Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2
Autoren: treasure
Vom Netzwerk:
bestimmt nicht lockerlassen, da hast du verflucht recht – wir sollten unbedingt einen Aktionsplan für diese Geschichte aufstellen. Einen Manager für den Feldanbau
und die Bewässerung – das ist perfekt. Natürlich muss ich dann das Budget neu arrangieren.«
    »Du und dein bescheuertes Budget, Carter! Pass nur auf, dass ich nicht dich neu arrangiere. Ich dachte, wir hätten diese Bewässerungsanlage mit dem scheißteuren Computer, der sie steuern soll, nur angeschafft, weil sie sich praktisch selbst managt.«
    »Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass sie keine Ahnung vom Feldanbau hat«, meinte Nick fröhlich zu Sally.
    Rebecca steckte ihren Kopf ein paar Sekunden lang in den Kühlschrank, während Nick und Sally ihre Komödie fortsetzten. Schließlich richtete sie sich mit einem Bündel Stangensellerie in der Hand auf.
    »Haltet jetzt endlich den Mund! Sonst …«
    »Wow! Ganz ruhig, Bec!« Nick trat einen Schritt zurück und hob die Hände. »Mach dich nicht unglücklich.«
    Rebecca schwenkte den Sellerie in ihre Richtung, und Sally verzog sich mit Nick in eine Küchenecke, wo sie sich ängstlich aneinanderklammerten.
    »Haltet ihr jetzt endlich den Mund?«
    »Nicht nervös werden«, beschwichtigte Nick. »Leg den Sellerie hin … bevor jemand verletzt wird.«
    »Oder Schlimmeres«, ergänzte Sally in gespieltem Entsetzen.
    »Und? Werdet ihr endlich den Mund halten?«
    Sally und Nick nickten tiefernst und blickten dabei wie gebannt auf den Sellerie, mit dem Bec jetzt bedrohlich vor ihren Kehlen herumfuchtelte.
    »Gut. Und jetzt schenkt mir noch einen Rum ein.«
    »Das übernehme ich!« Nick tauchte unter ihrem Arm durch, riss ihr den Sellerie aus der Hand und schleuderte ihn aus dem Fenster.

Kapitel 48
    Charlie schleuderte die Stiefel von den Füßen und trat durch die Fliegengittertür. Dann stand er in Socken, mit wirr abstehendem Haar, das kantige Kinn von Stoppeln überwuchert in der Küche. Sein braun gebranntes Gesicht brachte seine grünen Augen zum Leuchten. Sein Hemd war verknittert, die Jeans mit einer Schmiere aus Motorenöl und rotem Staub überzogen. Glen saß in einem steif gebügelten Arbeitshemd am Küchentisch und las eine Ausgabe des Machinery Deals. Seine Mutter steckte in einem hellblauen Morgenmantel und schob andächtig Rühreibrocken auf zwei Toastecken. Es war ein sonniger Samstagmorgen. Samstag war der Tag, an dem es sich Mrs Lewis gestattete, eine Stunde später aufzustehen und sich erst nach dem Frühstück anzukleiden. Sie schlappte in ihren rosa Frotteepantoffeln über das Linoleum.
    »Möchtest du frühstücken, Schatz?«, fragte sie ohne aufzusehen. »Ich habe deinem Bruder gerade ein paar Eier gemacht.«
    »Nein danke, Mum«, antwortete Charlie. »Ich bin auf dem Weg in die Stadt. Ich wollte nur kurz nachfragen, ob ihr was braucht.«
    Mrs Lewis’ Mund gerann zu einem dünnen Strich. Sie wusste, dass ihr Sohn wieder auf dem Weg ins Pub war und dass er vor morgen nicht zurückkommen würde, um dann nach Rauch und Alkohol stinkend wieder aufzutauchen. Anschließend würde er sich in seiner Hütte einschließen und schlafen oder Sport schauen, statt mit ihnen in die Kirche zu gehen.
    »Nein danke, Schatz, ich glaube, wir haben noch genug
Milch. Außerdem mache ich am Montag ohnehin einen Großeinkauf.«
    »Schön, dann bis später.«
    »Du fährst doch hoffentlich nicht so in die Stadt, oder?« Mrs Lewis hatte Charlie den Rücken zugedreht, weil sie die Pfanne mit Wasser voll laufen ließ. Charlie sah an seinen Sachen herab und fragte sich, woher sie wusste, was er anhatte, obwohl sie nicht einmal zu ihm aufgesehen hatte.
    »Ich bügle dir gleich ein Paar Hosen und ein Hemd.«
    »Nein, Mum. Das passt schon«, antwortete er fast wütend. Sie drehte sich um und sah ihn verletzt an. Glen kippte Sauce auf seine Eier und begann seinen Toast zu kauen.
    »Willst du nicht mitkommen, Glen?«, fragte Charlie, obwohl er die Antwort bereits kannte.
    »Nein danke«, antwortete Glen, nachdem er heruntergeschluckt hatte. »Ich will mein Motorrad fit machen und es dann auf den Weiden hinten probefahren.«
    »Super. Viel Spaß. Bis dann.« Charlie drehte sich um und wäre um ein Haar mit seinem Vater zusammengeprallt, der gerade von der wöchentlich zelebrierten, mit ausgiebiger Zeitungslektüre verbundenen halbstündigen Toilettensitzung vor dem warmen Samstagsfrühstück hereinkam.
    »Bis später, Dad«, sagte Charlie und stürmte aus der Tür. Er griff sich seine Stiefel und hielt auf seinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher