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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition)
Autoren: M. Hart
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hineingesteigert. Er hielt die Pistole fest in beiden Händen, sein Daumen lag angespannt auf dem Abzug. Alex konnte sehen, dass sich etwas Schweiß auf Diegos Stirn gebildet hatte. Er schien der ganzen Sache kaum gewachsen zu sein. Diese Erkenntnis wollte Alex für sich nutzen, doch war das wiederum eine recht schwierige Aufgabe. Ein Psychologe hätte vermutlich bessere Chancen gehabt, indem er einfühlsam auf Diego einreden und ihn damit von dessen Vorhaben abbringen würde. Doch Alex war viel zu aufgebracht, als dass er mit Diego objektiv über die aktuelle Situation diskutieren konnte.
    „Aus dir hätte was werden können“, zischte Diego. „Du hättest super zu uns gepasst ... Du hast diese kalte Art, mit der du selbst mich manchmal eingeschüchtert hast. Aber diese Scheißschwuchtel hat dich weich gekriegt, was?“
    Alex musterte Diego mit einem gequälten Gesichtsausdruck und blickte dabei abwechselnd von dessen Antlitz auf die Pistole. Schließlich trat er noch einen weiteren Schritt auf den Italiener zu, woraufhin dieser sofort noch schärfer auf ihn zielte.
    „Bleib, wo du bist!“, fauchte Diego.
    „Dann halt du Ben daraus!“, erwiderte Alex bestimmt. „Der hat nichts mit der ganzen Sache zu tun.“
    „Ach, nein?“, fragte Diego und fuhr sich aufgeregt mit der Zunge über die Lippen. „Und warum ist er dann hier?“
    „Er wollte mich davon abhalten, zu den Bullen zu gehen“, erklärte Alex. „Das ist alles.“
    Diego starrte ihn einen Moment lang an, als ob er mit seinem Blick überprüfen wollte, ob Alex log. Letztendlich schien er jedoch keine passende Antwort zu wissen.
    „Scheiß drauf!“, fluchte er deshalb. „Der scheint trotzdem zu viel zu wissen. Deshalb steckt er genauso mit drin“, er pausierte kurz und grinste abfällig. „Tja, Alex ... Das ist dann wohl deine Schuld, hm?“
    Diese Worte waren zu viel für den Blonden. Die Wut in ihm wuchs bis ins Unermessliche. Er spürte, wie Unmengen von Adrenalin durch seine Adern gepumpt wurden und seine Hände zum Zittern brachten.
    „Du beschissener Wichser!“, erwiderte er wütend und schüttelte seinen Kopf daraufhin fassungslos.
    Er wusste, was Diegos Worte bedeuteten. Ben schien tatsächlich genauso tief in der Sache zu hängen wie er selbst. Das bedeutete, dass auch er in Gefahr war.
    Alex musste also dringend etwas tun, um Ben von diesem Ort weg zu bekommen. Es musste etwas Spontanes sein und etwas, mit dem Diego nicht rechnete. Deshalb funkelte er den Italiener weiterhin zornig an und ging dabei zwei weitere Schritte auf ihn zu. Diego schien dadurch nervöser zu werden. Er umklammerte die Pistole mittlerweile so fest, dass man jede einzelne Ader an seinen Händen hervorstechen sah. Seine Arme zitterten vor Anspannung.
    Alex wartete noch einen letzten Moment, bis er schließlich handelte. Blitzschnell bewegte er sich ein weiteres Stück nach vorn und riss dabei Diegos Waffe hoch. Unterdessen wandte er sich hektisch an Ben.
    „HAU AB!“, schrie er und hoffte, dass Ben auf ihn hören würde.
    Doch der Dunkelhaarige blieb wie angewurzelt stehen, schien erschrocken und entsetzt zu sein.
    Alex drückte Diegos Hände mit aller Kraft über ihre Köpfe.
    „Lass gefälligst los!“, fauchte Diego.
    Doch Alex ließ sich nicht beirren und rang weiter mit dem Italiener. Er war wesentlich stärker, weshalb er sich recht gute Chancen in seiner neuen Position ausmalte. Er umklammerte Diegos Hände, krallte sich in dessen Haut und versuchte alles Mögliche, um ihm die Waffe zu entreißen. Doch es gelang ihm nicht. Es war wie eine Partie Armdrücken, bei der kein Sieger hervorzugehen schien. Alex’ Muskeln brannten, sein Körper zitterte. Er konnte an nichts mehr denken. Das Adrenalin war Herr über seinen Körper geworden. So fest er konnte, drückte er Diegos Hände nach hinten und versuchte dessen Arme so zu verdrehen, dass Diego dadurch nicht mehr genügend Kraft entgegenbringen konnte. Mit jeder Sekunde kam er diesem Ziel ein Stück näher, doch dann durchfuhr ihn plötzlich ein höllischer Schmerz. Diego hatte sein Knie in seine Genitalien gerammt. Alex keuchte schmerzerfüllt auf. Ihm wurde schwarz vor Augen. Die Kraft in seinen Armen ließ augenblicklich nach, wodurch Diegos Hände wieder zurück nach vorne schnellten.
    „FUCK!“, schrie Alex und versuchte den starken Schmerz zwischen seinen Beinen zu ignorieren. Es war, als ob man ihn inmitten eines dicken Blutergusses getreten hatte. Der Schmerz zog von seinen Beinen bis in seine
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