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil sie höllische Kopfschmerzen hatte und ihr Magen Achterbahn fuhr. Als sie gegen sieben in die Küche kam, wo Charly mit eine Tasse Kaffee und einer Zeitung saß, fragte sie verzweifelt: "Hast du eine Aspirin für mich? Oder einen Vorschlaghammer? Irgendwas?" Charly sah mit gerunzelter Stirn von seiner Zeitung auf und erschrak.
"Cassy. Du siehst ja furchtbar aus." Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und legte den Kopf in ihre Hände.
"Ich sehe nicht nur so aus, ich fühle mich auch so." Er stand auf, machte ihr einen Tee und holte ihr eine Kopfschmerztablette. Davon hatte er einen recht großen Vorrat.
"Du solltest vielleicht zu einem Arzt gehen. Dr. Beinheim hat glaube ich Notfalldienst. Soll ich ihn anrufen?" Cassandra nickte schwach und überließ sich seiner fürsorglichen Pflege.
In seinem Arztstudium hatte er sich größtenteils auf plastische Chirurgie eingeschossen und die allgemeine Medizin mehr oder weniger nebenbei gelernt. Damals kannte sie ihn noch nicht, aber auf Fotos und auf Videos sah er noch genau so jung und frisch aus wie jetzt. Das war wahrscheinlich der Grund, warum jede Frau ihm schöne Augen machte.
    Na gut. Wer würde einem blonden, blauäugigen Engel nicht sofort verfallen?
Ein dunkelhaariger, muskulöser Mann schlich sich in ihre Gedanken. Sie hatte schon die ganze letzte Nacht an ihn denken müssen.
Galle stieg in ihrem Hals hoch und sie beugte sich im letzten Moment über die Spüle. Weiter hätte sie es beim besten Willen nicht mehr geschafft. Charly hielt ihre Haare nach hinten und drückte ihr ein feuchtes Wischtuch abwechselnd an die Stirn und in den Nacken. Sie würde sterben. Das wusste sie jetzt schon. Außerdem musste sie ganz dringend diese Spüle und am besten alles, was sie heute schon berührt hatte, desinfizieren oder verbrennen. Sie ekelte sich vor sich selbst.
Als Dr. Beinheim, der gleich nach Charlys Anruf gekommen war, das Haus wieder verlassen hatte, lag sie mit einer schweren Magen-Darm-Grippe im Bett.
    Und das nach so einer tollen Nacht! Ob Mister Groß und Dunkel auch krank ist?
Sie schloss die Augen und ließ das Schmerz- und Antibrechmittel den Rest erledigen.

Die ganze nächste Woche fühlte sie sich wie in Watte gepackt. Sie war selten krank, eigentlich fast nie, aber wenn es sie erwischte, dann richtig.
Am Mittwoch rief sie Annika an und erklärte ihr, dass sie dem Weiberabend wohl fern bleiben musste. Immerhin wollte sie niemanden anstecken. Und wenn der hübsche One-Night-Stand wieder da war, konnte sie sowieso nicht zum Weiberabend gehen. Aber er hatte sie wahrscheinlich schon längst wieder vergessen. Er hielt es ja noch nicht einmal für nötig, ihr seinen Namen zu nennen. Ja gut, sie hätte an das Klingelschild oder den Briefkasten schauen können, aber soweit hatte sie an diesem Abend nicht mehr denken können. Sie war schon verwundert, dass sie es bis nach Hause geschafft hatte.
Außerdem fühlte sie sich immer noch zittrig und wollte ihr inzwischen heiß geliebtes Klo nicht allein lassen. Es war ihr in den letzten Tagen wirklich sehr ans Herz gewachsen. Sie hatte Charly eine lange Liste gegeben, auf der ausnahmslos Reinigungs- und Desinfektionsmittel standen. Normalerweise erwähnte er immer und immer wieder, dass ihr zwanghafter Reinlichkeitstick nicht gut für ihre Abwehrkräfte sei, unterließ es aber dieses eine Mal.
Sie beendete das Gespräch mit Annika und kuschelte sich mit einer Decke aufs Sofa. Charly hatte extra für eine Woche eine Tagesmutter kommen lassen, damit sich Charlott nicht anstecken konnte. Also hatte Cassandra auch dahingehend keine Ablenkung.
Deswegen sah sie, wie schon den Rest der Woche fern, mailte mit ihren Kollegen auf Arbeit und erledigte ein paar Arbeiten von Zuhause aus. Sie liebte ihre Arbeit. Seit ihrem Collageabschluss war sie in dieser Firma. Erst hatte sie eine Ausbildung zur Buchhalterin gemacht und sich dann mit diversen Weiterbildungen die Zeit vertrieben. Und mit ihrer Leidenschaft für Sport. Aber heute schwirrte ihr der Kopf und sie sah sich einen seichten Film an, bei dem sie wohl wieder einnicken würde. Sie liebte diese Schmerzmittel.

Ungehalten stiefelte Josh im Beratungsraum auf und ab.
"Und ihr habt sie nicht erwischt?" Erik schüttelte mit grimmiger Miene den Kopf. Er war ein großer, blonder Mann, der an einen nordischen Gott erinnerte. Außerdem war er Joshs jüngster Bruder. Er war erst vor zehn Jahren
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