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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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ein.
    Holt und Frank rannten zu ihren Pferden, so schnell sie konnten.

38. Kapitel

     
    Seesaw war noch immer am Gartenzaun festgebunden. Lorelei wartete, bis der Totengräber mit zwei Helfern ins Haus kam und für genügend Unruhe sorgte, dass Angelina abgelenkt war.
    Diese Gelegenheit nutzte Lorelei, um aus dem Haus zu stürmen. Zwar reagierte Angelina schneller als erwartet, doch als sie auf die Straße gelaufen kam und Lorelei nachrief, sie solle umkehren, da hatte sie ihren Maulesel bereits so sehr zur Eile angetrieben, dass sie zu Fuß uneinholbar war.
    Es war ein langer Ritt, aber Seesaw behielt sein Tempo bei und interessierte sich für nichts, was links und rechts des Weges lag. Angestrengt horchte Lorelei, ob aus der Ferne Schüsse zu hören waren. Als sie um die letzte Kurve auf ihrem Weg bog, da konnte sie nur noch beten, dass sie nicht zu spät war. Zwei Opfer hatte dieser Konflikt bereits gefordert: ihren Vater und Templeton. Sie war entschlossen, weitere zu verhindern.
    Eichen und Ahorn säumten die Auffahrt hin zu Templetons schönem, weitläufigem Haus. Lorelei dachte an die Bäume auf ihrem Grundstück, die man einfach abgebrannt hatte, und merkte, wie sich Wut in ihr regte.
    Ein Reiter näherte sich ihr von hinten, und noch bevor sie sich umdrehen konnte, wurde sie von ihrem Maulesel auf das andere Pferd gezogen. Sie warf einen Blick hinter sich und sah Kahill, der sie anlächelte.
    „Willkommen auf der Templeton-Ranch, Miss Fellows", sagte er höflich. Lorelei wand sich, jedoch vergeblich, da sie ihre Arme nicht bewegen konnte. Kahill lachte. „Das Leben ist doch voller schöner Überraschungen."
    „Lassen Sie mich los!", forderte sie ihn auf.
    „Auf keinen Fall", gab er zurück und trieb sein Pferd zur Eile an. Ein paar Meter vor den Stufen zur Veranda ließ er sie von seinem Tier auf den Boden fallen und saß so schnell ab, dass er sie schon wieder in seiner Gewalt hatte, bevor sie sich aufrappeln konnte. Er hielt inne. „Hören Sie das?", fragte er leise. Lorelei hielt den Atem an. Reiter.
    „Sie kommen her, Jungs", rief Kahill, woraufhin ein Dutzend Männer aus dem Haus kamen, jeder mit einem Gewehr in der Hand. „Macht euch auf ein Schlachtfest gefasst."
    „Holt", flüsterte sie.
    „Ich hoffe, Sie werden ihm nicht zu sehr nachtrauern." Mit diesen Worten schubste Kahill sie die Stufen hinauf.
    „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt zum Verlieben", bemerkte einer der Männer, während er beobachtete, wie Kahill Lorelei im Nacken gepackt hielt und sie vor sich her ins Haus und dann eine breite Treppe hinauf dirigierte. Am Kopf der Treppe angekommen, fesselte er ihre Hände mit einem Halstuch und stieß sie mit solcher Gewalt zu Boden, dass sie irgendwo mit dem Kopf anstieß. Erst sah sie Sterne, dann wurde ihr schwarz vor Augen.
    Als sie - vielleicht ein paar Sekunden, vielleicht auch Minuten später - wieder aufwachte, war ihr schwindlig und übel. Von draußen waren Schüsse zu hören, und sie setzte sich erschrocken auf.
    Plötzlich rannte Tillie an ihr vorbei und stürmte die Treppe hinunter. „Mein Pa ist da draußen!", schrie sie. „Keiner darf meinem Pa etwas tun!"
    Lorelei stutzte, da sie im ersten Moment an eine Halluzination glaubte. „Tillie!", rief sie dann entsetzt. „Nicht!"
    Aber Tillie war bereits durch die Haustür nach draußen gelaufen.
    Wieder wurde eine Salve abgefeuert, gefolgt von einem wütenden Aufheulen, das alles andere übertönte.
    „Ihre Frau ist bei uns, McKettrick!" Es war Kahill, der diese Worte mit einer Mischung aus Spott und Hass rief. „Und der Junge ebenfalls."
    Voller Verzweiflung zerrte Lorelei so lange an ihren Fesseln, bis sie ihre Hände endlich freibekam. Sie stand auf, sank zu Boden und rappelte sich wieder auf. Kugeln zerschmetterten die Fenster und schlugen in die Wände der Diele. „Okay, ganz wie Sie wollen, McKettrick!", brüllte Kahill.
    Entsetzt beobachtete Lorelei, wie er zurück ins Haus kam, die schönen Lampen von der Anrichte gleich neben der Tür schleuderte und dann ein Streichholz anzündete, das er in das auslaufende Petroleum warf.
    Die Flammen erfassten einen teuren Orientläufer und rasten auf die Wände zu. Pearl!, schoss es ihr mit einer Klarheit und Eindringlichkeit durch den Kopf, als hätte jemand sie geohrfeigt. Sie versuchte, sich einen Überblick über das Haus zu verschaffen, indem sie durch den Korridor im Obergeschoss lief und in ein Zimmer nach dem anderen schaute. So viele Türen!
    Von unten stieg
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