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Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Titel: Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls , Karo Stein , Raik Thorstad , Nico Morleen , Isabel Shtar
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liebte es, durch die Reihen zu schlendern. Von jedem Markt brachte sie Kleinigkeiten mit, stöberte in den verschiedenen Auslagen nach besonderen Kleinodien. Der Dezember und oftmals auch schon der November waren für sie die schönste Zeit des Jahres. Wann immer Aischa es einrichten konnte, verbrachte sie ihre Zeit auf den verschiedenen vorweihnachtlichen Märkten. Dass sie oftmals eine weite Anfahrt hatte, störte sie nicht. Aischa war ohnehin ständig unterwegs, flog zweimal unter der Woche von Hamburg nach Frankfurt in die Hauptzentrale ihrer Firma. Was machten da ein paar Stunden im Auto aus?
    Neben ihr freute sich ein Kind über einen knallroten, sehr klebrig wirkenden Liebesapfel und biss mit verzückt wirkendem Gesicht in die Leckerei.
     Aischa lächelte und strich sich eine Strähne ihres langen, schwarzen Haares zurück. Männer warfen ihr oft bewundernde, durchaus flirtende Blicke zu. Sie wusste, dass sie mit ihrem leicht orientalisch wirkenden Gesicht, den tiefbraunen Augen, den schwarzen Locken, die sie privat gerne offen trug, und ihrer schlanken Figur auf viele von ihnen attraktiv wirkte.
    Auch Frank hatte ihren schönen Körper zu schätzen gewusst. Ein Hauch Wehmut mischte sich in das nur zu bekannte Gefühl von Wut, welches sie bei dem Gedanken an ihn immer noch überkam.
    Es war keine schlechte Zeit gewesen, jene gemeinsamen fünf Jahre. Sie hatten sich schon im Studium kennengelernt und über ein gemeinsames Praktikum einen Fuß in ihre jetzige Firma bekommen. Sie waren bekannt dafür gewesen, dass sie perfekt zusammenarbeiteten und gut miteinander auskamen. Ihre Partnerschaft war kein Geheimnis gewesen. Jeder war davon ausgegangen, dass die beiden erfolgreichsten Führungskräfte auch privat so harmonierten.
    Nicht ganz abwegig, wenngleich es nur teilweise stimmte.
    Weihnachtliches Glockenklingeln direkt vor ihr lud Aischa, Kinder und mutige Erwachsene auf ein Karussell mit bunten Schlitten ein. Sie blieb stehen und sah den Kindern zu, die ihre Eltern so lange bedrängten, bis sie lächelnd zustimmten und in den bemalten Plastikschlitten Platz nahmen. Die einsetzende Musik klang blechern, doch wen störte es, wurde sie doch von allen Seiten durch andere bekannte Weihnachtsmusik fast übertönt.
    Frank hatte nur diesen einen Weihnachtsmarkt mit ihr besucht. Vermutlich nur, weil es eine gewisse Ablenkung zu der anstrengenden Schulung gewesen war, zu der ihre Firma sie in die kleine mecklenburgische Stadt eingeladen hatte. Nach stundenlangen Vorträgen, Gesprächen und zu vielen Menschen in schlecht belüfteten Räumen, hatte Frank nur zu gerne zugestimmt, mit ihr über den nahegelegenen Weihnachtsmarkt zu schlendern, nur um auf andere Gedanken zu kommen.
    Aischa war als Kind schon ab und an auf dem Hamburger Dom gewesen und erinnerte sich gerne daran. Sie und Frank waren von Stand zu Stand gewandert, hatten gebrannte Mandeln gegessen, Glühwein getrunken und sich – natürlich – über Geschäftliches und die Schulung unterhalten. Im Grunde gab es selten andere Themen; für sie beide war die Firma und ihre Karriere das wichtigste im Leben. Dahinter stand alles zurück.
    Aischa zog sich fröstelnd den Kragen ihres Wollmantels höher und blieb an einem Stand mit kunstvoll gefertigten Kerzen stehen. Der Geruch von Bienenwachs schwebte heran, simulierte das Gefühl der Behaglichkeit eines warmen Abends an einem lodernden Feuer.
    Sieben Monate war es nun her, dass der Headhunter in ihrem Leben erschienen war und ihnen beiden ein extrem verlockendes Angebot gemacht hatte. Frank hatte zunächst abgelehnt, ihr gegenüber auf die Treue zu ihrer Firma, der sie und er alles verdankten, hingewiesen.
    „Wir schaffen es auch in unserer Firma ganz nach oben. Du und ich“, hatte er ihr abends ins Ohr geflüstert, nachdem sie sich geliebt hatten. Frank war kein schlechter Liebhaber, wusste, wie er sie berühren musste und Sex mit ihm war durchaus zufriedenstellend. Dass ihr etwas fehlte, hatte sie erst im Nachhinein bemerkt. Wie so vieles.
    Sie hatte am folgenden Tag das lukrative Angebot abgelehnt und sich mit Feuereifer in ein neues, eigenes Projekt gestürzt, dessen innovative Ideen allesamt von ihr stammten. Noch war es geheim und nicht ausgereift, sie wollte es der Firmenleitung stolz präsentieren, wenn alles vorbereitet war. Es würde ein großer Erfolg werden, dessen war sie sich jetzt schon sicher.
    Argwöhnisch war sie nicht geworden, nicht nachdem Frank sie daheim zu ihren weiteren Plänen
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