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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen
Autoren: Danielle Stevens
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gebucht, die ihren Gästen abwechslungsreiche Unterhaltung bieten möchten. Daher dachte ich … warum kombinieren wir nicht direkt beides? Eine Spice-Farm auf dem Gelände eines Hotels gibt es meines Wissens auf Sansibar bisher nicht.“ Er schaute Lena fragend an. „Was meinen Sie? Könnte das nicht funktionieren?“
    Nachdenklich blickte Lena eine Moment lang ins Leere. Könnte es funktionieren? War es möglich, dass die Lösung so nahe lag, so einfach war?
    Dann sprang sie auf, lief ins Schlafzimmer. Dort nahm sie ihr Handy vom Nachttisch und lief zurück in den Wohnraum. Sie wählte Stephens Nummer, ohne darauf zu achten, dass Fadhil und Aaliyah sich ratlose Blicke zuwarfen. Als er sich meldete, durchzuckte sie die Sehnsucht wie ein Blitz, doch dafür war jetzt keine Zeit.
    „Stephen, hör zu“, stieß sie aufgeregt hervor. „Ich glaube, Fadhil und Aaliyah haben tatsächlich einen Weg gefunden!“
    „Einen Weg?“, hörte sie ihn am anderen Ende der Leitung irritiert fragen. „Wofür?“
    „Für Rachel“, sagte sie mit einem Lächeln. „Für Rachel.“

EPILOG
    Unzählige Sterne glitzerten am nachtschwarzen Himmel. Die Luft war trotz der späten Stunde noch sehr warm, doch der leichte Wind, der vom Meer her wehte, machte die drückende Hitze erträglich.
    Das Rauschen der Brandung erfüllte die Luft, durchbrochen vom Rufen der Buschbabys, untermalt vom Zirpen der Grillen. Die Geräusche der Nacht, die für Lena nach nunmehr knapp zehn Monaten auf Sansibar so selbstverständlich waren wie früher der Verkehrslärm in Berlin. Schon seltsam, wie das Leben manchmal so spielte.
    Im silbernen Mondschein konnte sie in einiger Entfernung die Baustelle des Hotels sehen. Der Bau war noch nicht weit fortgeschritten, die Arbeiten hatten erst im vergangenen Monat begonnen, doch es ließen sich bereits erste Grundzüge erkennen. Und Lena, der Stephen das Modell des Architekten als Erster gezeigt hatte, wusste, dass es atemberaubend schön werden würde, eingebettet in die Natur, ohne ihre einzigartige Pracht zu zerstören.
    Um die Finanzierung zu stemmen, hatte Stephen sich entschlossen, ein anderes seiner Hotels zu verkaufen. Es war für einen guten Preis an einen ausländischen Investor gegangen. Dieser war sogar einverstanden gewesen, vertraglich festzuhalten, dass sämtliche Angestellten des Objekts für mindestens zwei Jahre weiterbeschäftigt wurden.
    Roz zuliebe, mit der sie inzwischen eng befreundet war, hatte Lena darauf verzichtet, ihren Vater wegen seiner nicht ganz legalen Versuche, sie von der Plantage zu vertreiben, zu belangen. Collin McFarlane hatte sich nach einem ausgeprägten Tobsuchtsanfall wohl damit abgefunden, dass seine Tochter einen seiner Angestellten liebte.
    Stephen lebte offiziell immer noch in seiner Strandvilla, doch die meiste Zeit verbrachte er inzwischen bei Lena auf der Spice-Farm. Ebenso wie Rachel, die zusammen mit Ngabile im Erdgeschoss des Hauses einzogen war.
    Es hatte sie alle überrascht, zu erleben, wie Stephens Schwester nach beinahe zwanzig Jahren der Stagnation plötzlich begann, zaghafte Fortschritte zu machen. Kleinigkeiten nur, sicherlich. Doch jedes winzige Lächeln, jede noch so kleine Reaktion zeigte Stephen, dass seine Schwester noch immer lebte. Und dass sie glücklich war.
    Begeistert hatte er Fadhils Idee der Spice-Touren aufgenommen. Diese fanden auch weiterhin statt, doch in Zukunft würde die Farm von der Nähe des Hotels sicherlich noch mehr profitieren – ebenso wie das Hotel von einem Zusatzangebot, das sonst kein Konkurrenzunternehmen im Programm hatte.
    Dank der Trinkgelder, die die Farmarbeiter bei den Touren verdienten, hatten es die meisten zu bescheidenem Wohlstand gebracht.
    Mindestens ebenso erfolgreich gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Herrn Behrent, der schon einige seiner Kollegen aus anderen Städten auf das Angebot der Spice-Farm aufmerksam gemacht hatte.
    Und dank Lenas Unterricht beherrschten fast alle, die irgendwie mit der Farm zu tun hatten, inzwischen zumindest grob das Lesen und Schreiben.
    Mit einem leisen Seufzen blickte Lena aufs Wasser hinaus, in dem sich der Sternenhimmel spiegelte. So vieles war geschehen, seit sie nach Sansibar gekommen war. Manches davon war unschön, aber wenn sie zurückblickte, rückte das in den Hintergrund und machte Platz für herrliche Erlebnisse und wunderbare Menschen.
    Sie war ursprünglich angereist, um das Buch, an dem Andy kurz vor seinem Tod gearbeitet hatte, zu Ende zu bringen – und genau
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